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Handball-EM: Ist München damit reif für Olympia? Ein Empfehlungsschreiben


Die perfekte Kulisse
München kann Handball – und ist reif für Olympia

  • Sven Sartison
MeinungVon Sven Sartison

17.01.2024Lesedauer: 3 Min.
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Maskottchen Hanniball singt mit den isländischen Fans vor dem Spiel gegen Ungarn die Nationalhymne.Vergrößern des Bildes
Maskottchen Hanniball singt mit den isländischen Fans vor dem Spiel gegen Ungarn die Nationalhymne. (Quelle: Eibner-Pressefoto/Heike Feiner/imago images)

Mit der Ausrichtung von Gruppenspielen bei der Handball-EM zeigt die Stadt München, was sie als Sporthauptstadt drauf hat. Selbst Olympia scheint nun keine Utopie mehr zu sein.

Fußball, Basketball, Eishockey – in all diesen Mannschaftsportarten ist München absolute Spitze. Ganz anders sieht es hingegen im Handball aus. Die Zeiten, in denen der MTSV Schwabing und der TSV Milbertshofen die Bundesliga rockten, sind lange vorbei. Sehr lange. Heute findet man den besten Verein aus der bayerischen Landeshauptstadt in der 3. Liga.

Dabei ist es nicht so, dass in der Stadt das Interesse fehlt, ganz im Gegenteil. München will Handball, lechzt förmlich nach der Sportart. Und vor allem: München kann Handball. Das haben die Spiele bei der laufenden Europameisterschaft eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Sechs Tage lang wurde auf dem Parkett gezaubert, unglaubliche Dreher, Kempa-Tricks und spektakuläre Torwartparaden ausgepackt. München war dafür die perfekte Kulisse. Handballherz, was willst du mehr? Vielleicht muss jetzt Olympia her!

Stadt verkörpert Sportgeist, den man sehen will

In Massen pilgerten die Menschen in die Olympiahalle, nur am Eröffnungstag war diese nicht mit 12.128 Fans restlos ausverkauft. Unter die positiv-verrückten Isländer, die zu mehreren Tausend angereist waren, mischten sich die ebenfalls fanatischen Ungarn und Montenegriner, die Serben, Tschechen, Dänen, Griechen, Portugiesen und natürlich die deutschen Anhänger.

Alle zusammen feierten sie auf den Rängen eine riesige Party. Es wurde gejubelt, getanzt und gesungen. "Egal welche Farben, heute Abend feiert jeder" und "Heute Abend sind wir alle hier Gewinner, das ist eh klar", heißt es im offiziellen EM-Song "Celebration" der Gruppe Culcha Candela, der im Anschluss an die Begegnungen lief. Treffender lassen sich die Szenen in München kaum beschreiben, die Fans lebten den Text – auch wenn viele diesen gar nicht verstanden haben dürften.

Schmähungen, Provokationen oder Gewalt gab es hingegen nicht. Von einer "absolut friedlichen Veranstaltung" sprach ein Polizeisprecher in der Olympiahalle. Nach den Partien wurden auch die Spieler des Gegners beklatscht, mit gebührendem Respekt verabschiedet. Das ist wahrer Sportgeist, den man sehen will. "Ganz anders als beim Fußball", befand der Polizeisprecher zutreffend.

Auch die Profis selbst zeigten sich begeistert. "Die Stimmung war unglaublich. München hat uns nicht enttäuscht", schwärmte der zweifache dänische Welthandballer Niklas Landin im Gespräch mit t-online. "Es war unglaublich", sagte Griechenlands Savvas Savvas. Und Bjarki Elísson aus dem Team der Isländer bedauerte gar, dass in München nicht öfters Spitzenhandball geboten wird: "Es ist eigentlich eine geile Handball-Halle. Wenn man bedenkt, dass hier eigentlich nie gespielt wird, ist das schade." Recht hat er.

München ist bereit für Olympia

Mit der Austragung der Handball-Europameisterschaft hat die Stadt München ihren eigenen Anspruch als Deutschlands Sporthauptstadt eindrucksvoll untermauert. Und mit der Fußball-Europameisterschaft im Juni und Juli steht das nächste Großereignis bereits vor der Tür. Dass das Eröffnungsspiel der DFB-Elf gegen Schottland dabei ausgerechnet in der Allianz-Arena stattfindet, liegt förmlich auf der Hand, ist nur logisch.

Und selbst Olympia scheint kein Thema zu sein, das vollkommen utopisch ist. Die European Championships 2022 haben bewiesen, dass die bayerische Landeshauptstadt auch eine Multisportarten-Großveranstaltung gewuppt bekommt. Ende des vergangenen Jahres gab der Stadtrat zumindest schon einmal grünes Licht für eine mögliche Bewerbung um Sommerspiele. Die bestätigte Interessenbekundung ist aber lediglich ein erster Schritt auf einem langen Weg. Den sollte die Stadt auf jeden Fall konsequent weitergehen.

Verwendete Quellen
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