Vermisstenfall Alexandra R.: Anwesen durchsucht – Polizei stemmt Boden auf

Seit anderthalb Monaten ist Alexandra R. verschwunden. Die Polizei geht von einem Verbrechen aus. Jetzt rückten die Beamten mit schwerem Gerät in einem Dorf an.

Großeinsatz in einem 125-Einwohner-Dörfchen: Im mittelfränkischen Sindersdorf (Landkreis Roth) haben Polizisten am Dienstag ein Anwesen durchsucht.

Die Beamten kamen mit Drohne, Hunden, Spitzhacken, Schaufeln, einem Trennschleifer und sonstigem schweren Gerät. Auch ein Helikopter stieg auf, um das Gelände aus der Luft zu begutachten. Aus Nürnberg war eine Technische Einsatzeinheit der Bereitschaftspolizei dabei.

Polizei bricht Boden in Gewerbehalle auf

"In einer Gewerbehalle wurde der Boden stückweise geöffnet", sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch t-online. "Ziel war es, Hinweise zum Verbleib von Alexandra R. aus Nürnberg zu erhalten."

R. wird seit Anfang Dezember vermisst. Die Hochschwangere lieferte am Vormittag des 9. Dezember noch ihre Pflegetochter in der Kita ab, danach verliert sich ihre Spur. Am Abend meldete ihr Lebensgefährte sie als vermisst, nachdem sie die Pflegetochter nicht aus der Kita abgeholt hatte. Die Polizei geht von einem Gewaltverbrechen aus, da R. Geld, Ausweise und Mutterpass zurückgelassen hat.

Spuren werden jetzt ausgewertet

Bisher führten alle Bemühungen der Beamten ins Leere. Eine großangelegte Suche im Main-Donau-Kanal blieb ohne Ermittlungserfolg. Keinen Durchbruch brachte bislang auch die Öffentlichkeitsfahndung.

Ob die Durchsuchung am Dienstag die Polizei in dem Fall weiterbringen wird, ist noch komplett unklar. "Es wurden Spuren gesichert", sagte der Polizeisprecher. "Die müssen jetzt ausgewertet werden."

Eine Sonderkommission arbeite beständig weiter an dem Fall, es würden umfangreiche Umfeldermittlungen durchgeführt. Aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes und aus ermittlungstaktischen Gründen könne sich die Polizei zu vielen Aspekten jedoch nicht äußern.