Erlangen: Mann schreit "Heil Hitler" bei "Umzug für Frieden"

Erst fiel ein 41-Jähriger auf einer politischen Versammlung auf, danach zückte er eine Gardinenstange – bis ihn die Polizei überwältigte.

In der Erlanger Innenstadt ist am Dienstagabend ein 41 Jahre alter Mann durch rechte Parolen und einen ausländerfeindlichen Gewaltausbruch aufgefallen. Wie das Polizeipräsidium Mittelfranken am Mittwoch mitteilte, hatte der Mann zunächst an einer Versammlung unter dem Motto "Umzug für Frieden und Selbstbestimmung" teilgenommen.

Schon dabei habe er rechte Parolen gebrüllt. Unter anderem habe er "Heil Hitler" geschrien. Ordner der Versammlung hätten ihn mehrfach zurechtgewiesen, der Mann habe aber immer weiter gemacht – auch nach der Versammlung noch.

Polizei: Mann prügelt mit Gardinenstange los

Gegen 20.15 Uhr sei der 41-Jährige dann in der Nürnberger Straße auf einen 16-Jährigen gestoßen. Dieser habe ihn auf seine Äußerungen angesprochen, woraufhin der Mann endgültig durchgedreht sei: Er habe den Jugendlichen und weitere Passanten in ausländerfeindlicher Art und Weise beleidigt und anschließend eine 40 Zentimeter lange Gardinenstange hervorgeholt. Damit habe er versucht, den Teenager zu schlagen.

Getroffen hat er laut Polizei nicht, der 16-Jährige konnte ausweichen. Eine alarmierte Streife habe den Beschuldigten schließlich vor Ort gestellt. "Auch den Beamten gegenüber zeigte er sich sofort unkooperativ und verbal aggressiv", heißt es in der Mitteilung der Polizei.

Staatsschutz ermittelt – Mann in Fachklinik

Da der Mann einen nicht genauer identifizierbaren Gegenstand in der Hand gehalten und diesen auch auf Aufforderung nicht weggelegt habe, hätten ihn die Beamten überwältigen müssen. Sie nahmen den 41-Jährigen fest.

Weil der Mann psychisch auffällig erschien, kam er anschließend in eine Fachklinik. Das Kommissariat für Staatsschutz der Kriminalpolizei Erlangen hat die weiteren Ermittlungen übernommen. Dem Mann werden unter anderem versuchte Körperverletzung, Beleidigung und das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen vorgeworfen.