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Geplantes Flüchtlingsheim in Taufkirchen bei München: Anwohner startet Petition


Petition gegen geplantes Flüchtlingsheim
"Ein Ghetto will auch keiner haben"


25.04.2023Lesedauer: 2 Min.
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Ein geplantes Flüchtlingsheim wie hier in München-Riem sorgt in der Gemeinde Taufkirchen für Aufsehen (Archivbild): Eine Containersiedlung soll auf engstem Raum gebaut werden.Vergrößern des Bildes
Ein geplantes Flüchtlingsheim in Taufkirchen (hier in München-Riem) sorgt für Aufsehen (Symbolbild): Einige Bürger lassen ihrem Ärger Luft und starten eine Petition. (Quelle: FrankHoermann/SVEN SIMON)

In Taufkirchen bei München soll auf engstem Raum eine dreistöckige Containeranlage für Flüchtlinge entstehen. Anwohner starten dagegen eine Petition.

Es ist nicht die erste Debatte in Deutschland um eine geplante Flüchtlingsunterkunft und Anwohner, die sich darüber beschweren. Doch der Fall in Taufkirchen bei München hat eine besondere Brisanz: Auf aller engstem Raum, einem eigentlichen Tennisplatz, soll eine dreistöckige Containersiedlung entstehen – wenige Meter entfernt von einer Wohnanlage, einem Kindergarten, einem Kinderhort und einem großen Sportgelände.

Dabei steht die Entscheidung bereits fest, wie es in einem Gemeinderatsbeschluss vom 15. Dezember 2022 steht, über den zahlreiche Medienvertreter zum Jahreswechsel berichteten. Das sorgt für ein mulmiges Bauchgefühl unter manchen Anwohnern. Darunter auch Armin Putzke, der jetzt eine Petition gegen die geplante Flüchtlingsunterkunft gestartet hat – mit bislang rund 500 Unterschriften.

Flüchtlinge seien ein Unsicherheitsfaktor

"Besonders besorgt sind die Anwohner", steht in seiner Petition. Weiter heißt es: "300 Flüchtlinge, auf deren Auswahl keiner einen Einfluss hat und die auf einem sehr beengten Raum leben müssen (...) sind ein Unsicherheitsfaktor." Im Gespräch mit t-online fragt sich der Anwohner: "Warum nimmt man uns nicht mit ins Boot?"

Jetzt sei der Zeitpunkt, die Gemeinde darauf aufmerksam zu machen, dass Bürgernähe auch bedeute, die "Sorgen und Bedenken" ernst zu nehmen. Auch viele Unterstützer der Petition schreiben auf der Plattform "change.org" ihre Meinung: "Das ist nicht zu Ende gedacht!" Eine weitere Unterstützerin des Vorhabens meint, dass die Gemeinde bereits sehr viel Hilfe leistet. "Zudem möchte ich gern dort als Frau alleine joggen, ohne ein mulmiges Gefühl zu bekommen", schreibt sie weiter.

Bürgermeister: "Es ist genug!"

Ullrich Sander, Bürgermeister der oberbayerischen Gemeinde mit rund 18.000 Einwohnern, sagt zu t-online: "Man kann sich immer unterhalten, ob es woanders besser ist." Doch prinzipiell sei "jeder Standort" problematisch, weil es nahezu überall Bürgerbeschwerden gebe. Und ohne Flüchtlingsheim würden die Turnhallen belegt werden.

"Ein Ghetto will allerdings auch keiner haben", ergänzt der parteilose Bürgermeister, der auf der CSU-Liste kandidierte. Bürgermeister hätten in ganz Bayern bereits seit Monaten erklärt, dass die Gemeinden "überbeansprucht" seien – unter anderem mit zu vielen Aufgaben. "Es ist genug!", sagt Sander.

Dem Anwohner Putzke zufolge seien am geplanten Standort des Flüchtlingsheims bereits Bodenproben entnommen und Verhandlungen mit einem Investor geführt worden. Das und die weitere Planung lege inzwischen allerdings in Hand des Landratsamtes, wie Sander berichtet. Für t-online war die Behörde zum Dienstagabend nicht mehr erreichbar.

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Initiator der Petition
  • Gespräch mit Bürgermeister Ullrich Sander
  • Petition auf change.org
  • Beschluss des Gemeinderates vom 15. Dezember 2022
  • Eigene Recherchen
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