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Spur führt in 34 Jahre altem Cold Case zu Doppelmörder


23-Jährige erwürgt
Spur führt in 34 Jahre altem Cold Case zu Doppelmörder

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 26.04.2022Lesedauer: 2 Min.
Zeichnung des Täters Detlef M. (l) mit seinem Anwalt (Archivbild): Ermittler sind sicher, dass er auch Claudia Otto getötet hat.Vergrößern des BildesZeichnung des Täters Detlef M. (l) mit seinem Anwalt (Archivbild): Ermittler sind sicher, dass er auch Claudia Otto getötet hat. (Quelle: db höller/dpa-bilder)
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Jahrelang rätselte das Rheinland: Wer erwürgte Claudia Otto? Nun hat die Polizei einen Tatverdächtigen. Der bereits als Doppelmörder verurteilte Detlev M. sitzt nun in U-Haft.

Ihre Leiche lag gefesselt in der Wohnung über dem Restaurant ihrer Eltern: Der Mord an der Gastwirtstochter Claudia Otto in Lohmar bei Bonn scheint nach 34 Jahren endlich aufgeklärt. Ein neuer Anlauf der Cold-Case-Einheit im Landeskriminalamt hat einen bereits verurteilten Doppelmörder wegen dieses dritten mutmaßlichen Mordes nun in Untersuchungshaft gebracht.

Der inzwischen 66-Jährige sei am Dienstag in Detmold festgenommen worden, teilte die Polizei in Bonn mit. Ein Richter habe den Haftbefehl gegen ihn bestätigt und ihn in Untersuchungshaft geschickt. Bei dem Festgenommenen handelt es sich um Detlev M., der laut "Express" zum Tatzeitpunkt als arbeitsloser Betonbauer mit der Familie der Ermordeten gut bekannt gewesen sein soll.

Claudia Otto war am 7. Mai 1987 im Alter von 23 Jahren im Landhotel "Naafshäuschen" ihrer Eltern erwürgt worden.

Mord im "Naafshäuschen": Neue DNA-Analyse führte zu mutmaßlichem Täter

Ein Jahr später hatte M. im Sauerland eine Großmutter und ihr Enkelkind, das er zunächst entführt hatte, umgebracht. Das Landgericht Arnsberg verurteilte ihn 1989 wegen des Doppelmordes zu lebenslanger Haft mit Feststellung der besonderen Schwere der Schuld. 32 Jahre lang saß er deswegen hinter Gitter. Erst seit 2020 war er wieder auf freiem Fuß.

Bereits unmittelbar nach dem Mord an der 23-Jährigen war er im Visier der Ermittler, weil er als derjenige galt, der die junge Frau zuletzt lebend gesehen hatte. Aber erst 2017 geriet Detlef M. wegen des Mordes ernsthaft unter Verdacht - neue DNA-Analysemethoden hatten seinen genetischen Fingerabdruck zum Vorschein gebracht.

Weil aber noch eine weitere, scheinbar tatrelevante Spur eines Unbekannten gefunden worden war, konnte ihm die Tat nicht nachgewiesen werden, sagte ein Sprecher der Bonner Staatsanwaltschaft am Dienstag. Der damalige Haftbefehl war auf Beschwerde des Verdächtigen aufgehoben worden.

Nach einem neuen Anlauf der Ermittler ist dies inzwischen anders: Der Unbekannte ist identifiziert und kann als Täter ausgeschlossen werden: Es handelt sich um einen an der Spurenauswertung beteiligten ehemaligen Mitarbeiter des Landeskriminalamts.

Innenminister erleichtert

Damit sind aus Sicht der Ermittler die Zweifel an der Täterschaft von Detlef M. ausgeräumt. Auf dieser Grundlage erließ ein Haftrichter in Siegburg nun Haftbefehl wegen Mordes gegen den 66-Jährigen, der im Fall einer Verurteilung als Serienmörder gilt.

NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) sprach von einem guten Tag für die nordrhein-westfälischen Ermittlungsbehörden und einem guten Tag für die Gerechtigkeit. Die Ermittler hätten nie aufgegeben, Rückschläge weggesteckt und modernste wissenschaftliche Mittel genutzt. "Der Erfolg hat ihnen heute Recht gegeben."

Verwendete Quellen
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