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Furore am Starnberger See: Das steckt hinter Lehmanns Kettensägenattacke


Der schöne Ausblick am Starnberger See?
Das steckt hinter Jens Lehmanns Kettensägenattacke

Von t-online, SK

22.12.2023Lesedauer: 3 Min.
imago images 1038267102Vergrößern des BildesJens Lehmann, mit seinem Verteidiger Dr. Christoph Ruecke (Symbolbild): Das Amtsgericht Starnberg verurteilte ihn zu einer Geldstrafe in Höhe von 420.000 Euro. (Quelle: IMAGO/Frank Hoermann / SVEN SIMON/imago)
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420.000 Euro muss Jens Lehmann zahlen: Am Starnberger See hatte er mit einem Nachbarschaftsstreit für Furore gesorgt – bis er zur Kettensäge griff.

Jens Lehmann ist seit dem Sommer 2022 nicht mehr nur für seine Tätigkeit als ehemaliger Fußballnationaltorwart bekannt – unter anderem eine Kettensägeattacke auf die Garage seines Nachbarn am Starnberger See gipfelte am Freitag in einer Geldstrafe von mehr als 400.000 Euro. Im Sommer hatten sich mehrere Nachbarn, auch t-online gegenüber, zu dem Ärger mit dem Ex-Nationaltorhüter geäußert.

Auslöser soll gewesen sein, dass ihm das damals noch im Rohbau befindliche Nachbarshaus den Blick auf den schönen Starnberger See versperrte. Juli 2022 hat er dann nach Ansicht des Gerichts den Dachbalken der Garage seines Nachbarn mit Hilfe einer Kettensäge kaputt gemacht. Womit der 54-Jährige wohl nicht gerechnet hatte, war die Überwachungskamera, die seine Tat filmte. Obwohl Lehmann vor der Tat extra die Kabel der Überwachungskameras aus der Wand herausgerissen haben soll, wurde die Aktion aufgezeichnet. Die Kamera hatte auch eine Batterie und filmte den prominenten Griff zur Säge einfach weiter.

Nachbar hatte Angst und fühlte sich bedroht

Der 91-jährige betroffene Nachbar äußerte sich zu Jens Lehmann und sagte, dass er Angst habe vor dem Ex-Fußballprofi. t-online konnte ihn damals nicht erreichen, der "Bild"-Zeitung sagte er: "Ich fühle mich bedroht, ich halte meinen Nachbarn für nicht zurechnungsfähig." Außerdem erzählte er, dass der Streit über die Garage so weit eskalierte, dass der Ex-Fußballprofi dessen Partnerin bedrohte. "Sie werden ihres Lebens nicht mehr froh, wenn Sie zum See runtergehen." Der 91-Jährige sei so verängstigt gewesen, dass er sich nicht mehr alleine aus dem Haus getraut habe und Polizeischutz benötigte.

Stattdessen sprach t-online mit einer Nachbarin. Diese sagte über Lehmann, dass er ein "schwieriger Typ" sei. Immer wieder parke er seinen "dicken" Porsche vor ihrer Einfahrt, obwohl seine eigene Einfahrt auf der Rückseite seines Anwesens liege und er ihre Einfahrt nur zu Fuß nutzen dürfe. Auch den andauernden Streit über die Garage des gemeinsamen Nachbarn habe sie mitbekommen. Immer wieder sollen vor der Garage gestapelte Steine über den Haufen geschossen worden sein. Mehr wollte die Nachbarin nicht sagen. Der Nachbar, der die Garage baute, sei Architekt, der wisse schon, was er tue. Sie selbst habe zu diesem ein "super" Verhältnis.

Erster Gerichtstermin in Starnberg Anfang Dezember

Der erste Gerichtstermin war für Freitag, den 8. Dezember, in Starnberg angesetzt. Dort warf die Staatsanwaltschaft München II Lehmann Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch vor. Dem Ex-Nationaltorhüter wurden im selben Prozess zudem die Beleidigung von zwei Polizisten sowie versuchter Parkgebühren-Betrug am Münchner Flughafen vorgeworfen. Im September 2022 soll der einstige WM-Held laut Staatsanwaltschaft am Flughafen Parkgebühren von insgesamt rund 300 Euro nicht gezahlt haben, indem er die Schranke beim Herausfahren austrickste.

Am Freitag, den 22. Dezember, dann das Urteil: Das Amtsgericht Starnberg verhängte 210 Tagessätze zu je 2.000 Euro – also 420.000 Euro – wegen Sachbeschädigung, Beleidigung und versuchten Betrugs. Die Staatsanwaltschaft warf Lehmann vor, mit einer Kettensäge in die neu gebaute Garage seines Nachbarn eingedrungen zu sein und dort einen Dachbalken angesägt zu haben. Der ursprünglich auch noch angeklagte Vorwurf des Hausfriedensbruchs war fallen gelassen worden, nachdem der Nachbar einen entsprechenden Strafantrag zurückgenommen hatte.

Lehmann wurde zu 420.000 Euro Geldstrafe verurteilt

Der Staatsanwaltschaft warf Lehmann auch vor, dass er die Parkgebühren in einem Parkhaus am Flughafen nicht zahlen wollte und darum vorgab, im Parkhaus noch etwas zu tun zu haben – und dann Stoßstange an Stoßstange hinter einem anderen Auto unter der Schranke hindurchfuhr.

Lehmann hatte am ersten Prozesstag eingeräumt, die Garage mit der Kettensäge in der Hand betreten zu haben, sich ansonsten aber auf Erinnerungslücken berufen und von falschen Verdächtigungen und Rufmord gesprochen.

Verwendete Quellen
  • Berichte und Recherchen von t-online
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