t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalMünchen

Bayern: Abschuss von Fischottern in letzter Sekunde gestoppt


Im letzten Moment
Gericht stoppt Abschuss von Fischottern in Bayern

Von t-online, cgo

01.12.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 0311979895Vergrößern des BildesFischotter sind auch in Bayern heimisch. (Quelle: IMAGO/Martin Wagner/imago)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

In letzter Sekunde zieht ein Münchner Gericht die Erlaubnis zum Abschuss von Ottern in Bayern zurück. Tierschützer hatten zuvor Alarm geschlagen.

Lange Zeit sah es für die Fischotter in der Region düster aus. Ab dem 1. Dezember sollte es in Bayern unter bestimmten Voraussetzungen legal werden, die Tiere ohne Einzelerlaubnis zu töten. Das hat ein Eilantrag der Deutschen Umwelthilfe (DUH) und des Bund Naturschutz Bayern nun verhindert.

Otter-Abschuss abgewehrt: Tierschützer sind erleichtert

Nicht einmal 24 Stunden vor der geplanten Umsetzung der Fischotter-Freigabe gab der Verwaltungsgerichtshof in München dem Antrag der Tierschützer statt. "Nach der Bayerischen Artenschutzrechtlichen Ausnahmeverordnung hätten ab dem 1. Dezember 2023 Fischotter an Teichen geschossen werden dürfen, auch Welpen und tragende oder säugende Weibchen," empört sich Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH in einer Pressemitteilung.

Für ihn ist klar: Die Freigabe zum Abschuss wäre nicht rechtens gewesen: "Das Kontingent von maximal 32 Tieren wäre vermutlich zeitnah erreicht oder gar überschritten worden, die Gewehre waren schon angelegt. Dieser Verstoß gegen geltendes Recht wurde nun abgewehrt", führt der Tierschützer aus. Den am Donnerstag gestoppten Beschluss sieht er als "Geschenk zum Advent für den Artenschutz und für den Rechtsstaat".

Das Problem mit den Fischottern

Die Erlaubnis zum Abschuss der Otter sei zum Schutz der Teichwirtschaft getroffen worden. In Bayern, wo traditionell in offenen Teichanlagen Karpfen und Forellen gezüchtet werden, würden die Tiere immer häufiger wildern. Mittlerweile mussten schon Entschädigungen in Millionenhöhe an die Teichwirte gezahlt werden.

Seit dem 1. August 2023 können Fischotter deshalb nun in spezifischen Gebieten in Ostbayern unter bestimmten Voraussetzungen und ohne individuelle Genehmigung "entnommen" werden, wie eine Ausnahmeverordnung vorsieht.

Auflage war dabei bislang, dass keine Weibchen getötet werden dürfen, um ihre (potenziellen) Jungen nicht zu gefährden. Die Tiere hätten dazu zunächst lebend gefangen und gewogen werden müssen. Otter zwischen vier und acht Kilogramm hätten wieder freigelassen werden müssen. Diese Regelung wäre zum 1. Dezember 2023 weggefallen, womit jeder Otter frei zum Abschuss gewesen wäre.

Bereits am 14. September 2023 hatte die Deutsche Umwelthilfe (DUH) deshalb gemeinsam mit dem Bund Naturschutz Bayern Klage erhoben. In ihren Augen wäre mir der Aufhebung der Auflagen geltendes EU-Recht verletzt worden. Ihrer Klage wurde nun stattgegeben. Die Entscheidung gilt als vorläufig, bis es zu einem Urteil im Hauptsacheverfahren kommt.

Rote Liste: Auch Otter sind gefährdet

Dabei gelten auch die Fischotter selbst als gefährdet und stehen international auf der "Roten Liste". Bis Ende der 1950er Jahre war die Art nahezu komplett ausgerottet, bis sie sich in den letzten Jahren erholte. Nichtsdestotrotz dürfe ihre Tötung nach dem Bundesnaturschutzgesetz nur ausnahmsweise und unter besonderen Voraussetzungen zugelassen werden.

Verwendete Quellen
  • Recherche der Redaktion
  • Pressemitteilung Deutsche Umwelthilfe, 30. November 2023
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website