1. FC Köln: Baumgart zählt seine Stürmer an

Der 1. FC Köln spielt nicht zuletzt dank der 15 Treffer von Anthony Modeste eine hervorragende Saison. Hinter dem Franzosen tun sich die Angreifer jedoch schwer mit dem Tore schießen. Was fehlt den Geißböcken?

Das Spiel vor einer Woche bei Union Berlin hat beim 1. FC Köln noch einmal deutlich gemacht, was den Geißböcken fehlt, wenn Anthony Modeste nicht auf dem Platz stehen kann.

Im zweiten Durchgang war den Kölnern an der Alten Försterei kein einziger Torabschluss gelungen. Allgemein blieb der FC über die gesamte Dauer weitestgehend ungefährlich, weshalb am Ende eine nicht ganz unverdiente 0:1-Niederlage zu Buche stand.

Überhaupt gehört der FC unter den ersten zehn Teams der Liga zu der Mannschaft mit den wenigsten Treffern. Von den bislang 34 Saisontoren erzielte Modeste alleine 15. Und seit dem 20. Spieltag, dem 2:2 beim VfL Bochum Ende Januar, ist den Kölnern nie mehr als ein Treffer pro Spiel gelungen.

1. FC Köln: "Wenn ein Gegner den Bus parkt…"

Zunächst nahm Steffen Baumgart seine Spieler angesichts der fehlenden Durchschlagskraft vor dem gegnerischen Tor in Schutz, sagte: "Wenn Torchancen fehlen, heißt das nicht gleich, dass es an irgendetwas mangelt. Die Jungs arbeiten gut."

Vielmehr hätten sich die Gegner inzwischen auf das Kölner Spielsystem eingestellt und würden deutlich defensiver agieren. "Wenn ein Gegner den Bus parkt, ist das auch für Mannschaften, die eine höhere Qualität haben, nicht so einfach. Es ist nun mal das Schwierigste im Fußball, gegen so tiefstehende, massive Gegner Lösungen zu finden."

Baumgart mit Torausbeute unzufrieden

Trotzdem nahm der Trainer seine Offensivspieler hinter Anthony Modeste auch in die Pflicht. "Mit Torausbeute und Vorlagen sind wir bei einigen nicht zufrieden. Wir haben einen, der vorneweg läuft mit 15 Toren, alle anderen krebsen dahinter rum mit drei und einem Tor." Nach Modeste folgen aktuell Ellyes Skhiri, Florian Kainz, Mark Uth und Sebastian Andersson mit drei Toren.

"Es wäre schön, wenn wir da vier, fünf Spieler hätten, die vielleicht schon bei fünf oder sechs Toren wären. Sie können sich vorstellen, was das mit der Punkteausbeute hätte machen können", sagte Baumgart.

Zudem bezeichnend: Nach Florian Kainz mit fünf Vorlagen folgen bereits mit Jonas Hector und Benno Schmitz zwei Abwehrspieler mit den meisten Assists.

Uth sinnbildlich für die Kölner Offensivflaute

Sinnbildlich für die Kölner Offensivflaute steht dabei Mark Uth. Zwar sei Baumgart bei dem Zehner zufrieden mit der Arbeit gegen den Ball, jedoch müsse er "auch mal die Antwort mit dem Ball haben."

Gleichzeitig weiß der Trainer aber auch, dass das in dem von ihm geforderten Spiel mit hohem Gegenpressing nicht so leicht ist: "Wenn du als Stürmer in den meisten Jahren deiner Karriere weniger gegen den Ball gearbeitet hast, sondern dich auf das Tore schießen und vorbereiten konzentrieren konntest, ist das nicht so einfach."

Baumgart: "Es fehlt die Sicherheit"

Dabei sei Uth selbst mit seiner Ausbeute an Scorern nicht zufrieden. "Es fehlt die Sicherheit, die er braucht, um wieder in den Torabschluss zu kommen. Daran arbeiten wir", erklärte Baumgart.

Umso wichtiger für den FC, dass Anthony Modeste nach seinem grippalen Infekt am Samstag gegen den 1. FSV Mainz 05 wieder einsatzfähig ist. Doch auch der Stürmer wartet inzwischen seit dem 23. Spieltag auf einen Treffer. Der FC hofft daher, dass am Samstag der Knoten wieder platzt – bei Modeste, oder einem anderen Offensivspieler.