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Köln: Influencerin Valeska "Mother of six dragons" erwartet 7. Kind


"Verkaufe mein Baby nicht"
Kölner Influencerin erwartet ihr 7. Kind

  • Sabrina Först
Von Sabrina Först

Aktualisiert am 03.04.2021Lesedauer: 6 Min.
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Valeska aus Köln zeigt, wie viele Kinder sie schon hat: Ihr siebtes Baby soll im Mai zur Welt kommen.Vergrößern des Bildes
Valeska aus Köln zeigt, wie viele Kinder sie schon hat: Ihr siebtes Baby soll im Mai zur Welt kommen. (Quelle: Valeska/Mother of six dragons)

Dank des Streiks ihrer Nanny und ohne viele Worte schaffte es die ehemalige "TV total"-Redakteurin Valeska zur Influencerin mit über 40.000 Followern. Im Mai erwartet sie ihr siebtes Kind.

Valeska ist bei Instagram "Mother of six dragons". Mit 42.000 Followern zählt die Kölnerin zu den Influencerinnen, entspricht aber kaum einem der gängigen Klischees. Auf ihrem Account wird wenig gesprochen, sie liefert entspannende Spaziergangeindrücke aus Köln, einfache Kochrezepte für Familien sowie Modetipps. Und zwischen Business, Corona und Großfamilienalltag erwartet die 42-Jährige ihr siebtes Kind. Mit t-online sprach sie über die Ängste einer Mutter, die Wichtigkeit des Alltags und distanzlose Follower.

2002, 2004, 2006, 2009, 2012 und 2015 – um die Geburtsjahre ihrer vier Söhne und zwei Töchter aufzuzählen, braucht Valeska länger als die durchschnittliche Mutter. Der Älteste wird in diesem Jahr 19 und von allen Kindern den größten Abstand zu "Nummer 7" haben. Das Baby, das im Mai zur Welt kommen soll, wird die Familie komplett machen, wie die hochschwangere Kölnerin sagt.

Nach der Kündigung der Nanny blieb sie komplett zu Hause

Valeska, die ihren vollständigen Namen bewusst nicht nennt, hat selbst drei Geschwister und wünschte sich immer eine große Familie. Nach dem vierten Kind arbeitete die Kölnerin weiter vier Tage pro Woche als Redakteurin für Raab-Formate wie "TV total" und war auf ihre Nanny angewiesen. Völlig überraschend kündigte die Kinderfrau. "Es war ihr wohl zu anstrengend, täglich frisch zu kochen und sich mit den Kindern zu beschäftigen", erinnert sich die Mutter heute.

Nach einer Zeit lang im Wechselmodell blieb Valeska als Vollzeit-Mutter zu Hause. Ein Modell, das manche als altmodisch bezeichnen – aber das ist Valeska egal, wie sie sagt. Zumal sie mit Instagram einen Job habe, mit dem sie Geld verdient. Der Weg dorthin begann 2017 mit dem Download der App, um zu verfolgen, was ihr Sohn postet. Anfangs fand sie es "affig", dann wurden mehr Mama-Blogs auf sie aufmerksam und Valeska wurde schließlich für die Kochrubrik eines Onlinemagazins angefragt. Trotz ihres, wie sie sagt, "bescheuerten Namens", der nie in Erscheinung treten sollte, traf die "Mutter von sechs Drachen" einen Nerv: Es folgten Kooperationen, die Followerzahl stieg – und Valeska blieb der App treu.

"Meine Kinder schauen sich das an"

Den Grund ihres Erfolgs sehe die 42-Jährige darin, dass sie ihrer Community als Ruhepol diene. Zwar gibt es Fotos und Videos zu Rezepten und Lifestyleprodukten inklusive Sparcodes, im Zentrum stehen aber Entspannung und Wohlbefinden statt perfekter Posen mit Filter. "Meine Kinder schauen sich das an. Würde ich mich da zum Affen machen, würden die sagen 'Mama hast du sie nicht alle?'".

Mit einer Zahl von unter 50.000 Followern zählt der Account zu den sogenannten Mikro-Influencern und ist damit für Marken besonders interessant. "Ihre Mütter", wie Valeska ihre Followerinnen nennt, seien treue Kundinnen der beworbenen Produkte. "Weil sie wissen, dass ich nicht ständig etwas anderes bewerbe, sondern meinen Marken treu bleibe. Es ist nicht authentisch, jede Woche die Gesichtscreme zu wechseln". Das schätzten die Frauen.

Follower als Detektive

Dabei wollen nicht alle Followerinnen Valeska etwas Gutes – oder wollen zumindest mehr über sie in Erfahrung bringen, als sie teilen möchte. Wie eine Userin, die einer Freundin von Valeska vergeblich deren Nachnamen oder Infos zu ihrem Mann zu entlocken versuchte. Oder andere, die Screenshots von den Händen ihres Mannes machten, "um zu beweisen, dass es Stefan Raab ist". Das Interesse an ihrem Mann findet Valeska – ebenso wie die "Raab-Verschwörung" – "absurd".

Deshalb schützt sie sich und ihre Familie, unter anderem indem sie ihren Nachnamen für sich behält. "Man weiß nie, was für Leute es gibt. Natürlich habe ich mich dafür entschieden, Ausschnitte meines Lebens zu teilen." Jedoch entscheide sie den Rahmen und teile beispielsweise ganz intime Details nicht. Ein aktuelles, halbnacktes Babybauch-Posting, das mittlerweile 6.000 Likes hat, bespricht sie vorher mit Söhnen und Mann. Sie sagt dazu: "Solange man mich so auch am Strand sehen könnte, finde ich es kein Problem. Aber ich hinterfrage mich immer: 'Warum teile ich das jetzt?'"

