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Peine: Armbrustattacke am Bahnhof – Hinweise auf rechtsextremen Hintergrund


Am Bahnhof Peine
Armbrustattacke: Viele Hinweise auf rechtsextremen Hintergrund

Von dpa, t-online, cch

20.06.2023Lesedauer: 2 Min.
Polizeiwagen stehen am Peiner Bahnhof (Archivbild): Im Juni soll ein Mann mit einer Armbrust auf Passanten geschossen haben.Vergrößern des BildesPolizeiwagen stehen am Peiner Bahnhof: Hier hat am Samstag ein Mann einen Passanten mit einer Armbrust angeschossen. (Quelle: Thomas Kröger/Peiner Allgemeine Zeitung/dpa-bilder)
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Mit einer Armbrust attackierte ein Mann am Samstag einen anderen. Vieles deutet auf eine rechts motivierte Tat hin. Der Verdächtige hat eine andere Erklärung.

"Hier schießt einer um sich" – am vergangenen Samstag gingen bei der Polizei mehrere solcher Notrufe ein. Ein Mann schoss am Bahnhof in Peine mit einer Armbrust einen 22-Jährigen an. Die Polizei konnte noch vor Ort einen 29-Jährigen festnehmen, mittlerweile hat dieser die Tat gestanden. Dabei soll er sich auf psychische Probleme berufen haben, wie Christina Wotschke, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Hildesheim, der dpa sagte. Gleichzeitig gibt es immer mehr Hinweise auf einen rechtsextremen Hintergrund.

Das 22-jährige Opfer des Angriffs wurde am Samstagmittag schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht. Laut einem Polizeisprecher wurde der 22-Jährige in Deutschland geboren und hat syrische Wurzeln. Die Ermittler prüfen jetzt unter anderem, ob es sich um eine rassistische Tat handelte und der junge Mann gezielt ausgesucht wurde.

Laut Staatsanwaltschaft Hildesheim seien die Hintergründe noch unklar. "Wir ermitteln in alle Richtungen", sagte Wotschke im Gespräch mit t-online.

Der Beschuldigte soll bei der Tat Medienberichten zufolge ein T-Shirt mit der Aufschrift "Deutsche Wut" getragen haben – es handelt sich dabei um ein Shirt der rechtsextremistischen Band Landser, die vor rund 20 Jahren aufgelöst und 2005 vom Bundesgerichtshof als kriminelle Vereinigung eingestuft worden war. Zudem soll der Mann mit Glatze Springerstiefel angehabt haben.

Offenbar auch Pullover von Neonazi-Organisation gefunden

Inzwischen wurden ein Auto und eine Wohnung durchsucht und Gegenstände sichergestellt, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Ob weitere Waffen gefunden wurden, konnte die Behördensprecherin zunächst nicht sagen. "Die Auswertungen dauern an", sagte sie. Laut einem Bericht der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" (HAZ) soll in der Wohnung auch ein Pullover der Neonazi-Organisation "Combat 18" gefunden worden sein. Auch dazu konnte Staatsanwältin Wotschke noch nichts sagen.

Der Code 18 steht für den ersten und den achten Buchstaben im Alphabet und damit für die Initialen Adolf Hitlers. "Combat 18" bedeutet somit sinngemäß so viel wie "Kampfgruppe Adolf Hitler". Der Deutschland-Ableger der Vereinigung wurde 2020 verboten. "Die Vereinigung richtet sich gegen die verfassungsmäßige Ordnung, da sie mit dem Nationalsozialismus wesensverwandt ist", begründet dies das Innenministerium.

Der Tatverdächtige, ein Deutscher mit Wohnsitz im Landkreis Peine, sitzt in Untersuchungshaft. Ihm wird versuchter Totschlag in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung vorgeworfen. Nach Angaben des Polizeisprechers ist der Verdächtige nicht vorbestraft.

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit Christina Wotschke, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Hildesheim
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • presseportal.de. Mitteilung der Polizei Braunschweig vom 20. Juni 2023
  • haz.de: "Armbrustattacke: Hinweise auf Nazi-Hintergrund verdichten sich"
  • braunschweiger-zeitung.de: "Rechtsradikaler machte mit Armbrust Jagd auf Migranten"
  • bmi.bund.de: "Verbot von 'Combat 18 Deutschland'"
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