Franken hat den miesesten Rastplatz Deutschlands – das macht ihn so schlimm

Der ACE-Check hat den miesesten Autobahnrastplatz Deutschlands ausfindig gemacht – und der liegt in Franken.

Normalerweise ist Franken immer einen Stopp wert. Ein Rastplatz in Oberfranken bildet da jedoch die Ausnahme. Er ist trostlos, dreckig, unhygienisch und kahl – kurzum: alles andere als einladend. Nicht einmal einen Mülleimer gibt es, geschweige denn eine Örtlichkeit zum schnellen Erleichtern. Erholsam ist anders.

Dieses vernichtende Urteil hat der Auto Club Europa (ACE) in seinem großen Rastplatz-Check gefällt. Der Verkehrsclub kürte den Pausenplatz im fränkischen Zapfendorf an der A73 zum schlechtesten der Republik. Das gilt für beide Richtungen. Die gegenüberliegenden Parkplätze fielen in sämtlichen Kategorien durch. Im bundesweiten Vergleich erhielten sie die niedrigste Bewertung. Zapfendorf liegt am nördlichen Rand des Landkreises Bamberg und zählt zur Metropolregion Nürnberg.

Das macht den schlechtesten Rastplatz Deutschlands aus

Barrierefreiheit und Familienfreundlichkeit seien dort überhaupt nicht gegeben. Die Tester benoteten diese Faktoren mit dem schlechtesten Wert, der vergeben werden kann: 0 Prozent. Die Sicherheit kommt auf immerhin 22 Prozent. Was Sauberkeit und Hygiene betrifft, unterscheiden sie sich: Der Rastplatz in Richtung Suhl bekommt 40 Prozent. Der in Richtung Nürnberg schneidet mit 20 Prozent deutlich schlechter ab. Das abschließende ACE-Urteil lautet in beiden Fällen: durchgefallen!

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In den Rezensionen auf Google sieht es nicht ganz so mies aus: Bei fast 30 Erfahrungsberichten gibt es immerhin vier von fünf Sternen. Ein Nutzer hat eine positive Bewertung mit dem Kommentar hinterlassen: "sehr natur belassen."

Diese Rastplätze haben in Franken besonders gut abgeschnitten

Die Auszeichnung "Exzellent" dagegen haben zwei Parkplätze im Kreis Ansbach erhalten: Die Raststätte Auergründel an der A6 in Richtung Heilbronn ist familienfreundlich (75), barrierefrei (100), sauber (89) sowie sicher (91 Prozent). Der Parkplatz bei Silberbach in Fahrtrichtung Nürnberg schneidet genauso gut ab. Auch bei Göggelsbuch an der A9 bei Nürnberg lässt sich gut eine Pause einlegen. Der ACE vergibt hier 100 Prozent bei der Sicherheit.

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Der ACE hat sich 684 Anlagen angeschaut – 82 von ihnen fielen durch. Insgesamt gibt es etwa 1.500 unbewirtschaftete Rastplätze auf rund 13.000 Autobahnkilometern, so der ACE. Knapp die Hälfte von ihnen testete der Club anhand eines Kriterienkatalogs. Jede Anlage wurde zweimal untersucht. Mit der Aktion "Deutschland, deine Rastplätze" will der Club darauf aufmerksam machen, dass saubere und einladende Plätze zur Verkehrssicherheit beitragen. Rund 700 Ehrenamtliche waren dazu sechs Monate lang im Einsatz.

Große Unterschiede zwischen Rastplätzen mit und ohne WC

Deutliche Qualitätsunterschiede zeigten sich nach ACE-Angaben bei den Plätzen mit und ohne Toilette. 77 Prozent der Plätze, auf denen Reisende ein WC nutzen können, stuften die Tester als verkehrssicher ein, weil zum Beispiel Lastwagen- und Busparkplätze von der Pkw-Zone getrennt sind, weil die Beleuchtung stimmt, eine Notrufsäule oder auch eine Video-Überwachung vorhanden sind. Bei den Rastplätzen ohne WC sind es nur 34 Prozent.

Es habe sich gezeigt, dass nicht alle getesteten Anlagen zur Erholung einluden, sicher und barrierefrei seien, sagte ACE-Sprecher Sören Heinze über die bundesweiten Ergebnisse. "Hier muss dringend mehr investiert werden, damit an allen Anlagen die für die Verkehrssicherheit so wichtigen Erholungspausen gern eingelegt werden."

Einzig die frisch renovierte Anlage "Ostseeblick" an der A1 bei Heiligenhafen (Schleswig-Holstein) bekam die volle Punktzahl der Tester.