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"Ich verkaufe mein Baby nicht"

Eines steht für die Mutter fest: "Ich würde meine Kinder nie heimlich filmen und posten. Und ich verkaufe auch mein Baby nicht." Sie habe fast alle Markenanfragen zur Schwangerschaft abgesagt. Ohnehin achte sie sehr darauf, dass sie ihre Kinder auf die Gefahren der virtuellen Welt vorbereite. "Im Freundeskreis hat sich ein Mädchen mit jemandem angefreundet, der sich als jemand anderes ausgegeben hat. Wir haben die Eltern kontaktiert, das zu hinterfragen und darauf zu achten, dass zum Beispiel keine Ortung gepostet wird". So etwas müsse man im Blick behalten und die Kinder sensibilisieren.

Ihre Jungs nutzen Instagram, um ihren Sport- und Musikidolen und ihrer Mutter zu folgen und fänden ihre Arbeit "cool". Und wie cool ist sie im wahren Leben? Die Kölnerin: "Ich bin entspannt, aber lege großen Wert auf Ordnung. Auch wenn man sich für viele Kinder entscheidet, gibt man seine Identität nicht ab. Ich möchte auch einen gewissen Raum für Erwachsenenleben haben", erklärt sie.

"Bei uns scheint nicht den ganzen Tag die Sonne"

Genauso seien ihr klare Regeln wichtig. "Innerhalb der Grenzen können sich die Kinder sehr frei entfalten. Wir sind ziemlich nette, umgängliche Eltern." Aber auch sie habe Gründe zum Meckern, "dann habe ich auch keine Zeit für Insta-Stories. Bei uns scheint auch nicht den ganzen Tag die Sonne".

Das Leben der Großfamilie, das sie als "strukturiertes Chaos" beschreibt, beginnt morgens um 6.15 Uhr, wenn Valeskas Wecker klingelt. Nach dem gemeinsamen Frühstück geht jedes Kind in seinen (virtuellen oder Wechsel-)Unterricht. Mittags wird zusammen gegessen, Valeska kocht täglich. In normalen Zeiten koordiniert sie noch die fünf Hobbys der Kinder, die aber aktuell fast alle ausfallen. Außerdem muss sie das Haus der Familie derzeit in Eigenregie sauber halten. "Seit Corona-Beginn habe ich keine Haushaltshilfe mehr, um das Risiko weiterer Kontakte klein zu halten. In den Endzügen der Schwangerschaft ist es schon sehr anstrengend". Die Kinder spannt sie dabei noch wenig ein, wie sie sagt.

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"Mädchen mehr beschützen als Jungen"

Dass die Pandemie vielen zu schaffen macht, kann sie einerseits verstehen. Andererseits nervt sie das viele Klagen auch privilegierter Familien: "Man sollte die Augenblicke und den Alltag genießen, es kann so schnell vorbei sein". Das hat die 42-Jährige selbst erlebt: Als eine Autofahrerin sie und ihre Töchter auf dem Lastenrad mit 50 Stundenkilometern erfasste. "Da wussten wir die ersten Sekunden nicht, wie es ausgeht." Es nahm nach einem Krankenhausaufenthalt ein gutes Ende. Doch: "Die Bilder vergisst du nicht". Ein weiteres einschneidendes Erlebnis: Ihr Sohn wurde wenige Tage vor seinem 18. Geburtstag ebenfalls auf dem Rad von einem Auto erfasst. Sanitäter sagten Valeska, dass er seinen Geburtstag ohne Helm nicht erlebt hätte.

Nicht nur der Straßenverkehr bereitet der "eigentlich angstfreien" Mutter manchmal Sorgen. "Ich mache mir Gedanken, wenn sie nicht zur vereinbarten Zeit heimkommen und nicht ans Handy gehen. Da laufen Leute durch die Gegend, denen man nachts nicht begegnen will." Bei ihrer Tochter sei das mulmige Gefühl noch intensiver: "Ich glaube, das steckt in einem drin, dass man Mädchen mehr beschützen will als Jungen".

"Ich bin jetzt eine alte Mutter"

Das siebte Baby wird übrigens ein Junge. Dass es in der Pandemie geboren wird, beschäftigt Valeska, denn sie will sich unter keinen Umständen anstecken und so schnell wie möglich nach der Geburt nach Hause. Weil es da am schönsten sei und dort sechs Kinder auf sie und ihr neues Geschwisterchen warteten.

Und was erwartet sie? "Beim ersten Kind waren wir sehr jung, ich war 23. Ich glaube, dass es von Vorteil ist, wenn du dicht am Kind dran bist. Jetzt bin ich 42 und eher eine alte Mutter. Andererseits war ich immer im Geschäft, da mache ich mir keine Gedanken". Und auch wenn der logistische Aufwand steigt, wird es "auf keinen Fall" einen weiteren Nanny-Versuch mehr geben.

Auf die Frage, ob sie ihren Account nach "Nummer 7" umbenennen wird, sagt Valeska: "Nein, das ist mein Markenzeichen, außerdem würden damit alle rechnen. Und ich bleibe gerne unberechenbar".

Valeska & Köln
Die gebürtige Kölnerin lebt mit Mann und (noch) sechs Kindern mitten in der Kölner Innenstadt. Auch wenn sie Köln eher "hässlich" findet, hat sie Lieblingsorte: "Die Strecke unten am Rhein ist herrlich. Und was mich jedes Mal wieder beeindruckt, ist der Kölner Dom. Der verliert nichts von seinem Reiz“. Außerdem gebe es "schöne kleine Oasen", die Köln für sie lebenswert machen.

Verwendete Quellen
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