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Bayern als Vorreiter: Niedrigste Überschuldung in Deutschland | Vergleich


Schuldneratlas 2023
Bayern hat die wenigsten überschuldeten Bürger


02.02.2024Lesedauer: 3 Min.
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Die Überschuldung der Bürger ist in manchen Bundesländern ein großes Problem: In Bayern sieht es anders aus (Symbolbild). (Quelle: McPHOTO via www.imago-images.de)

Bayern hat laut einer Erhebung im Jahr 2023 die niedrigste Überschuldungsquote in Deutschland. Aber es gibt Sorgen um den Wirtschaftsstandort. Warum?

Bayern ist das Bundesland mit der niedrigsten Überschuldungsquote. Das geht aus der Analyse der privaten Wirtschaftsauskunftei und des Inkassodienstleisters Creditreform im Jahresbericht "Schuldenatlas 2023" hervor.

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2022 lag die Überschuldungsquote in Bayern bei 6,05 Prozent, im Jahr 2023 ist sie auf 5,87 Prozent leicht gesunken. Insbesondere der Landkreis Eichstätt ragt mit der bundesweit niedrigsten Überschuldungsquote von 3,54 Prozent heraus.

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Wenn Zahlungen nicht eingehalten werden können, drohen Mahnungen. (Quelle: Udo Herrmann via www.imago-images.de)

Überschuldung

In Deutschland gilt ein Bürger als überschuldet, wenn er dauerhaft nicht in der Lage ist, mit seinen Einnahmen seine Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen. Das schließt auch die Schuldentilgung ein. Diese Situation entsteht, wenn die Ausgaben die Einnahmen übersteigen und keine Aussicht auf Verbesserung der finanziellen Lage besteht.

Die Städte Hof (12,77 Prozent), Nürnberg (9,87 Prozent) und Fürth (9,53 Prozent) weisen die höchsten Überschuldungsquoten innerhalb des Freistaats auf. Dies bedeutet, dass in diesen Städten die meisten überschuldeten Bayern leben.

Die angegebenen Prozentzahlen, die Überschuldungsquoten darstellen, beziehen sich auf den Anteil der Personen über 18 Jahre, die in den insgesamt 71 Landkreisen und 25 kreisfreien Städten Bayerns ihre Zahlungsverpflichtungen mit dem vorhandenen Einkommen nicht mehr erfüllen können.

Niedrigste Überschuldungsquote in Eichstätt

Der Landkreis Eichstätt ragt mit der bundesweit niedrigsten Überschuldungsquote von 3,54 Prozent heraus. Erlangen-Höchstadt folgt mit 3,9 Prozent. Eichstätt zeichnet sich auch durch eine außergewöhnlich niedrige Arbeitslosenquote aus, die zu den niedrigsten in der Europäischen Union (EU) gehört. Für das Jahr 2023 verzeichnete der Landkreis eine Arbeitslosenquote von 2,1 bis 2,2 Prozent. Im Jahr 2023 hatte Bayern mit einem Durchschnitt von 3,4 Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote in Deutschland, die bundesweit bei 5,3 Prozent liegt.

Bayern weist eine hohe Dichte an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten auf. Die wirtschaftliche Stabilität führt dazu, dass im Vergleich zum Bundesdurchschnitt eine geringere Anzahl von Bürgern von Überschuldung betroffen ist.

Die Lage der Überschuldung betrifft im Freistaat vorwiegend die Mittelschicht. Sie entsteht durch verschiedene Ursachen wie Arbeitslosigkeit, Erkrankungen, Unfälle und unwirtschaftliche Haushaltsführung.

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Die Wirtschaftsstruktur, die sowohl von der Industrie als auch vom Dienstleistungssektor getragen wird, sowie die hohe Beschäftigungsrate sind Schlüsselfaktoren für die finanzielle Stabilität in dieser Region.

Bayerns Wirtschaft in einem Blick

Der Wirtschaftsstandort Bayern erwies sich in den vergangenen Jahren als robust und dynamisch und positionierte sich als eine der führenden Regionen in der EU. Mit einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 716,8 Milliarden Euro im Jahr 2022 rangierte Bayern an siebter Stelle innerhalb der EU.

Etwa ein Viertel der im Deutschen Aktienindex (DAX) gelisteten Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Bayern, darunter globale Akteure wie Adidas, Audi, BMW, Airbus, MAN und Siemens. Die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) bilden das Rückgrat der bayerischen Wirtschaft und bieten zukunftsorientierte Arbeits- und Ausbildungsplätze.

Sorgen um den Wirtschaftsstandort Bayern

Gemessen an der Überschuldungsquote präsentiert sich Bayern mustergültig. Doch um den Wirtschaftsstandort macht sich die Industrie- und Handelskammer (IHK) München und Oberbayern Sorgen: Die IHK hat bereits mehrfach gewarnt, dass der Wirtschaftsstandort in einer schwierigen Lage ist. Laut IHK leiden Industrie und Baubranche unter Nachfrageeinbrüchen, Handel und Dienstleistungen unter Konsumschwäche. Die IHK empfahl schon, dass die Politik ihre Maßnahmen in Bezug auf Arbeitsmarkt, Steuern, Energie, Bürokratie und Handelsabkommen verbessern muss.

Derzeit fördert die bayerische Regierung die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in 17 Schlüsselsektoren durch Vernetzung mit Forschungsorganisationen. Bayerns Exporte beliefen sich im Oktober 2023 auf 19,8 Milliarden Euro, während die Importe 20,7 Milliarden Euro erreichten. Dies hat zu einer negativen Handelsbilanz geführt. Die wichtigsten Handelspartner des Freistaats sind die USA, China und Österreich; die beliebtesten Exportgüter sind dort Automobile, chemische Produkte, Elektronik und Maschinen.

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