Düsseldorfer Cold Case: "Mord im Maisfeld" nach 31 Jahren gelöst

Sigrid C. ging im Sommer 1992 in den Rheinauen spazieren. Ein Mann zerrte sie in ein Maisfeld, verging sich an ihr und tötete sie. Jetzt hat die Polizei einen Verdächtigen.

Der sogenannte "Mord im Maisfeld" scheint 31 Jahre nach der Tat gelöst zu sein. Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf hat Anklage erhoben. Beschuldigt ist ein 63-Jähriger – er sitzt bereits wegen eines anderen Kapitalverbrechens im Gefängnis.

Auf die Spur seien ihm die Beamten nach umfangreichen Ermittlungen der Düsseldorfer Mordkommission sowie akribischen Untersuchungen des Landeskriminalamts Nordrhein-Westfalen gekommen, teilte die Polizei mit. Details wollen die zuständigen Kommissare sowie der Staatsanwalt Martin Stücker am Donnerstag bei einer Pressekonferenz bekannt geben.

Das Mordopfer Sigrid C. ging im August 1992 in den Rheinauen in Meerbusch spazieren. Auf dem Rheindeich wurde die 50-Jährige noch von einem Rentnerpaar und einer Radfahrerin gesehen, danach muss sie auf ihren Mörder getroffen sein.

Parallelen zu einem weiteren Mordfall

Während ihr Bruder sie vermisst meldete, entdeckte ein Hundebesitzer die Leiche in einem Maisfeld. Die Kriminalpolizei ging von einem Sexualmord aus: Der Täter soll Sigrid C. vergewaltigt und erstochen haben. Die Leiche war halbnackt, den Büstenhalter der Touristenführerin hatte der Mörder offenbar als Trophäe mitgenommen.

Für Aufsehen sorgte der Fall auch, weil sich ganz in der Nähe ein Jahr später ein ähnlicher Mord ereignete. Dieses Mal war eine 47-Jährige in einem Maisfeld in Neuss vergewaltigt und erstochen worden. Die ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst" hatte im November 1993 über die sogenannten "Morde im Maisfeld" berichtet.