Köln: Elektronisches Stellwerk am Bahnhof West vorgestellt

Der Bahnhof Köln-West bekommt ein neues, elektronisches Stellwerk. Bis Ostern soll der seit 2020 andauernde Bau abgeschlossen sein. Erste Probefahrten sind geplant.

Kurz vor Ostern will die Deutsche Bahn einen Großteil der Bauarbeiten für das elektronische Stellwerk (ESTW) "Linker Rhein" beenden, wie der Konzern bei einem Pressetermin am Mittwoch bekannt gab. Der Bau am Bahnhof Köln-West hatte bereits im Jahr 2020 begonnen. Bis dahin sollen insgesamt zwei Modulgebäude, elf Signalausleger, elf Signalbrücken, mehrere Signale am Einzelmast, fünf Weichenheizstationen und zwei Oberleitungsmasten gebaut werden. Zudem hat die Bahn rund 30 Kilometer Kabelkanäle, zahlreiche Querungen und Schächte errichtet und mehr als 300 Kilometer Kabel verlegt, wie es in einer Mitteilung hieß.

Erneuerung wegen Störanfälligkeit

Grund für die Erneuerung seien vermehrte Ausfälle in der Vergangenheit. "Die alte Technik ist sehr störanfällig" so Dirk Pohlmann, Pressesprecher der Deutschen Bahn AG für Nordrhein-Westfalen am Mittwoch. Ab September 2024 seien erste Probefahrten für das neue, digitalisierte Stellwerk geplant. Die Inbetriebnahme des Stellwerks am Knoten Kölns sei zum Ende des Jahres hin ein wichtiger Meilenstein, wie die Deutsche Bahn mitteilte.

Ab dem 1. März bis zum 22. März montieren Fachexperten zwischen dem Kölner Hauptbahnhof und dem Brühler Hauptbahnhof sowie zwischen Hürth-Kalscheuren und Erftstadt weitere Signale und verlegen in dieser Zeit rund 60 Kilometer Kabel. Mittlerweile gebe es "kaum einen Tag ohne Bauarbeiten" so Pohlmann und warb für Verständnis bei Bahnreisende, wenn Züge aufgrund dieser Bauarbeiten ausfallen würden.

110 Millionen für neue Stellwerke

Mit Fertigstellung des ESTW "linker Rhein" wird die DB insgesamt rund 110 Millionen Euro in das neue elektronische Stellwerk investiert haben. Bis zur geplanten Inbetriebnahme Ende 2024 stehen allerdings noch umfangreiche Kabeltiefbauarbeiten, weitere Weichenheizstationen und Signalausleger auf dem Bauprogramm, wie die Bahn mitteilte. Außerdem werde die Bahn noch weitere 60 Kilometer Kabel verlegen und zahlreiche Signale errichten. Das Vorhaben soll sich aber lohnen: Mit dem neuen Stellwerk werde im Knoten Köln die Flexibilität zunehmen und die Störanfälligkeit abnehmen, teilte die Bahn am Mittwoch mit.