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Sparkasse in München: Trick soll Obdachlose fernhalten – heftige Kritik


Bank äußert sich
Wirbel um Foto von Sparkasse: Zacken sollen Obdachlose vertreiben

Von t-online, pb

Aktualisiert am 13.12.2022Lesedauer: 2 Min.
imago images 138449680Vergrößern des BildesSparkassen-Filiale in München (Archivfoto): Nach einer Welle der Kritik äußert sich die Bank. (Quelle: Michael Gstettenbauer via www.imago-images.de)
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Hier soll niemand schlafen – das stellt eine Metallzacken-Installation in einer Münchner Bank sicher. Es gibt Kritik, und die Sparkasse reagiert.

Für einen Zacken-Einbau in einer Münchner Sparkasse erfährt die Bank in diesen Tagen in den sozialen Netzwerken eine Welle der Kritik. Ausgangspunkt: eine Twitter-Nachricht des Journalisten Ronen Steinke von der "Süddeutschen Zeitung" (SZ). Steinke hatte am Montag auf der Plattform ein Foto einer Münchner Sparkassen-Filiale veröffentlicht, auf dem zu sehen ist, dass dort mehrere Zackenreihen angebracht worden sind – wohl um Menschen davon abzuhalten, auf der Fensterbank zu übernachten.

Die Sparkasse solle sich schämen, schrieb Steinke dazu. Und weiter: "Wenn ein Obdachloser nachts in eurem Schalterraum schlafen möchte, dann nicht, weil es ihm zu gut geht." Die Nachricht löste zunächst auf Twitter eine Welle der Kritik aus – in die auch die Lokalpolitik einstieg: Der bayerische Grünen-Politiker Peter Heilrath schrieb etwa: "Pünktlich zum Winteranfang werden Obdachlose von der Sparkasse München ausgesperrt." Ekelhaft sei das.

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Maßnahme gegen Obdachlose – Sparkasse München äußert sich

Ein Sprecher der Münchner Sparkasse äußerte sich nun bei t-online zu der Kritik: Die Zacken seien bei einem Umbau der Bankfiliale am Max-Weber-Platz vor etwa fünf Jahren eingebaut worden. Grund seien die teils "massiven Probleme mit der Obdachlosen- und Drogenszene", die man in der Filiale erlebt habe.

Zahlreiche Kunden hätten sich vor allem in den Abendstunden immer wieder beschwert, weil dort Obdachlose gelagert und den Raum auch teils stark verschmutzt hätten. Der Sprecher: "Wir wollen unseren Kunden saubere Foyers bieten, in denen sie sich zu jeder Tageszeit sicher fühlen." Man sei in der Frage auch in Kontakt mit der Münchner Polizei, die geraten habe, keinen Aufenthaltsort für Obdachlose zu ermöglichen.

Auf die Kritik angesprochen, sagte der Sprecher: "Wir werden damit sicher keinen Blumentopf gewinnen, aber es geht leider nicht anders." Die Bank wies zudem auf eine Reihe von Übernachtungsmöglichkeiten für obdachlose Menschen in München hin, die statt einer Nacht in der Bank besser geeignet seien.

Laut einer Schätzung des Münchner Sozialreferats leben derzeit rund 550 Menschen auf den Straßen der bayerischen Landeshauptstadt. Der "SZ" sagte eine Leiterin eines Heims für Wohnungslose in München, dass sie die Zahl auf eher das Doppelte schätze.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • Telefonat mit der Pressestelle der Stadtsparkasse München
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