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Pädophiler klaut Unterwäsche von Kindern – und droht mit Missbrauch


Festnahme
Pädophiler klaut Unterwäsche von Kindern – und droht mit Missbrauch

Von t-online, krei

Aktualisiert am 14.12.2022Lesedauer: 2 Min.
Garderobe in einer Kindertagesstätte (Symbolfoto): Ein Unbekannter klaute Kinderkleidung aus Nürnberger Einrichtungen.Vergrößern des BildesGarderobe in einer Kindertagesstätte (Symbolfoto): Ein Unbekannter klaute Kinderkleidung aus Nürnberger Einrichtungen. (Quelle: Friso Gentsch/dpa)
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Die Polizei nimmt einen wohl Pädophilen fest – und verhindert möglicherweise schwere Sexualstraftaten. Wie der Tatverdächtige vorging, ist besonders perfide.

Eine Reihe von Einbrüchen in Kindertagesstätten und Grundschulen hielt die Nürnberger Polizei zuletzt auf Trab. Was zunächst vergleichsweise harmlos klingt, hat einen besorgniserregenden Hintergrund. Wie das Polizeipräsidium Mittelfranken am Dienstag mitteilte, soll der Einbrecher zwischen Oktober und Dezember 2022 "überwiegend Wechselkleidung von Kindern" gestohlen haben. Auch Unterwäsche war darunter.

Wohl derselbe Täter schrieb Familien in mindestens zwei Fällen Briefe, in denen er "sexuelle Fantasien" mit ihren Kindern beschrieb. In den Briefen kündigte der zunächst Unbekannte "extremen sexuelle Missbrauch" an den Kindern an. Er legte den Schreiben auch jeweils mutmaßlich geklaute Unterwäsche des betreffenden Kindes bei.

Michael Petzold von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Mittelfranken zeigt sich betroffen. Im Gespräch mit t-online spricht er von einem "erheblichen Gefahrenpotenzial", das von dem Täter ausging. Wie kam der Täter an die Adressen der Familien? Das gilt es nun zu ermitteln, antwortet Petzold. Mehr will er aus ermittlungstaktischen Gründen nicht verraten. Lauerte der Täter den Kindern etwa auf?

Die Ermittler jedenfalls mussten davon ausgehen, dass der Briefeschreiber "möglicherweise kurz vor der Ausführung von schweren Sexualstraftaten stehen würde".

Nürnberg: Ermittlungen unter Hochdruck

Die Ermittlungen der Kripo liefen unter Hochdruck: Die neu gebildete Ermittlungskommission sicherte umfangreiche Spuren, dazu wurden auch "Spezialisten der Operativen Fallanalyse sowie der Verhandlungsgruppe Nordbayern hinzugezogen". Außerdem stimmten sich die Polizisten eng mit Vertretern der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth ab. Sie alle stuften die potenzielle Gefahrlage als sehr hoch ein, sagtPetzold. So konnte bald ein 42-jähriger Mann als Tatverdächtiger ausfindig gemacht werden.

Als es dann in der Nacht auf den 8. Dezember erneut zu einem Einbruch in einer Grundschule kam, konnten die Polizei den Tatverdächtigen ganz in der Nähe festnehmen. Der Mann stammt aus dem Landkreis Neu-Ulm, befindet sich aus beruflichen Gründen jedoch seit zwei Jahren regelmäßig in Nürnberg. Hier hat er nach Angaben Petzolds auch eine Wohnung.

Durchsuchung der Wohnung erhärtete Verdacht

Die Durchsuchung seiner Wohnung erhärtete den Verdacht: Dort fanden die Ermittler weitere gestohlene Kinderkleidung. Und auch weitere Briefe mit pädophilen Inhalten, die er wohl demnächst abschicken wollte. Die Polizei berichtet von einer "Vielzahl von Beweismitteln".

Die Ermittler sind überzeugt davon, dass sie durch die Festnahme des 42-Jährigen "offenbar bevorstehende schwere Sexualstraftaten verhindern" konnten. Wie viele Kinder der Tatverdächtige genau im Visier hatte, lässt sich noch nicht abschätzen, meint Petzold.

Gegen den Tatverdächtigen wurde Haftbefehl erlassen – unter anderem wegen des Verdachts der Verbreitung von kinderpornographischen Schriften.

Die Nürnberger Kriminalpolizei bittet die Bevölkerung in diesem besonders schwerwiegenden Fall um Mithilfe. Wer hat ebenfalls derartige Schreiben erhalten? Wer hat Verdächtiges beobachtet? Wem sind offenbar gezielt Kinderkleidung abhanden gekommen? Die Polizei konzentriert sich zunächst auf den Nürnberger Norden, genauer auf die Stadtteile Thon, Ziegelstein oder Schniegling. Die Beamten bitten jeden, der Hinweise geben kann, sich telefonisch unter 0911 2112-3333 in Verbindung zu setzen.

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit Michael Petzold
  • presseportal.de: Mitteilung der Polizei Mittelfranken vom 13.12.22
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