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Oberpfaffenhofen: Astronaut Matthias Maurer will aus Bayern auf den Mond


"Deutsches Houston"
Astronaut Matthias Maurer will aus Bayern auf den Mond


26.04.2024Lesedauer: 2 Min.
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Astronaut Matthias Maurer reiste 2021 zur Internationalen Raumstation ISS: Für die Zukunft hat er weitere Pläne. (Quelle: Christoph Reichwein/dpa/dpa)

Drei Nationen waren bislang auf dem Mond, Menschen brachten aber nur die Amerikaner auf den Trabanten. Das könnte sich bald ändern.

Er war der zwölfte Deutsche im All und der vierte Deutsche auf der Internationalen Raumstation ISS. Astronaut Matthias Maurer kennt den Weltraum, nur auf dem Mond war er bislang noch nie. Das könnte sich bald schon ändern, dann könnte der 54-Jährige der erste Europäer auf dem Erdtrabanten sein. Doch das hängt von vielen Dingen ab, auch vom Freistaat Bayern.

Pläne für Mondkontrollzentrum in Bayern werden konkret

Die Amerikaner waren es, die 1969 als erste Menschen überhaupt den Mond betraten. Seitdem tat sich in Sachen Mondlandung wenig, mehr als 51 Jahre ist es inzwischen her, dass Eugene Cernan und Harrison Schmitt als bislang letzte Astronauten einen Fuß auf den Mond setzten. Der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will das nun ändern – und den Freistaat in den Vordergrund rücken.

Mit seinem Projekt "Bavaria One" kündigte er schon vor einigen Jahren die bayerischen Ambitionen beim Thema Raumfahrt an, für diese will er sogar eine eigene Fakultät an der Technischen Universität Ottobrunn schaffen. Für sein Vorhaben erntete Söder zunächst Spott, doch nun werden erste Pläne konkret.

Im bayerischen Oberpfaffenhofen, bereits ein Standort des Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrums (DLR), möchte der CSU-Politiker ein sogenanntes Mondkontrollzentrum bauen. Aus diesem könnten dann künftige Mondmissionen geplant und koordiniert werden. Mitte März unterzeichnete Söder feierlich eine entsprechende Absichtserklärung mit dem DLR und der European Space Agency (ESA), für die auch Astronaut Maurer ins All fliegt.

Köln und Oberpfaffenhofen als das "deutsche Houston"

Für Maurer ist klar, er würde selbstverständlich gerne auf den Mond. Aber er weiß auch: "Das möchten meine anderen Kollegen ebenfalls." Das in Oberpfaffenhofen geplante Mondkontrollzentrum sieht er als wichtigen Schritt für die Rolle Europas in der Weltraumforschung. "Es ist wichtig, dass wir diese Kernexpertise nach Deutschland holen. Wir müssen aber auch die Infrastruktur dafür haben".

Söder sprach in Vergangenheit mehrmals davon, aus Oberpfaffenhofen das "deutsche Houston" machen zu wollen – eine Anspielung auf die Stadt, in der die Amerikaner ihr Mondkontrollzentrum gebaut haben. Laut Maurer ein nicht ganz unrealistischer Plan, doch das europäische Houston sei zweigeteilt. Köln spiele nämlich ebenfalls eine wichtige Rolle für die Weltraumforschung in Europa. In der Stadt liegt das einzige Zentrum in ganz Europa, an dem Astronauten ausgebildet werden. "Der Bereich Mission Control liegt aber ganz eindeutig in Bayern", sagt er, "beide Standorte decken die Perspektive ab, die Houston in den USA hat".

Maurer: "Mondlandung soll kein Schnellschuss sein"

Maurer sei es nicht wichtig, ob er als erster Deutscher oder als erster Europäer auf den Mond fliege. "Eine Mondlandung soll kein Schnellschuss sein, sondern etwas Nachhaltiges." Europa wolle in Zukunft zwar auf den Mond fliegen, "aber immer in Kooperation mit der US-amerikanischen NASA, mit Kanada, mit Japan". Der Weltraum sei nämlich Teamarbeit.

"Als Astronaut muss man sehr offen sein, denn man arbeitet mit vielen verschiedenen Nationen zusammen", sagt Maurer. Er wisse inzwischen: "Es gibt nicht immer nur die deutsche Lösung."

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Matthias Maurer auf dem Ludwig-Erhard-Gipfel am Tegernsee vom 17. bis 19. April 2024
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