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1860 München: Diese Geschichten schrieb das Derby gegen SpVgg Unterhaching


1860 München gegen Unterhaching
Diese Geschichten schrieb das S-Bahn-Derby


Aktualisiert am 28.04.2024Lesedauer: 4 Min.
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Sascha Mölders (l.) im Zweikampf mit Dominik Stahl (Archivbild): Die Derbys zwischen 1860 München und der SpVgg Unterhaching sind stets hart umkämpft.Vergrößern des Bildes
Sascha Mölders (l.) im Zweikampf mit Dominik Stahl (Archivbild): Die Duelle zwischen 1860 München und der SpVgg Unterhaching sind stets hart umkämpft. (Quelle: Bernd Feil/M.i.S. /imago-images-bilder)

Last-Minute-Wahnsinn, Trainer auf dem Zaun und ein akrobatischer Torjubel: Wenn die "Löwen" gegen Haching spielen, geht es heiß her. Ein Blick zurück auf die Drittligaderbys.

Flutlicht, ausverkauftes Haus und auch das Wetter soll wieder besser werden – es ist alles angerichtet für das S-Bahn-Derby zwischen der SpVgg Unterhaching und 1860 München. Zum insgesamt achten Mal treffen die beiden Klubs am Sonntagabend (Anpfiff: 19.30 Uhr) in der 3. Liga aufeinander. Die Bilanz vor dem Duell im Uhlsport Park spricht dabei klar für die Gäste. Fünf Siege feierten die "Löwen", hinzu kommt ein Remis. Das jüngste Aufeinandertreffen entschieden allerdings die Hachinger für sich. t-online blickt zurück auf die bisherigen Drittligaduelle.

Später Ausgleich lässt Unterhaching jubeln

Erstmals seit fast elfeinhalb Jahren standen sich beide Mannschaften am 9. Spieltag der Saison 2018/19 wieder in einem Pflichtspiel gegenüber. Im Mai 2007 hatte 1860, damals noch in der 2. Bundesliga, zu Hause mit 1:0 gegen die Spielvereinigung gewonnen. Und auch Ende September 2018 sah "Sechzig" nach der Führung durch Adriano Grimaldi (55.) lange Zeit wie der Sieger aus. Bis Stefan Schimmer, "der Bomber von Haching", in der Nachspielzeit zum 1:1-Endstand traf.

Der Rahmen im Uhlsport Park, der damals noch Alpenbauer Sportpark hieß, war eines Derbys würdig. Und das, obwohl die Fans als Protest gegen die zunehmende Kommerzialisierung im Fußball in den ersten 20 Minuten zum Stimmungsboykott aufgerufen hatten. Vor dem Anpfiff gab es Böllerschützen in Tracht und Blasmusik, nach der Führung dann die lautstarken "Die Nummer eins der Stadt sind wir"-Rufe der "Löwen"-Anhänger. Diese ließ Schimmer mit seinem späten Ausgleich schließlich verstummen.

Bierofka feiert Derby-Sieg auf dem Zaun

Ähnlich spannend wie im Hinspiel ging es in der Saison 2018/19 auch im Rückspiel zwischen 1860 und Unterhaching zu. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff erzielte Nico Karger das Goldene Tor zum 1:0-Erfolg der "Löwen". Nach dem Abpfiff gab es bei den rund 13.500 "Sechzig-Fans" im mit 15.000 Zuschauern restlos ausverkaufen Grünwalder Stadion kein Halten mehr. "Biero auf den Zaun", schallte es aus der Westkurve. Und Trainer Daniel Bierofka tat, was von ihm verlangt wurde, feierte mit den Anhängern den ersten Derbysieg nach fast zwölf Jahren.

Mölders hat das letzte Wort im Sportpark

Rückstand, Führung, Ausgleich und am Ende Sascha Mölders: Das dritte Drittliga-Derby zwischen "Sechzig" und Haching Anfang Dezember 2019 war eine echte Achterbahnfahrt. Zunächst brachte Dominik Stroh-Engel (18.) die Hausherren vor 13.500 Zuschauern im Sportpark in Führung. Diese währte jedoch nur kurz, sechs Minuten später traf Mölders zum Ausgleich. Im zweiten Durchgang drehte schließlich Tim Rieder (52.) die Partie mit seinem Treffer, ehe Moritz Heinrich (79.) das Ergebnis wieder egalisierte.

