Sicherheitskonferenz in München: So viel Essen und Wein gibt es

Vertreter aus 90 Ländern kommen in den Bayerischen Hof: Die Sicherheitskonferenz bedeutet den Ausnahmezustand für das Grand Hotel.

Rund 800 Teilnehmer, darunter Regierungschefs, Minister, Militärs und Sicherheitsexperten aus mehr als 90 Staaten – die Münchner Sicherheitskonferenz versetzt die bayerische Landeshauptstadt drei Tage lang in einen Ausnahmezustand. Im "Bayerischen Hof" geben sich hochrangige politische Vertreter und Delegationen ab diesem Freitag die Klinke in die Hand. Staatsgäste und Großveranstaltungen ist man am Promenadeplatz zwar gewohnt. Die Müncher Sicherheitskonferenz ist selbst für ein Grand Hotel von Rang aber eine immense Herausforderung, wie Philipp Herdeg, Pressesprecher des "Bayerischen Hofs", bestätigt.

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Die MSC, wie die Münchner Sicherheitskonferenz abgekürzt wird, nimmt das gesamte Hotel in Beschlag. Touristen, die an diesem Wochenende gerne hier nächtigen wollen, haben keine Chance. Alle Suiten und Zimmer und jeder freie Raum werden exklusiv für vier Tage an den Veranstalter der Sicherheitskonferenz vergeben.

Etliche Delegationen mit Präsidenten sowie Minister wohnen im "Bayerischen Hof", während neben den 40 Veranstaltungsräumen rund ein Drittel der Hotelzimmer für Gespräche genutzt werden – eine nicht zu unterschätzende Größe. Denn abseits der großen Bühne und der Hauptkonferenz finden rund 200 weitere sogenannte "Side-Events" und zusätzlich über 2.000 bilaterale Gespräche hinter verschlossenen Türen statt. Was hier besprochen wird, soll oft im Geheimen bleiben.

Auf der Menükarte: Rosa gebratener Kalbsrücken

Damit über die Weltpolitik ungestört verhandelt werden kann, hat der "Bayerische Hof" in diesem Jahr an Personal aufgerüstet. Knapp 700 Mitarbeiter arbeiten während der Konferenz für die Nobelherberge. Sonst sind es etwa 500. Viel Unterstützung erhalte das Haus sogar von ehemaligen Kollegen, heißt es. Allein das Service-Team umfasst 350 Angestellte. 70 Zimmermädchen und Hausdamen kümmern sich um die Zimmer. 80 Köche sind 24 Stunden am Tag im Einsatz – im Schichtbetrieb, versteht sich.

Apropos Verköstigung. Bei der Planung von Mahlzeiten müsse das Haus verschiedene Bedürfnisse berücksichtigen, darunter koschere Vorschriften sowie Unverträglichkeiten. 150 unterschiedliche Gerichte werden für die Staatsgäste zubereitet. Parallel zum Haupt-Lunch für die Konferenzteilnehmer gibt es ebenso viele Rahmenveranstaltungen, die mit mit Extra-Frühstücken, Mittagessen und Abendessen versorgt werden wollen. Macht insgesamt von Freitag bis Sonntag an die 4.000 Essen. Auf der Karte zum Beispiel: Rosa gebratener Hirschkalbsrücken, Schwarzwurzel, Mandel-Kartoffelbällchen und Cranberry-Jus.

Planungen beginnen direkt nach der Sicherheitskonferenz

Noch ein paar Zahlen verdeutlichen den Aufwand: 1,5 Tonnen Fleisch und Fisch werden verarbeitet, 1.000 Flaschen Wein – vorwiegend Riesling – werden getrunken. 2.000 Flaschen Bier stehen bereit und 25.000 Flaschen 0,2-Liter-Softdrinks. 16.000 Tassen Kaffee brüht der "Bayerische Hof" auf, 1.200 Stücke Kuchen und Torten naschen die Teilnehmer. Dazu können 3.000 Kleidungsstücke an der Garderobe abgegeben werden.

Das alles verlangt viel Planung im Voraus. Wie Pressesprecher Philipp Herdeg verrät, beginnen die Vorbereitungen auf die Sicherheitskonferenz immer direkt im Anschluss an die vergangene, getreu dem Motto: "Nach der Konferenz ist vor der Konferenz". Allerdings könne man im Vorfeld nur die groben Parameter festlegen, so etwa den Zeitraum. Die meisten Sicherheitsbeauftragten würden etwa vier Wochen vor der Konferenz ins Hotel kommen und sich unter anderem die Laufwege anschauen.

Zwei Wochen vorher beginnt die heiße Phase und dann geht alles von vorne los: Die Buchungslisten der Sicherheitskonferenz für die Delegationen kommen, Veranstaltungsräume und Hotelzimmer müssen vergeben, Essen bestellt werden. Ab kommenden Montag rüstet sich der "Bayerische Hof" also für die Sicherheitskonferenz 2025.