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Landkreis Fürth: In diesem Garten in Franken hüpfen 15 Kängurus


Australien in Franken
In diesem Garten hüpfen 15 Kängurus


25.10.2023Lesedauer: 3 Min.
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Norbert Lux beim Füttern seiner ungewöhnlichen Haustiere – er hat 15 Kängurus im Garten.Vergrößern des Bildes
Norbert Lux beim Füttern seiner ungewöhnlichen Haustiere – er hat 15 Kängurus im Garten. (Quelle: t-online/Roland Beck)

Wer einen Blick in den Garten von Norbert Lux wirft, glaubt seinen Augen nicht zu trauen: Durch den Garten des Franken hüpfen 15 Kängurus.

Wer in Veitsbronn im Landkreis Fürth spazieren geht, könnte meinen, er sei in Australien gelandet. Denn hinter dem Haus von Norbert Lux hüpfen rund 15 Kängurus herum. Norbert Lux ist kein gewöhnlicher Tierfreund. Er hat sich ein Stück Australien nach Franken geholt.

Seit 22 Jahren züchtet er Bennett-Wallabys, eine Unterart der Kängurus, in seinem eigenen Garten. Auf einer Fläche von rund 2.500 Quadratmetern bietet er den Beuteltieren ein artgerechtes Zuhause.

Lux hat einen besonderen Bezug zu Australien. Vor 45 Jahren war er der erste Deutsche, der einen Reiseführer über den Kontinent geschrieben hat. Er hat 25 Jahre lang Reisen nach Australien veranstaltet und war fasziniert von der dortigen Tierwelt. "Ich habe mich immer für Kängurus interessiert", sagt er.

Von 4 auf 15 Kängurus

Seine ersten vier Tiere kaufte er sich in Pottenstein in Oberfranken bei einem Züchter, der in der BSE-Krise im Jahr 2000 Kängurufleisch als Alternative zum damals plötzlich verpönten Rind anbieten wollte. Das kam bei den Deutschen aber nicht gut an und wurde nicht gekauft. Lux übernahm die Tiere aus Pottenstein und baute ein Gehege auf. Inzwischen hat er rund 15 Kängurus, die sich bei ihm pudelwohl fühlen. Zeitweise hatte er sogar mehr als 20.

Die Haltung von Kängurus ist in Deutschland nicht besonders geregelt. Solange sie artgerecht gehalten werden, braucht es keine Genehmigung. "Es ist im Prinzip so einfach, wie Hasen zu halten", sagt Lux. Er füttert seine Tiere mit Äpfeln, Karotten, Mais und Kaninchenfutter. Ein rund zwei Meter hoher Wildzaun schützt sie vor ungebetenen Gästen und Ausreißversuchen.

Die Kängurus von Lux sind sehr zutraulich und lassen sich sogar streicheln. Sie sind nachtaktiv und schlafen zwischen 10 und 17 Uhr. Etwa 50 bis 60 Zentimeter groß und bis zu 14 Jahre alt können sie werden. Sie bekommen keine Mehrlingsgeburten, sondern höchstens ein Junges pro Jahr. Das Baby bleibt 15 Monate im Beutel der Mutter, nach 12 Monaten hüpft es erstmals heraus.

Ein Beutel, zwei Jungtiere – "ich dachte, ich spinne"

Während der Corona-Pandemie erlebte Lux in seinem Gehege eine kleine Sensation. Eine Känguru-Mutter hatte ihr Kind verstoßen, ein anderes Känguru hatte dann das Kind in seinem Beutel aufgenommen, obwohl es selbst schon eines hatte. Es wurden dann in dem Beutel also zwei Kinder großgezogen. "Das ist eine absolute Seltenheit bei Kängurus", sagt Lux. "Als ich früh zum Füttern gegangen bin, dachte ich, ich spinne, als mich zwei Junge aus einem Beutel anschauten."

Lux hat eigenen Angaben zufolge noch nie einen Tierarzt gebraucht, um seine Kängurus zu behandeln. Er sagt, ein normaler Tierarzt würde sich sowieso nicht auskennen. Er hat aber Kontakt zum Tierarzt des Tiergartens Nürnberg, falls es doch mal Probleme geben sollte oder er Tipps benötige.

Ein Ausbruch endete tragisch

Schon viermal sind dem Mittelfranken Kängurus ausgebüxt. "Einfangen ist schwierig, nur wenn man das Überraschungsmoment ausnutzt, hat man eine kleine Chance, sie wieder einzufangen", weiß der Down-Under-Experte Lux. Der allererste Ausbruch, als Lux mit der Zucht begann, endete tragisch: Das Tier lief auf eine Bahnstrecke und wurde von einem Zug überfahren und starb. Ein weiteres konnte wieder eingefangen werden.

Langsam will Lux seinen Tierbestand etwas abbauen, wie er beim Besuch von t-online berichtet. Lux geht auf die 70 zu. In Mittelfranken ist er seines Wissens der Einzige, der solche Kängurus hält. Er möchte seine Tiere aber nicht verkaufen oder schlachten lassen. Er will ihnen "ein schönes Leben bieten".

Kängurus sind hierzulande zwar ungewöhnliche Haustiere, aber sie fühlen sich in Franken durchaus wohl, berichtet Lux. Ursprünglich kommen die Bennett-Wallabys aus Südaustralien und Tasmanien. Dort herrschen ähnliche klimatische Bedingungen wie in Franken.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • Reporter vor Ort
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