Als sich die meisten Fans auf den Rängen bereits mit einer Punkteteilung abgefunden hatten, schlug Mölders erneut zu. Artistisch pflückte "die Wampe von Giesing" eine Flanke von Phillipp Steinhart mit dem langen Bein herunter, drehte sich um zwei Verteidiger herum und vollstreckte eiskalt. "Wenn du in der Nachspielzeit bist, dann musst du versuchen, an den Ball zu kommen", kommentierte der Mann des Tages seinen Treffer nach dem Spiel. "Das war einfach geil."

Dreifacher Dressel schafft klare Verhältnisse

"Scheint so, als wäre Haching mein Lieblingsgegner", sagte Dennis Dressel im Februar 2021 vor dem bislang letzten Derbysieg der Münchner im Gespräch mit der "Abendzeitung". Kein Wunder, hatte der gebürtige Dachauer doch den beiden vorherigen Duellen zwischen 1860 und der SpVgg jeweils seinen Stempel aufgedrückt.

Beim 3:0 im Rückspiel der Saison 2019/20 machte der damals 21-Jährige sein vielleicht bestes Spiel im Trikot des TSV, erzielte alle drei Treffer. Von Trainer Michael Köllner gab es anschließend viel Lob für den Youngster, aber auch eins auf den Deckel. Denn Dressels Handstandüberschlag nach dem Tor zum 1:0 kam beim Coach alles andere als gut an. "Ich hoffe, dass er beim Fußball bleibt und sich nicht bei solchen komischen akrobatischen Einlagen verletzt."

Dressel folgte, seinen Treffer zur 1:0-Führung in der Hinrunde 2020/21 bejubelte er brav ohne artistischen Sprung. Kurz vor Schluss legte Mölders nach, sodass Dressel am Ende neben seinem 22. Geburtstag auch einen 2:0-Derbysieg feiern konnte. Für ihn schade: Seine beiden Glanzleistungen sahen keine Fans im Stadion. Denn wegen Corona fanden die Partien vor leeren Rängen statt. Auch der 3:1-Erfolg Anfang 2021, bei dem der "Derby-Experte" ohne Tor blieb, war ein Geisterspiel. Für "Sechzig" trafen Dennis Erdmann, Stefan Lex und Mölders. Robert Müller hatte den zwischenzeitlichen Ausgleich markiert.

Ex-"Löwen" erkämpfen ersten Hachinger Sieg seit 17 Jahren

Nach zwei Spielzeiten in der viertklassigen Regionalliga kehrte die Spielvereinigung in dieser Saison zurück in die 3. Liga. Und am 16. Spieltag gelang der Mannschaft von Trainer Marc Unterberger das, worauf man in Haching seit 17 Jahren sehnsüchtig gewartet hatte: ein Sieg im Derby gegen 1860 München. 1:0 lautete der Endstand am 25. November des vergangenen Jahres.

Das Tor des Tages schoss Mathias Fetsch, der in der 21. Minute eine Traumvorlage von Sebastian Maier veredelte. Beide hatten einst selbst das "Löwen"-Trikot getragen. Dass das Zusammenspiel der beiden Ex-Münchner im Schneetreiben auf Giesings Höhen am Ende zum Hachinger Sieg reichte, lag auch am Unvermögen der Gastgeber.

Nach etwas mehr als einer Stunde scheiterte Morris Schröter zunächst mit einem förmlich geschenkten Strafstoß an SpVgg-Keeper René Vollath. Zwei Minuten später flog Michael Glück nach einem eher harmlosen Zweikampf vom Platz. Eine harte Entscheidung, wie auch Gäste-Trainer Unterberger zugeben musste. "Wir hätten unbedingt noch ein zweites Tor gebraucht, wenn die Gelb-Rote-Karte gegen 'Sechzig' nicht passiert wäre." Am Sonntagabend werden die Karten nun neu gemischt.

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