Oktoberfest: Die erste Bierleiche auf der Wiesn schon nach wenigen Stunden

Wetter und Stimmung bescherten dem Oktoberfest am ersten Tag einen perfekten Start. Für einen jungen Mann endete dieser aber in einem Sanitätszelt.

Es hat länger gedauert, als in den Jahren zuvor, aber um 15.38 Uhr war es dann soweit: Wie die Aicher-Ambulanz, der zuständige Sanitätsdienst auf dem Oktoberfest, mitteilte, gab es den ersten "alkoholbedingten Totalausfall" auf der Wiesn. "Heillos betrunken" soll der Mann rund dreieinhalb Stunden nach dem offiziellen Wiesn-Anstich gewesen sein, bei dem es sich laut einem Sprecher um einen jungen Amerikaner handelte. Offenbar war er vor dem Haupteingang zum Oktoberfest aufgefunden worden und wurde anschließend mit einer Trage in das Sanitätszelt gebracht, wo er ausnüchtern sollte, heißt es.

Ein Promilletest sei bei dem jungen Mann nicht gemacht worden. Dieser werde nur durchgeführt, wenn ein Patient noch eine andere akute Verletzung oder Erkrankung aufweisen sollte. Apropos Patienten. Rund 150 Menschen sind an diesem Samstag bis 14.50 Uhr von der Aicher-Ambulanz behandelt worden. Der Sanitätsdienst, der mit 120 Kräften im Einsatz war, sprach von einem friedlichen Beginn.

Bei den meisten Patienten handelte es sich um kleinere Verletzungen, die behandelt werden mussten oder um Kreislaufprobleme. Das Festgelände war sogar erst wenige Minuten geöffnet, als der erste Patient kam: Um 9.09 Uhr musste ein junger Mann behandelt werden, der beim Spurt Richtung Festzelt gestürzt war und sich Schürfwunden zugezogen hatte. Rund 450 Sanitäter und 55 Ärzte sind an den 18 Festtagen von Samstag an im Einsatz.

Nach der Bierleiche auf dem Oktoberfest: Auch eine CT-Untersuchung auf der Wiesn

Allerdings musste am Samstag auf dem Festgelände auch eine CT-Untersuchung bei einem Mann vor Ort durchgeführt werden. Ein Mann mit einer bereits bekannten Herzrhythmusstörung sei mit dem mobilen CT-Gerät untersucht worden. Die Geräte für diese Untersuchung waren schon im vergangenen Jahr im Einsatz. Damit sollen bei Kopfverletzungen gefährliche Hirnblutungen ausgeschlossen werden. Das wiederum entlastet die Notaufnahmen der Münchner Krankenhäuser: Bisher mussten diese Patienten alle vorsorglich ins Krankenhaus.

Auch die Münchner Polizei zog am frühen Abend ein positives Fazit nach den ersten Stunden des Oktoberfests an diesem Samstag. Die vielen Besucher, die am ersten Tag bei bestem Wetter auf das Gelände strömten, hätten wohl das Motto der "friedlichen Wiesn" beherzigt, so ein Sprecher der Polizei auf Anfrage von t-online.

Im Vorjahr war das erste "Bieropfer" übrigens – damals eine junge Frau – um 14.07 Uhr volltrunken aufgenommen worden. Manchmal kamen die ersten Patienten sogar vor 12 Uhr ins Sanitätszelt und damit vor dem offiziellen Beginn des Bierausschanks.