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Holstein Kiel: Nach Niederlage droht Eskalation bei Fan-Andrang vor dem Stadion


Kieler verpassen den Aufstieg
Fans zwischen Hoffnung und Enttäuschung

Von Sven Raschke, Eva Puschmann

Aktualisiert am 24.05.2021Lesedauer: 3 Min.
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Fans zünden Begalos vor dem Stadion: Die Stimmung drohte zu kippen.Vergrößern des Bildes
Fans zünden Begalos vor dem Stadion: Die Stimmung drohte zu kippen. (Quelle: Sven Raschke/leer)

Ein Aufstieg in die Bundesliga im eigenen Stadion: Für Holstein Kiel stand am Sonntag viel auf dem Spiel. Obwohl zunächst alles vielversprechend aussah, drehten die Gäste das Spiel in der zweiten Halbzeit. Da konnten auch Fangesänge, die ins Stadion drangen, nichts ändern.

Fans und Spieler von Holstein Kiel müssen noch ein paar Tage auf den möglichen Aufstieg in die Bundesliga warten. In den letzten Wochen hatte die Mannschaft einem beeindruckenden Programm getrotzt und zahlreiche Spiele nachgeholt, die sie durch ihre Quarantäne verpasst hatte. Ein direkter Aufstieg wäre die Krönung der Saison gewesen. Nun müssen die Störche am Mittwoch und Samstag in der Relegation gegen den 1. FC Köln antreten.

Die Fans aus Kiel wollten ihre Mannschaft bei diesem wichtigen Heimspiel nicht alleine lassen. Tickets für das Stadion gab es nicht. Und auch Versammlungen vor dem Stadion hatte die Stadt eigentlich verhindern wollen und appellierte an die Kieler, das Spiel von zu Hause zu verfolgen – ohne Erfolg.

Fans feuern Mannschaft vor dem Stadion an

Etwa 1.500 Fans hatten sich vor dem Holsteinstadion versammelt, um das Entscheidungsspiel der Störche so unmittelbar wie möglich am Ort des Geschehens zu verfolgen. Laut einem Moderator konnte man die Fangesänge bis ins Stadion hören. Feuerwerk und Bengalos durften nicht fehlen. Aber die gute Stimmung der Fans kippte in der zweiten Halbzeit. Nach dem Abpfiff und der 2:3-Niederlage für Holstein Kiel drohte die Situation zu eskalieren.

Grölende Fans drängten gegen die Absperrungen vorm Stadion, rissen Teile des Zaunes ein, Flaschen und Böller flogen Richtung Polizei. "Aber als die Kollegen kurz reingegangen sind und den Zaun gesichert haben, hat sich die Lage wieder beruhigt", so Polizeisprecher Matthias Felsch.

Spieler bedanken sich für die Unterstützung

Zur Befriedung der Situation trug sicher auch bei, dass sich die Mannschaft der Menge zeigte und sich kurz bejubeln ließ, bevor die Spieler wieder ins Stadion zurückkehrten.

Die meisten der Fans trugen die Niederlage friedlich und mit Fassung. Sie wollten der Mannschaft auch in den nächsten beiden Spielen noch die Daumen drücken.

Christine, Nadine und Kim-André sind zufrieden mit dem Ergebnis: "Für uns ist das gut. Mehr leisten können sie nicht. Wir sind stolz auf die Jungs und stolz, Kieler zu sein. In Köln geht's weiter – gegen den Karnevalsverein!"

So sehen das auch der elfjährige Aike und seine Eltern Ronny und Susanne. Sie sind extra für das Spiel aus Nordfriesland angereist. "Es muss weitergehen! Jetzt geht’s in die Relegation, und da machen wir den Sack zu!", ist sich Aike sicher.

Relegation wird nicht leicht

Für andere ist die Niederlage nicht so leicht hinzunehmen. Bei Bennie und Dirk ist die Stimmung "ziemlich getrübt": "Den zweiten Matchball versaut – das ist schon hart. Wenn das in Köln auch nichts wird, dann weiß ich auch nicht weiter."

Der Relegation sehen viele mit gemischten Gefühlen entgegen. "Gegen Köln wird es jetzt noch schwerer", heißt es. Die Rheinländer hätten bereits mehr Erfahrung mit den Entscheidungsspielen.

Polizei lässt Fans gewähren

"Wir sind so stolz auf die Mannschaft! Was sie hier geleistet haben! Auch wenn sie es jetzt nicht geschafft haben, ist das einfach unglaublich! Im Moment ist man natürlich ein bisschen enttäuscht. Aber einmal Holstein, immer Holstein. Wir stehen hinter der Mannschaft!", erklären Maggi und Sarina. Sie sind trotz der Niederlage überglücklich.

Von gebührendem Corona-Abstand konnte in der Menschenmasse keine Rede sein. Masken trug nur eine Minderheit, und wenn, dann oft unterm Kinn. "Appelle sind immer wieder rausgegangen", so Polizeisprecher Felsch. "Aber wir haben hier Menschen von jung bis alt – da ist die Entscheidung ganz klar: Wir räumen den Platz nicht."

Verwendete Quellen
  • Gespräche vor dem Stadion
  • Eigene Recherche
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