Köln: Henriette Reker sieht Müll als größtes Problem – und erntet Kritik

Wenn sie könnte, würde sie das Müllproblem in Köln gerne mit "einem Schnipp beseitigen", teilt Reker in einem Podcast mit und stößt damit auf Unverständnis.

Im Podcast von "Koeln ist kool" kommen regelmäßig Kölner Prominente zu Wort. Timo Hübers vom FC war schon zu Gast, Wirtin "Uschi" vom Knobelbecher oder Schauspieler Max von der Groeben. Am Mittwoch erschien die neueste Folge mit Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Und der sorgte für Diskussionen auf dem Instagram-Account von "Koeln ist kool".

Dort hatten die Macher einen Schnipsel aus dem Aufnahmetermin gepostet. In diesem wird die Oberbürgermeisterin gefragt, welche Sache sie gerne "von jetzt auf gleich" ändern könnte, wenn es möglich wäre. Rekers Antwort kommt schnell: "Das wäre sicherlich das Müllaufkommen, was ich mit einem Schnipp gerne beseitigen würde."

User halten Mieten und Schulplätze für größeres Problem

In der Kommentarspalte neben dem Post erntet sie für diese Aussage nun jede Menge Kritik, denn die Instagram-User werfen ihr eine falsche Prioritätensetzung vor. "Klar. Müll ist wichtiger als Obdachlose oder Drogenabhängige", schreibt ein Nutzer. Ein anderer ergänzt ironisch: "Man muss Prioritäten haben im Amt!" Manche werden noch deutlicher: "Die soll den Mund halten. Wir haben ganz andere Sorgen in Köln und die labert von Müll." Viele User sehen die hohen Mieten oder fehlende Kita- und Schulplätze als größtes Problem.

Neben vielen kritischen Stimmen erhält Reker aber auch Rückendeckung. Ein User schreibt beispielsweise: "Danke Henriette Reker, ich stimme Ihnen absolut zu. Auch wenn es in unserer Stadt zahlreiche Probleme gibt, die man am liebsten sofort ändern würde: das Müllproblem steht für mich stellvertretend für ein Grundsätzliches: zunehmend rücksichtsloses Verhalten, zunehmend fehlendes Miteinander und Wertschätzung unserer Stadt und Mitmenschen". Eine andere Userin hält es knapper: "Spricht mir aus der Seele".