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1860 München: Darum soll Hasan Ismaik "Löwen" bei DFB und DFL angezeigt haben


Er befürchtet eine Unterwanderung
"Löwen"-Investor soll eigenen Verein angezeigt haben

Von t-online, son

Aktualisiert am 19.04.2024Lesedauer: 2 Min.
Hasan Ismaik im Februar bei einem seiner wenigen Besuche an der Grünwalder Straße (Archivbild): Der Investor ist bei den "Löwen"-Fans höchst umstritten.Vergrößern des BildesHasan Ismaik im Februar bei einem seiner wenigen Besuche an der Grünwalder Straße (Archivbild): Der Investor ist bei den "Löwen"-Fans höchst umstritten. (Quelle: IMAGO/Ulrich Wagner/imago-images-bilder)
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Neue Querelen abseits des Rasens lösen einmal mehr Unruhe bei 1860 München aus. Laut einem Bericht soll Investor Ismaik den Verein beim DFB und der DFL angezeigt haben.

Nachdem es bei 1860 München nach einem Höhenflug zu Jahresbeginn zuletzt sportlich steil bergab gegangen ist, machen die "Löwen" nun einmal mehr auch mit internen Querelen wieder Schlagzeilen. Wie die "Sport Bild" in ihrer aktuellen Ausgabe vom Mittwoch berichtet, haben die Statthalter von Investor Hasan Ismaik den Verein beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) sowie der Deutschen Fußball Liga (DFL) angezeigt.

Grund für den drastischen Schritt ist demnach die vertragliche Gestaltung der Zusammenarbeit mit dem neuen kaufmännischen Geschäftsführer Oliver Mueller. Dieser hat laut dem Bericht gar kein direktes Arbeitspapier mit den "Sechzgern". Stattdessen hätten die Münchner einen Vertrag mit der SCK GmbH aus Bergisch Gladbach geschlossen. Bei dem Unternehmen, das sich auf die Erbringung von Dienstleistungen in Marketing, Medien und Sport spezialisiert hat, ist der 46-Jährige zwar Geschäftsführer, alleinige Gesellschafterin ist jedoch seine Ehefrau.

Ismaik-Seite befürchtet Unterwanderung der "Löwen"

Nach Informationen von "Sport Bild" bestehe zwischen 1860 München und der SCK GmbH ein "Vertrag bezüglich der Übernahme der Geschäftsführung" mit der "Verfügungsstellung eines Geschäftsführers". Die Sorge von Ismaik ist nun anscheinend, dass das Weisungsrecht der Ehefrau Muellers als einziger Gesellschafterin der SCK GmbH im Konflikt steht mit der alleinigen Weisungsbefugnis des Muttervereins gegenüber Geschäftsführer Oliver Mueller. Und diese ist für die Einhaltung der im deutschen Profifußball geltenden 50+1-Regel essenziell. Dies soll die Investorenseite Mitte März an den DFB und die DFL geschrieben haben.

"Löwen"-Fans präsentieren in der Westkurve ein Banner mit der Aufschrift "50+1 unverhandelbar".
"Löwen"-Fans präsentieren ein Banner: Seit Jahren machen sie sich für den Erhalt von 50+1 stark. (Quelle: IMAGO/Eibner-Pressefoto/Heike Feiner)

Das ist die 50+1-Regel

Die 50+1-Regel legt fest, dass die Mehrheit der Stimmrechte einer ausgegliederten Profiabteilung eines Vereins immer vom Mutterverein, der von Mitgliedern bestimmt wird, kontrolliert werden muss. Dadurch wird der Einfluss von Investoren begrenzt. Es gibt jedoch Ausnahmen für Bayer 04 Leverkusen und den VfL Wolfsburg, welche auf einer "ununterbrochenen und erheblichen Förderung über mindestens 20 Jahre" beruhen.

Zwar bestehe wohl eine "Ergänzungsvereinbarung" zwischen der 1860 GmbH und der SCK GmbH, welche das Weisungsrecht für die Vertragslaufzeit "unwiderruflich" auf den 1860 e. V. übertragen haben soll. Diese sei allerdings fehlerhaft, moniert die Ismaik-Seite. Grund für diese Annahme ist, dass das Weisungsrecht nicht der SCK GmbH, sondern ihrer Gesellschafterversammlung, also der Ehefrau, zusteht. Diese war jedoch keine Vertragspartei der Ergänzungsvereinbarung.

Die Investoren fürchten daher, dass die Ehefrau uneingeschränkte Weisungs-, Auskunfts- und Einsichtsrechte gegenüber Oliver Mueller und auch im Hinblick auf die TSV 1860 Geschäftsführungs-GmbH haben könnte. Bei einem Verkauf der SCK GmbH an einen Mehrheitsgesellschafter bestehe die Möglichkeit, dass die "Löwen" von außen unterwandert würden, so die Befürchtung.

Keine reale Gefahr durch besonderes Konstrukt

Ob diese Gefahr jedoch tatsächlich real ist, darf bezweifelt werden. Denn Fakt ist, dass Oliver Mueller keine alleinige Entscheidungsgewalt innehat. So darf er wichtige Entscheidungen ohnehin nur in Absprache mit Sport-Geschäftsführer Christian Werner fällen. Eine Unterwanderung durch die SCK GmbH ist deshalb gar nicht möglich. Wie ein Manager-Insider der "Abendzeitung" sagte, sei das Konstrukt eines "Leihgeschäftsführers" in Deutschland unüblich, im Ausland aber ein durchaus gängiges Konstrukt.

Dadurch würden sich steuerliche Vorteile ergeben, zudem könnte sich der Verein Lohnnebenkosten sparen. Laut "Sport Bild" erhält die SCK GmbH 8.000 Euro pro Monat sowie im Juli eine Einmalzahlung in Höhe von 22.018,13 Euro. Zudem soll Mueller zwei VIP-Tickets pro Heimspiel im Grünwalder Stadion sowie je zwei Sitzplätze bei Auswärtsspielen erhalten. Obendrauf gibt es demnach noch ein Doppelzimmer in einem Giesinger Vier-Sterne-Hotel, einen Dienstwagen und ein Diensthandy.

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