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Hildesheim: Roemer- und Pelizaeus-Museum zeigt nach Einbruch Fotos von Exponaten


Ausstellung als Aufschrei
Museum stellt keine Exponate aus – sondern Fotos davon

Von t-online, cch

01.02.2024Lesedauer: 2 Min.
In den Vitrinen finden sich Fotos: Hier sind Pilgerflaschen aus der Quing-Dynastie abgebildet.Vergrößern des BildesIn manchen Vitrinen finden sich Fotos: Hier sind Pilgerflaschen aus der Quing-Dynastie abgebildet. (Quelle: Roemer- und Pelizaeus-Museum)
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In Hildesheim hat ein Museum zu einer ungewöhnlichen Maßnahme gegriffen: Es hat Ausstellungsstücke durch Alternativobjekte und Fotos ersetzt. Das hat einen traurigen Grund.

Das Roemer- und Pelizaeus-Museum (RPM) in Hildesheim hat am Donnerstag seine neue Dauerausstellung eröffnet. Unter dem Titel "Es ist angerichtet" zeigt es Tafelkulturen in Hildesheim und der Welt. "Das Spektrum der Objekte reicht von der Haifischfalle bis zum Herd", heißt es in einer Pressemitteilung. Das Ungewöhnliche dabei: In einigen Vitrinen stehen keine Ausstellungsstücke, sondern nur Fotos von ihnen.

"Wir haben es nicht gewagt, manche Objekte dort hinzustellen, weil sie zu gefährdet sind", sagt Museumsdirektorin Lara Weiss zu t-online. Denn: Im Oktober des vergangenen Jahres wurden zwei Kerzenleuchter und ein Schultertopf aus der China-Sammlung gestohlen. Von den Tätern und den Objekten fehlt noch immer jede Spur. Es soll sich um professionelle Auftragstäter handeln.

"Dann muss halt das Thema mal auf den Tisch"

Nach dem Einbruch müssten zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen geschaffen werden, berichtet Weiss. Das aber sei so schnell nicht umsetzbar. Die neue Dauerausstellung sollte aber dennoch starten. "Viele Menschen haben ein Jahr lang daran gearbeitet. Da war es alternativlos für mich, dass ich diese Ausstellung jetzt eröffne", sagt die Museumsdirektorin. "Dann muss halt das Thema mal auf den Tisch und wir reduzieren die Objekte."

So soll die Präsentation auch ein Aufschrei sein. Eine Demonstration dessen, was passiert ist. "Es ist immer schrecklich, wenn eingebrochen wird. Das hat das Team sehr erschüttert", so Weiss, "aber wir müssen versuchen, das Beste draus zu machen. Nun wollen wir den Vorfall sichtbar machen und nach draußen tragen, um das auch etwas zu verarbeiten." Vielleicht rege das die Gesellschaft zudem dazu an, über die Zukunft der Museen zu diskutieren.

So haben die ersten Besucher reagiert

Für die Exposition sei jede Vitrine zunächst eingeräumt und fotografiert worden. Das sei ein Kompromiss, "der aber sehr schön geworden ist." In einigen Teilen sei die Ausstellung recht leer, in anderen fielen die fehlenden Objekte gar nicht auf. So sei das fürstbischöfliche Tafelsilber auf einem Tisch etwa durch anderes Besteck ersetzt worden.

Die Besucher der Eröffnung haben laut Weiss positiv reagiert: "Sie sagten, es sei ganz erfrischend, weil man sonst oft so viele Objekte auf einem Haufen sieht."

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit Lara Weiss, geschäftsführende Direktorin des RPM
  • rpmuseum.de: Es ist angerichtet
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