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Kassenärzte: Reform des Bereitschaftsdienstes als Erfolg


Mainz
Kassenärzte: Reform des Bereitschaftsdienstes als Erfolg

Von dpa
08.04.2022Lesedauer: 3 Min.
Ärtzlicher Bereitschaftsdienst Rheinland-PfalzVergrößern des Bildes"KVRLP Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz" sowie "Telefon 116117" auf einem Dienstwagen. (Quelle: Sebastian Gollnow/dpa/dpa-bilder)
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Die Reform des ärztlichen Bereitschaftsdienstes mit der Einführung der einheitlichen Service-Telefonnummer 116 117 für Patienten in Rheinland-Pfalz ist nach Einschätzung der Kassenärztlichen Vereinigung ein Erfolg. "Sie war notwendig und richtig und ist es auch jetzt", sagte Martin Seemann, Leiter der Ärztlichen Bereitschaftspraxis Bad Kreuznach, am Freitag.

Seit der schrittweisen Einführung der neuen Bereitschaftsstruktur im Januar 2020 hätten die Mitarbeitenden bislang rund 618.000 Anrufe an der Hotline beantwortet (Stand Ende März 2022), teilte der KV-Landesvorsitzende Peter Heinz mit. Die Reform habe neben der neuen Hotline die Vergrößerung der "früher zu kleinteiligen" Regionen und die Trennung von Diensten in einer Bereitschaftspraxis und Hausbesuchen als weitere Kernelemente zum Inhalt gehabt.

Die Veränderungen hätten anfangs Unsicherheiten mit sich gebracht, räumte er ein. Inzwischen werde das neue Modell aber von der überwiegenden Mehrheit der Patienten akzeptiert.

Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der KV befürworten 70 Prozent der Menschen in Rheinland-Pfalz die Umsetzung der Reformen des Bereitschaftsdienstes. 56 Prozent gaben an, die Service-Telefonnummer 116 117 zu kennen. 76 Prozent der Befragten waren der Ansicht, dass durch die Reform des Bereitschaftsdienstes das Niveau der medizinischen Versorgung erhalten bleibe oder sich verbessere.

Die Hotline 116 117 spielt laut KV als zentrales Steuerungselement eine wichtige Rolle bei dem neu strukturierten Bereitschaftsdienst. Die Nummer sei eine rund um die Uhr erreichbare Anlaufstelle mit geschulten Ansprechpartnern. Mit deren Hilfe und einer speziellen Beratungs-Software könne der jeweilige Fall je nach Ersteinschätzung direkt an die beste Stelle weitervermittelt werden, erklärte Seemann. Das könne etwa der Rettungsdienst sein oder eine Bereitschaftspraxis, ein Hausbesuchsteam oder - falls keine unmittelbare Behandlung notwendig ist - auch die niedergelassene Praxis zu deren Öffnungszeiten.

Weiterer Vorteil aus Patientensicht: Für diese Ersteinschätzung müssen sie nicht das Haus verlassen. Gerade mit Blick auf die Corona-Pandemie sei diese Reduzierung unnötiger Kontakte ein Pluspunkt, sagte Seemann.

Die Nummer 116 117 sei Anlaufstelle für alle Patienten "mit akuten Beschwerden, die nicht lebensbedrohlich sind", erklärte KV-Chef Heinz. Bei Notfällen solle aber weiterhin die Telefonnummer 112 angerufen werden.

Nach seinen Worten war die Reform "alternativlos". Als wesentliche Gründe nannte Heinz den demografischen Wandel mit einer steigenden Zahl älterer Menschen und den Ärztemangel. Durch die umgesetzten Änderungen werde die Arbeitszeit der Ärzte nun effizienter genutzt, auch die Attraktivität des Dienstes sei gestiegen. Den derzeit 46 Mitarbeitenden in der medizinischen Assistenz, die an den Telefonen im Schichtdienst leisten, soll in Zukunft verstärkt die Möglichkeit angeboten werden, im Homeoffice zu arbeiten.

Pro Nacht stehen laut KV zwischen 21 und 31 Ärztinnen und Ärzte im Fahrdienst bereit, dazu kommen noch einmal 28 bis 56 Mediziner in sogenannten Sitzdiensten. Durchschnittlich 3,25 Minuten warten Anrufende den Angaben zufolge in der Leitung, bis sie einen Ansprechpartner am Telefon haben. Oft gehe es schneller, mitunter könne dies in Spitzenzeiten aber auch länger dauern, erklärte die Vereinigung. Die Stoßzeiten sind demnach Montagvormittag, Mittwochnachmittag, Freitagnachmittag und Samstagvormittag.

Die Reform sei noch nicht abgeschlossen, sagte Heinz. Der Bereitschaftsdienst werde weiterentwickelt und an die sich ändernden Verhältnisse angepasst. Die Bereitschaftspraxen würden in der Regel so bestehen bleiben, wie sie sind, betonte er. Allerdings werde es auf kommunaler Ebene keine Besitzstandsgarantie geben, Zusammenlegungen seien denkbar.

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