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11.11. in Köln: Anwohner der Zülpicher Straße rufen zu Demo gegen Karneval auf


"Wir sind kein Ballermann"
Kölner demonstrieren gegen Party am 11.11.


Aktualisiert am 08.11.2023Lesedauer: 2 Min.
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Feiernde am 11.11. im "Kwartier Latäng": Die Anwohner des Viertels wehren sich nun gegen die Situation. (Quelle: Christoph Hardt/imago-images-bilder)

Weil sie von den Karnevalsexzessen vor ihrer Haustür genug haben, zogen Anwohner vom Rathenauplatz vor das Kölner Rathaus.

Die Pressemitteilung der Bürgergemeinschaft Rathenauplatz ist mehr als deutlich: "Die Stadt Köln nutzt den Karneval als Aufhänger, um immer mehr trinkwütige Touristen in die Stadt zu locken. Mit dem klassischen Kölschen Karneval haben die Besäufnisse am 11.11. und an Karneval nichts mehr zu tun", schreiben die Verfasser und forderten zur Teilnahme an einer Demo auf.

Der Rathenauplatz, an dem die Verfasser des Demo-Aufrufs wohnen, liegt gleich neben der Zülpicher Straße, die alljährlich an Karneval zur Partymeile wird. Im vergangenen Jahr drängten sich zum Sessionsauftakt am 11.11. dort so viele Feiernde, dass die Straße schon mittags für weitere Besucher abgeriegelt werden musste, die Kölner Verkehrsbetriebe mussten aus Sicherheitsgründen ihren kompletten Innenstadtverkehr einstellen. In den Tagen nach dem 11.11. stellte sich zudem heraus, dass von der Stadt engagierte private Sicherheitsdienste offenbar gegen Bezahlung weitere Gäste auf die Feiermeile gelassen hatten.

"Das Veedel gehört uns"

Die Anwohner, die zur Demo aufriefen, sehen sich nach eigenen Angaben als "lästige Manövriermasse, die gerade noch gut genug dafür ist, hinterher vollgepinkelte Eingänge zu reinigen, Erbrochenes wegzuwischen und den Müll einzusammeln." In einem Flugblatt haben sie ihre Forderungen unter dem Motto "Wir sind ein Veedel und kein Ballermann!" zusammengefasst:

  • "Kein Ausnahmezustand am 11.11. und Karneval im Rathenauviertel"
  • "Entschädigung aller Anwohner und Anwohnerinnen, die flüchten müssen"
  • "Entschädigung des Einzelhandels, der zur Sicherheit schließen muss"
  • "Entschädigung für Vandalismus und Beseitigung der Exkremente"
  • "Dezentralisierung der Feierzonen"

Außerdem benennen sie einige Forderungen, die sich nicht auf den Karneval, aber auf die generelle zukünftige Entwicklung des Veedels beziehen, wie etwa "Schutz und Bau von bezahlbarem Wohnraum" oder "Reduzierung von Airbnb-Vermietungen".

Lösungsversuche der Verwaltung "nur ein Feigenblatt"

Die Stadtverwaltung hatte in den vergangenen Jahren mehrfach versucht, alle relevanten Parteien für die Planung des 11.11. an einen "Runden Tisch Karneval" zu holen, um dort Lösungsansätze zu erarbeiten. Den Anwohnern des Rathenauplatzes reicht das offensichtlich nicht: Das Format der Stadt sei ein "Feigenblatt" und "überwiegend ein Treffen der Karnevals- und Gastronomie-Lobby unter Ausschluss der Öffentlichkeit". Alle konstruktiven Vorschläge zur Reduktion, Eindämmung oder Dezentralisierung der "Saufevents" würden "abgeschmettert", so die Bürgergemeinschaft.

In der Vergangenheit hatten sich bereits mehrfach an der Zülpicher Straße ansässige Gastronomen über die Situation und die von der Stadt vorgeschlagenen Lösungen beschwert. Einige wollen ihren Kneipen am 11.11. gar nicht erst öffnen. Da der Sessionsauftakt dieses Jahr auf einen Samstag fällt, ist mit noch mehr Besuchern zu rechnen als im vergangenen Jahr.

Verwendete Quellen
  • Pressemitteilung der Bürgergemeinschaft Rathenauplatz vom 16.10.2023
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