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"Ein Meilenstein": Kölner Verlag liefert Zeitungen per Drohne aus


"Die Technik funktioniert"
Kölner Verlag liefert Zeitungen per Drohne aus

Von dpa
09.12.2022Lesedauer: 2 Min.
Drohne mit Lesestoff im Anflug: Die Software steuert das Fluggerät so, dass es die Zeitung an einem festgelegten Punkt abwirft.Vergrößern des BildesDrohne mit Lesestoff im Anflug: Die Software steuert das Fluggerät so, dass es die Zeitung an einem festgelegten Punkt abwirft. (Quelle: Berg/dpa-video)
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Klingt wie Science Fiction, ist ganz im Westen aber seit neuestem Realität: Der Zeitungsbote ist durch eine Drohne ersetzt worden. Es soll noch mehr kommen.

Vor allem auf dem Land ist die Zustellung von Zeitungen schwieriger geworden. In Zukunft könnten mancherorts vielleicht Drohnen diesen Job übernehmen. Beim Kölner Heinen-Verlag läuft gerade ein Praxistest – man könnte auch von einem Pilotprojekt sprechen, wenn es denn einen Piloten gäbe.

Im Kreis Düren in Nordrhein-Westfalen bekommen einige Haushalte ihre Zeitungen nun von einer per Software gesteuerten Drohne. "Die Technik und die Regulierung funktionieren. Damit haben wir einen Meilenstein erreicht", sagte Verlags-Geschäftsführer Johannes Heinen der Deutschen Presse-Agentur. Sein Verlag, der die "Kölnische Rundschau" herausgibt, kooperiert hierfür mit dem Medienhaus Aachen.

In dem würfelförmigen Magazin unter der Drohne sei Platz für 16 Zeitungen. Die Software steuere das Fluggerät so, dass es das vorgesehene Exemplar an einem festgelegten Punkt abwerfe. Bei dem Projekt würden drei Haushalte am nördlichen Rand von Jülich mit der "Jülicher Zeitung" beliefert.

Testbetrieb nach neuem EU-Recht genehmigt

Die Luftfahrtbehörde habe den Testbetrieb nach neuem EU-Recht genehmigt, erläuterte Heinen. Demnach dürfe eine computergesteuerte bis zu 25 Kilogramm schwere Drohne über bewohntem Gebiet Gegenstände abwerfen.

Interessant sei die Zeitungslieferung per Drohne für ländliche Gebiete mit vereinzelten Gebäuden, wo die Zustellung aufgrund der Entfernung sehr teuer sei oder sich keine Zeitungsboten fänden.

In Deutschland gehen schon seit Jahren die Auflagen der gedruckten Zeitungen zurück. Zugleich klagen Verlage über gestiegene Zustellkosten, auch wegen des Mindestlohns.

Bis Zeitungs-Drohnen in den regulären Betrieb gehen, werde es noch einige Jahre dauern, schätzt Heinen. Bislang sei das Genehmigungsverfahren für die Überflugrechte sehr aufwendig. "Da können wir nur abwarten, bis Drohnen so zertifiziert sind, dass sie überall fliegen dürfen."

Kölner Verlag will weitere Produkte mit Drohnen liefern

Damit sich die Zustellung aus der Luft rechne, müssten die Drohnen noch mehr Lasten tragen dürfen und tagsüber – wenn die Zeitungen ausgeliefert sind – für andere Transporte eingesetzt werden. Der Heinen-Verlag wolle "kurz- bis mittelfristig" Drohnen-Dienstleistungen als Geschäftsmodell aufbauen. Dafür sei eigens eine Tochter-Gesellschaft gegründet worden.

Auch andere Verlage arbeiten an der Zeitungszustellung per Drohne. In Thüringen beteiligten sich bereits vor zwei Jahren die Mediengruppen Funke und Madsack unter kommunaler Federführung an einem entsprechenden Pilotprojekt, das vom Bund gefördert wurde.

Die Zustellungslogistik ist für Zeitungshäuser in Deutschland gerade in ländlichen Regionen ein großer Kostenpunkt. Sinkende Auflagen in den vergangenen Jahrzehnten sind ein Grund. Medienhäuser nennen auch den Mindestlohn. Der Bund prüfte in der Vergangenheit und aktuell gerade wieder, ob es eine staatliche finanzielle Hilfe für Medienhäuser geben könnte. Es gibt noch keine Ergebnisse. Frühere Versuche der vorigen schwarz-roten Koalition waren gescheitert.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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