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Porno-Ausstellung in Nürnberg dicht – Sind Verschwörungstheoretiker schuld?


Porno-Ausstellung in Kirche
Welchen Anteil Verschwörungstheoretiker an der Schließung haben

Von dpa, t-online, dan

31.07.2023Lesedauer: 2 Min.
Die Egidienkirche in der Nürnberger Altstadt (Archiv): Fünf Tage lang war hier eine homoerotische Ausstellung des schwulen Künstlers Rosa von Praunheim zu sehen.Vergrößern des BildesDie Egidienkirche in der Nürnberger Altstadt (Archiv): Fünf Tage lang war hier eine homoerotische Ausstellung des schwulen Künstlers Rosa von Praunheim zu sehen. (Quelle: imago stock&people)
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Verschwörungstheoretiker wettern im Netz gegen die homoerotische Ausstellung in der Egidienkriche. Nun soll sie dennoch – außerhalb der Kirche – wiedereröffnen.

Noch immer kehrt keine Ruhe um die geschlossene homoerotische Ausstellung des Künstlers Rosa von Praunheim in der Nürnberger Egidienkirche ein. Während die Ausstellung in der Kirche nicht wiedereröffnen wird, soll sie laut der Deutschen Presse-Agentur in einer Nürnberger Galerie bald wieder zu sehen sein.

Zuvor war den Verantwortlichen der Egidienkirche teils heftige Kritik an den Kunstwerken entgegengeschlagen. Auch habe die Kirche ein erhebliches Maß an Hass, Hetze, Unterstellungen und unbelegten Vorwürfen erreicht, teilte ihr Vorstand vergangene Woche mit.

Atmosphäre "von Verunsicherung, Verletzung und Wut"?

Aus welcher Ecke der Hass und die Hetze kommen, wird beim Blick ins Netz deutlich. Roger Bittel, ein bekanntes Gesicht der Corona-kritischen Szene mit mehr als 90.000 Abonnenten bei Telegram, griff das Thema in seinen Videos auf. So gab er die Telefonnummer des Pfarramts raus und bat seine Follower, sich dort einmal zu melden. Ein Twitter-User, der in anderen Tweets unter anderem den Klimawandel infrage stellt, schreibt zu der Ausstellung: "Widerlicher geht es nicht mehr."

Eine Atmosphäre "von Verunsicherung, Verletzung und Wut" sei rund um die Kritik zur Ausstellung entstanden, so der Kirchenvorstand. Er sehe daher keine Möglichkeit, einen zielführenden und versöhnenden Diskurs zu führen. Deshalb entschieden sich die Verantwortlichen zur dauerhaften Schließung der homoerotischen Ausstellung. Mehr dazu lesen Sie hier.

Kritik an Entscheidung der Kirche

Die dauerhafte Schließung der Ausstellung brachte dem Kirchenvorstand erneut Kritik ein. Die Ökumenische Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche kritisierte etwa, die Kirche sei angesichts öffentlicher Entrüstung eingeknickt. Allen Modernisierungen der vergangenen Jahrzehnte zum Trotz sei die evangelische Kirche "kein sicherer Ort" für Homosexuelle, erklärte der Sprecher der Gruppe, Thomas Pöschl.

Der Förderverein des Christopher Street Day Nürnberg, der die Ausstellung mitorganisiert hatte, teilte mit, der Abbruch sei "ein fatales Zeichen aus dem Raum der Kirche". Der Fall habe gezeigt, "wie rechtsextreme und evangelikale Kräfte versuchen, Homosexualität weiter zu verteufeln". Die Erwartungen einer Minderheit, akzeptiert zu werden, seien durch "Sensibilitäten und Schamgefühle" übertrumpft worden.

Ausstellung öffnet in Nürnberg wieder

Seit Montagvormittag steht fest: Die Ausstellung zu Liebe, Sex und Homosexualität im Christentum wird andernorts in Nürnberg wiedereröffnen. Die Bilder seien von Mittwoch (2. August) an in der Kreisgalerie in Nürnberg zu sehen, teilte der Förderverein Christopher Street Day Nürnberg am Montag mit. Anschließend wird sie in Galerien in München und Hamburg gezeigt. Ab Anfang Oktober werde sie in der bayerischen Landeshauptstadt, im Dezember dann in Hamburg zu sehen sein, sagte von Praunheim am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • twitter.de: Verschiedene Kanäle
  • NZZ.ch: Das sind die 10 lautesten Schweizer Corona-Kritiker auf Telegram vom 06. März 2021
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