Kempten: "Batman" löst Amok-Alarm aus

Er ist bekannt als "Beschützer von Kempten", jetzt bekam er es mit der Polizei zu tun. Schwer bewaffnete Beamte nahmen "Batman" ins Visier.

Liegt Gotham City neuerdings im Allgäu? In Kempten hat ein verkleideter Mann einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst. Fotos zeigen ihn umringt von mit Maschinenpistolen bewaffneten Beamten in schwerer Schutzausrüstung. "Batman" hebt die Arme – und gibt sich der Übermacht geschlagen.

Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, hatte sein Auftreten in der Stadt am Dienstagvormittag Amokalarm ausgelöst. Ein Passant hatte ihn im Batman-Kostüm gesehen und sich so erschreckt, dass er den Notruf wählte. Der Polizei meldete er einen "Mann mit Tarnanzug und Waffe".

"Hoffentlich sind die nicht wegen mir hier"

Die Beamten rückten aus, konnten den Berichten zufolge aber schnell Entwarnung geben. Denn der Batman-Darsteller ist in Kempten kein Unbekannter. Seit drei Jahren streift er durch die Stadt, eigener Auskunft zufolge in der Mission, den Menschen ein Lachen ins Gesicht zu zaubern.

Jetzt zieht er nach München um und war deshalb zu einem Podcast-Interview bei RSA Radio eingeladen. Als er das Sender-Gelände verließ um auf den Bus zu warten, erblickte er die bewaffneten Beamten: "Ich dachte nur: Hoffentlich sind die nicht wegen mir hier", sagte er hinterher der "Allgäuer Zeitung".

"Batman" in Kempten: Nur eine Spielzeugwaffe

Strafrechtliche Folgen hat der Auftritt als Batman nicht. Auch die Einsatzkosten soll der 21-Jährige nicht übernehmen müssen, weil seine Waffe laut Polizei eindeutig als Spielzeugwaffe zu erkennen gewesen sei.

"Aber ich habe Verständnis, dass Leute sich Sorgen machen, wenn sie mich so sehen", zitierte die "Allgäuer Zeitung" den jungen Mann. Zu seinem Kostüm gehöre eine Nerf-Gun, eine Spielzeugpistole, die Schaumstoffpfeile abschießen kann.