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München: MVG will 2,7 Milliarden Euro an Investitionen kürzen


2,7 Milliarden Euro weniger als geplant
Nahverkehr auf Sparkurs: MVG kürzt Investitionen

Von Sara Guglielmino

22.11.2023Lesedauer: 2 Min.
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U-Bahn in München (Symbolbild): Der Sparkurs der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) könnte die geplante Verkehrswende des Stadtrats zum Scheitern bringen. (Quelle: IMAGO/Frank Hoermann/SVEN SIMON/imago)

Die MVG möchte ihre Investitionen in den Nahverkehr kürzen und unter anderem weniger Fahrzeuge einsetzen. Die geplante Verkehrswende droht nun zu scheitern.

Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) plant drastische Sparmaßnahmen. Das geht aus einer bislang geheimen Liste des Unternehmens an den Aufsichtsrat der Stadtwerke München vor. Zuerst berichtete die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) darüber. Demnach plane die MVG, einen Teil der geplanten Investitionen von 11,2 Milliarden Euro zu kürzen oder zu verschieben. Konkret soll es dabei um 2,7 Milliarden Euro gehen.

Geplante Verkehrswende könnte scheitern

Ursprünglich legte der Stadtrat das Ziel fest, bis 2030 30 Prozent des Münchner Verkehrs über den Öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) zu regeln. Dem Vorhaben könnte die MVG nun einen Strich durch die Rechnung machen: Laut der "Süddeutschen Zeitung" schlägt das Unternehmen vor, die Verkehrswende um fünf Jahre auf das Jahr 2035 zu verschieben. Anstatt der geplanten 30 Prozent sollten dann außerdem nur noch 28 Prozent des Verkehrs über den Nahverkehr abgewickelt werden.

Sowohl die gekürzten zwei Prozent als auch die um fünf Jahre verschobene Frist könnten schwerwiegende Folgen haben: Laut "SZ"-Bericht betrug der Anteil des ÖPNV am Münchner Verkehr im Jahr 2017 24 Prozent. Für das Ziel, ihn bis 2030 auf 30 Prozent zu erhöhen, hätte die MVG ihr Angebot um 67 Prozent erweitern müssen. Konkret hätte die Zahl der U-Bahn-Züge von 100 auf 140, bei der Tram sogar von 110 auf 210 gesteigert werden müssen. Zusätzlich hätten weitere 450 Busse angeschafft werden müssen.

Weniger Bahnen, Trams und Busse

Was genau die Kürzung der MVG-Investitionen auf knapp 8,5 Milliarden Euro für den Münchner Nahverkehr bedeutet, erläutert der MVG-Vorsitzende Ingo Wortmann der "SZ". Er nennt drei Sparmaßnahmen: Zum einen soll es weniger neue Bahnen, Tramfahrzeuge und Busse geben. Außerdem soll bei der Sanierung von U-Bahnhöfen gespart und auf den Bau neu benötigter Betriebshöfe zunächst einmal verzichtet werden.

Politiker verschiedener Fraktionen reagieren

Nach Bekanntwerden der geplanten Sparmaßnahmen der MVG reagierten Kommunalpolitiker verschiedener Parteien: Die CSU-Fraktion etwa fordert eine Wende in der aktuellen Verkehrspolitik von SPD und Grünen im Stadtrat. Ein funktionierender ÖPNV sei maßgeblich für eine gelingende Verkehrswende, sagte CSU-Stadtrat und MVG-Aufsichtsratsmitglied Sebastian Schall der "Abendzeitung". Er fordert: "Deswegen sollten wir die Priorität nicht auf Luxusradwege setzen, sondern eher mehr Geld in den ÖPNV stecken." Da die Stadt derzeit finanziell "nicht optimal" dastehe, sei es umso wichtiger, Themen zu priorisieren.

Die kritisierten Parteien hingegen wollen sich nicht weiter zu den MVG-Sparmaßnahmen äußern. "Details dieser Pläne liegen unserer Fraktion bisher nicht vor", sagte unter anderem Nikolaus Gradl, verkehrspolitischer Sprecher der SPD/Volt-Fraktion und Aufsichtsrat der MVG der "Abendzeitung". Dennoch sei offenkundig, dass im Nahverkehr eine "Finanzierungslücke" vorherrsche. Die Geschäftsführung schlage daher nun eine "Priorisierung der Investitionsmaßnahmen" vor.

Verwendete Quellen
  • sueddeutsche.de: "Geheime Streichliste für U-Bahn, Bus und Tram"
  • abendzeitung-muenchen.de: "Schockliste der MVG: Was gestrichen werden soll und wie Politiker in München darauf reagieren"
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