1. FC Köln: Setzt der Verein Jonas Hector ein Denkmal?

FC-Fans fordern in den sozialen Medien eine Hector-Statue. Wie der Kapitän verabschiedet und geehrt werden soll, steht aber noch nicht fest.

Die Fans des 1. FC Köln wissen: Am Ende der Saison 2022/23 wird einer der größten Spieler in der Vereinsgeschichte die Geißböcke verlassen. Nur sechs FC-Stars aus der Vergangenheit liefen häufiger im Trikot der deutschen Nationalmannschaft auf als Jonas Hector. Nur ein Titel im FC-Dress fehlt dem 32-Jährigen, um zu den Größten zu gehören.

Darüber hinaus war und ist Hector all das, was sich Fans wünschen: sportlich über alle Zweifel erhaben, eine Führungsfigur in der Mannschaft, loyal und immer treu zu seinem Klub, dazu ein streitbarer Charakter, der auch mal aneckt. So mancher äußert bereits in den sozialen Netzwerken, der FC müsse seinem Kapitän ein Denkmal setzen.

Karriereende zum 33. Geburtstag

Diese Ehre ist bislang nur Heinz Flohe vor dem RheinEnergieStadion zuteilgeworden. Nach Hans Schäfer wurde zudem die Südkurve benannt. Der erste Präsident, Franz Kremer, erhielt namentlich die Allee, die zum Geißbockheim führt, ebenso das kleine Stadion im Grüngürtel, wo die FC-Frauen und die Nachwuchsmannschaften ihre Pflichtspiele bestreiten. All diese Ehren wurden den Größten beim FC aber postum, also nach deren Tod, zuteil.

Für Hector wird sich der 1. FC Köln nun eine gebührende Würdigung überlegen. Doch eine Statue wird es (noch) nicht werden, auch kein Straßenname. Auf t-online-Nachfrage hieß es von FC-Seite, dass man erst am Anfang der Überlegungen stecke, wie eine Verabschiedung des Kapitäns aussehen könne. Man habe bis zuletzt gehofft, dass Hector noch einmal verlängern werde. Daraus wird nun nichts. Stattdessen wird man sich jetzt erst einmal um die die kurzfristige Verabschiedung kümmern müssen. Dabei geht es vor allem um den 27. Mai 2023 im Rahmen des 34. Spieltags. Und schon dieser Tag wird ein besonderer für Hector – denn es wird gleichzeitig sein 33. Geburtstag sein.

Stört Bayern-Meisterfeier Hectors Ehrenrunde?

Geburtstag und Karriereende an einem Tag – dazu auch noch gegen den großen FC Bayern zu Hause im schon jetzt ausverkauften RheinEnergieStadion in Müngersdorf: Es wird fraglos emotional werden für den eigentlich öffentlichkeitsscheuen FC-Star. Im Bestfall dürfte Hector vor der Partie geehrt und kurz vor Schluss von Steffen Baumgart unter dem tosenden Applaus der Fans ausgewechselt werden. Hinterher wird dann mehr als nur eine Ehrenrunde anstehen.

Wäre da nicht das Problem, dass der FC Bayern am letzten Spieltag Deutscher Meister werden könnte. In diesem Fall sähe die Deutsche Fußball Liga die Ehrung des Meisters vor Übergabe der Schale. Diese Party im fremden Stadion, und dann auch noch auf Kosten der Aufmerksamkeit für Hector, würde bei vielen FC-Fans nicht gut ankommen.

Insofern hofft man beim FC, dass die Geißböcke spätestens mit einem Heimsieg gegen die Bayern nicht nur Hector den richtigen Abschied verschaffen werden – sondern auch den Bayern den Traum vom Meistertitel vermiesen.