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Karnevalsmord an Petra Nohl von 1988: Mutmaßlicher Mörder tanzte in derselben Disco


"Cold Case" 35 Jahre später gelöst
Ihr mutmaßlicher Mörder tanzte in derselben Disco


Aktualisiert am 14.02.2023Lesedauer: 2 Min.
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Petra Nohl wurde an Karneval 1988 nach einem Discobesuch erwürgtVergrößern des Bildes
Petra Nohl: Sie wurde an Karneval 1988 nach einem Discobesuch erwürgt. (Quelle: http://e110.de/)

Bei einer Pressekonferenz gab die Polizei Details zum "Cold Case" Petra Nohl bekannt. Ein Zeuge hatte einen ehemaligen Freund belastet.

Ein Besuch in der ehemaligen Kölner Disco "Charivari" wurde der damals 24-jährigen Petra Nohl am Karnevalssamstag 1988 offenbar zum Verhängnis – und der Mord an ihr blieb mehr als drei Jahrzehnte nicht gelöst. Auf den Tag genau 35 Jahre nach der Tatnacht konnte die Kölner Polizei am Dienstag einen Haftbefehl gegen einen Verdächtigen vollstrecken und informierte bei einer Pressekonferenz über die Details.

Laut Markus Weber von der Ermittlungsgruppe "Cold Cases" habe sich nach der Präsentation des Falls in der Fahndungssendung "Aktenzeichen XY" ein Zeuge bei der Polizei gemeldet und einen ehemaligen Freund belastet. Der Zeuge berichtete, dass die beiden Männer in der Tatnacht gemeinsam im "Charivari" Karneval gefeiert und anschließend vor der Disco auf ein Taxi gewartet hätten. Dabei seien sie dem späteren Mordopfer Nohl begegnet. "Weil das Warten auf ein Taxi zu lange dauerte, haben sich die beiden Männer getrennt: während der Zeuge stehen blieb, ist sein damaliger Freund Petra Nohl Richtung Neumarkt gefolgt", berichtete Markus Weber von der Ermittlungsgruppe "Cold Cases".

Zeuge wollte den Namen des Freundes erst nicht nennen

Am folgenden Tag hätten beide Männer von dem Mord an Nohl erfahren. Der heutige Zeuge habe seinen Freund daraufhin gebeten, mit ihm zur Polizei zu gehen und auszusagen, dass sie dem Opfer kurz vor seinem Tod begegnet seien. Dieser lehnte allerdings vehement ab. Der heutige Zeuge habe die Sache daraufhin auf sich beruhen lassen, obwohl der Freund sogar sein Äußeres seit der Tatnacht auffällig verändert hatte.

Als der heutige Zeuge nun den Fall bei "Aktenzeichen XY" gesehen habe, sei er an den damaligen Abend und das merkwürdige Verhalten seines Freundes erinnert worden, so die Polizei. Er rief daraufhin in der Sendung an, wollte aber den Namen seines damaligen Freundes nicht nennen. Erst nach einer Vorladung durch die Polizei habe der Mann schließlich den Namen preisgegeben. Daraufhin habe die Polizei DNA-Spuren von der Leiche mit der DNA des Verdächtigen abgeglichen und einen Treffer erzielt.

Täter handelte wohl aus Habgier

Der Verdächtige soll noch am Dienstagnachmittag einem Haftrichter vorgeführt werden, so Bastian Blaut von der Kölner Staatsanwaltschaft. Der damals 21-jährige mutmaßliche Mörder habe vermutlich aus Habgier gehandelt und bei der Tat 100 D-Mark entwendet, die sich Petra Nohl zuvor von einer Freundin geliehen hatte. Außerdem sind ihre Handtasche, Schlüssel und ihr Portemonnaie verschwunden und bis heute nicht wieder gefunden worden. "Ein Sexualdelikt können wir definitiv ausschließen", sagte Markus Weber.

Der mutmaßliche Täter habe Stand heute keine Vorstrafen. Sollte er zum Tatzeitpunkt Vorstrafen gehabten haben, so seien diese mittlerweile gelöscht. Der heute 56-Jährige habe seit der Tat immer in Köln gelebt und Petra Nohl nicht persönlich gekannt. Bei seiner Festnahme habe er die Tat zwar abgestritten, sich aber nicht gewehrt. Er werde nun wegen Mordes angeklagt, weitere Straftatbestände wie beispielsweise Raub seien inzwischen verjährt, so die Staatsanwaltschaft.

Verwendete Quellen
  • Pressekonferenz der Polizei Köln am 14. Februar 2023
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