München: Deutsche Bahn übernimmt – neue Automaten für die S-Bahn kommen

400 neue Automaten sollen bald im Münchner S-Bahnnetz aufgestellt werden. Nicht nur die Farbe wird sich ändern, auch die Bedienung soll einfacher werden.

Die bayerischen S-Bahn-Netze in München bekommen neue Fahrkartenautomaten. Wie aus einer Pressemitteilung der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) und der DB Vertrieb GmbH vom Montag hervorgeht, werden im Laufe des Jahres mehr als 400 Automaten durch modernere Modelle ersetzt. Ein Großteil davon bereits in der ersten Jahreshälfte. Dies ist Teil eines neuen Vertrags für den Ticketverkauf, der seit dem 1. Januar 2024 besteht und bis Dezember 2033 läuft.

Die BEG hatte den Vertrieb erstmals vom Eisenbahnbetrieb des Netzes getrennt und Ende 2021 den Auftrag an DB Vertrieb vergeben. In der Meldung betont Christian Bernreiter, bayerischer Verkehrsminister: „Ein unkomplizierter Fahrscheinkauf ist nicht nur Voraussetzung für einen einfachen Zugang zu Bus und Bahn, sondern bedeutet für die Fahrgäste auch Reisequalität."

70 Zentimeter hohes Display mit großer Landkarte

Die neuen Automaten zeichnen sich laut Mitteilung durch "hohen Bedienkomfort" und zeitgemäßes Design im blau-gelben "Bahnland Bayern"-Stil aus. Sie sind mit einem rund 70 Zentimeter hohen und knapp 40 Zentimeter breiten (32 Zoll) sowie besonders hellem Touchscreen ausgestattet. Dieser zeige neben der Eingabemaske für den Fahrkartenkauf eine große Landkarte mit Haltestellen von Regionalzügen, S- und U-Bahnen im MVV-Gebiet an.

Verkehrsminister Bernreiter erkenne an, dass trotz wachsender Beliebtheit digitaler Tickets die klassischen Vertriebswege wichtig bleiben: "Auch sie müssen kontinuierlich weiterentwickelt werden, um attraktiv zu bleiben." Die neuen Automaten sollen diesen Anforderungen gerecht werden. Sie ließen sich leicht bedienen und könnten mehrere Tickets in einem einzigen Kaufprozess abwickeln. Bezahlen können Fahrgäste mit Bargeld, Karte oder sogar Smartphone und Smartwatch.

Die neuen Kästen sollen zudem modernste Sicherheitstechnologien enthalten, um Aufbruch, Manipulation und Vandalismus vorzubeugen, heißt es. Auch Graffiti soll künftig einfacher entfernt werden können.

Neue Video-Reisezentren sollen ebenfalls kommen

Die DB Vertrieb ist im Auftrag der BEG sowohl für den Verkauf gedruckter Fahrkarten als auch für den digitalen Vertrieb zuständig. Im S-Bahn-Bereich erneuert die DB an allen 150 Stationen die Automaten und betreibt in Kürze nach eigenen Aussagen zudem sechs Video-Reisezentren. Dort sollen sich Fahrgäste live von DB-Mitarbeitern beraten lassen und ein Ticket kaufen können.

Die Kunden erhielten damit das gleiche Angebot wie in einem S-Bahn-Kundencenter beziehungsweise einem DB-Reisezentrum. Die Video-Reisezentren stehen laut DB-Mitteilung ab April 2024 mit 85 Stunden pro Woche zur Verfügung. Die übrigen Verkaufsstellen mit persönlichem Service sind zwischen 33 und 86 Stunden wöchentlich geöffnet.

Digital können Fahrkarten via App oder im Online-Shop gekauft werden

Digital lassen sich Fahrausweise via App oder im Online-Ticket-Shop kaufen. DB Vertrieb übernimmt auch die Abo-Verwaltung über ein Abo-Center sowie ein Kundenportal. Das Kundenportal ist über die App "München-Navigator" und über eine eigene Webseite erreichbar.

Der Auftrag beinhalte darüber hinaus personenbediente Verkaufsstellen, zu denen zehn Standorte mit persönlicher Beratung (unter anderem an den Stationen München Hauptbahnhof, Ostbahnhof, Pasing und München-Flughafen) ebenso zählen wie zehn kleinere Verkaufsstellen, die über das Münchner S-Bahn-Netz verteilt sind. Zudem seien in den nächsten Jahren sukzessive noch neue Automaten an insgesamt 20 weiteren Stationen im MVV-Bereich geplant.