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Russland soll Journalistin Elena Kostyuchenko in München vergiftet haben


Laut investigativen Recherchen
Russland soll Journalistinnen vergiftet haben – auch in München?

Von t-online, dan

16.08.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 116968536Vergrößern des BildesDer russische Oppositionelle Alexej Nawalny: Er wurde vom Kreml vergiftet – laut Recherchen eines Investigativmagazins sollen auch drei Journalistinnen von Russland vergiftet worden sein, eine davon mutmaßlich in München. (Quelle: Cbs/60 Minutes via www.imago-images.de)
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Russland soll laut einem Bericht drei Journalistinnen in Europa vergiftet haben. Ein Fall spielt sich in München ab.

Elena Kostyuchenko, Natalia Arno, und Irina Babloyan haben lang gearbeitet, um die Lügen des Kreml aufzudecken. Alle drei seien in Europa mit unbekannten Substanzen vergiftet worden – das schreibt die russische Nachrichtenseite "The Insider" unter Berufung auf eigene Recherchen. Das Medium ist für seine investigativen Recherchen bekannt und operiert inzwischen von Lettland aus. Der Fall von Elena Kostyuchenko führt nach München.

Kostyuchenko ist eine russische Investigativjournalistin. Sie berichtete zunächst aus der Ukraine, floh aber – weil sie laut dem Bericht dort wohl von Russen umgebracht werden sollte – nach Berlin. Um erneut ein Visum für eine Reise in die Ukraine zu beantragen, fuhr sie laut "The Insider" mit der Bahn zum ukrainischen Konsulat in München.

Schlechter Geruch als erstes Anzeichen

Nach dem Termin im Konsulat sei Kostyuchenko mit einer Freundin in München essen gewesen. Die Freundin habe sie danach auch wieder zum Bahnhof gebracht. Schon auf der Fahrt dorthin habe die Freundin gemerkt, dass die Journalistin komisch rieche. Der Gestank habe aber keinem typischen Schweißgeruch entsprochen. Kostyuchenko beschriebt den Gestank, den sie später auch selbst wahrgenommen hatte, als Geruch von faulem Obst.

Im Laufe der Rückfahrt nach Berlin habe die Journalistin zunächst mit Konzentrationsschwierigkeiten zu kämpfen gehabt und immer stärker geschwitzt. In Berlin sei Kostyuchenko dann auf ihrem Bett zusammengebrochen. Die Journalistin litt nach dem Besuch in München monatelang unter verschiedenen Symptomen, die ihre Ärzte zunächst nie einer Krankheit zuordnen konnten. Vor allem ihre Leberwerte und Blut im Urin seien auffällig gewesen.

Ein russischer Arzt äußert erstmals den Verdacht

Ein russischer Arzt, der auch den Oppositionellen Alexej Nawalny untersucht hatte, habe dann erstmals den Verdacht geäußert, dass Kostyuchenko vergiftet worden sei. Allerdings nahm die Journalistin erst zweieinhalb Monate nach den ersten Symptomen auf Anraten des Arztes Kontakt mit den deutschen Behörden auf. Das Verfahren wurde zwischenzeitlich eingestellt, laufe aber nun wieder, so "The Insider."

Das Medium schreibt weiter, dass es mit zahlreichen Ärzten und Chemikern über die Befunde der Journalistin gesprochen habe. Ihre Symptome lassen sich nur durch eine Vergiftung erklären. Die Experten gehen davon aus, dass Kostyuchenko einem Gift wie Dichlorethan ausgesetzt war. Aufgenommen habe sie das Gift entweder über die Haut oder über Essen – möglicherweise in München. Unabhängig überprüfen lassen sich diese Recherchen bislang noch nicht.

Verwendete Quellen
  • theins.ru/en: "Blood Simple. Several Russian journalists and activists were poisoned in Europe" vom 15. August 2023
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