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Nürnberg: Rattenplage an Bahnhöfen – Stadt bekämpft Schädlinge mit Plakaten


Nürnberg sagt Nagern den Kampf an
"Tauben füttern ist Ratten füttern"

Von Daniel Salg

Aktualisiert am 07.02.2024Lesedauer: 2 Min.
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imago images 0388868930Vergrößern des Bildes
Eine Ratte in einer Stadt (Archivbild): In Nürnberg sind die Tiere vor allem abends oft zu sehen. (Quelle: IMAGO/imageBROKER/Joachim Niehus/imago)

Auf großen Plakaten warnt die Stadt davor, Tauben zu füttern – unter anderem, weil sich dadurch auch Ratten vermehren. Hat Nürnberg ein Schädlingsproblem?

Wer abends in Nürnberg unterwegs ist, braucht manchmal nicht lange zu warten, bis eine Ratte über den Weg huscht. Gefühlt sind die Nager überall – ob in Parks oder in U-Bahn-Stationen. Die Stadt will den Schädlingen jetzt den Kampf ansagen. "Tauben füttern ist Ratten füttern" heißt es auf Plakaten, die nun im gesamten Stadtgebiet hängen. Wo der Zusammenhang besteht und ob Nürnberg ein Rattenproblem hat.

Grundsätzlich gilt im gesamten Stadtgebiet ein Taubenfütterungsverbot. Wer das ignoriert, muss laut Stadt mit einem Bußgeld von bis zu 1.000 Euro rechnen. Für das Verbot gibt es mehrere Gründe. Zum einen würden Tauben ohnehin problemlos Nahrung finden. Durch Füttern vermehren sie sich zudem besonders stark. Das schade den Tieren letztendlich selbst, weil sich in den überbevölkerten Nistplätzen Parasiten und Infektionen verbreiten würden.

Zum anderen entstünden der Stadt durch falsche Fütterung hohe Reinigungskosten und ausgestreute Essensreste lockten – hier kommen die Ratten ins Spiel – Schädlinge an. Nicola Mögel vom Referat für Umwelt und Gesundheit erklärt auf Nachfrage von t-online, dass an Plätzen, an denen Tauben gefüttert werden, tatsächlich mehr Ratten zu beobachten seien.

Ratten sollen eingedämmt werden

Wie stark sich Ratten durch das Füttern von Tauben in Nürnberg vermehrt haben, ist laut Mögel nicht bekannt. Weiter erklärt sie aber, dass "Tierpopulationen wachsen, wenn den Tieren günstige Lebenssituationen und vermehrt Futter zur Verfügung stehen".

Einfach gesagt, finden also Ratten – unter anderem, weil Tauben trotz Verbot gefüttert werden – leichter Nahrung und vermehren sich deshalb stärker. Hat Nürnberg also ein Rattenproblem? Mögel vom Umweltreferat formuliert ihre Antwort vorsichtig: "Die Beobachtung zeigt, dass in Nürnberg, wie in allen Großstädten, eine Rattenpopulation besteht." Diese gelte es einzudämmen.

Das tut die Stadt gegen Ratten und Tauben

Eine Maßnahme ist die Plakataktion, die auf den Zusammenhang zwischen Ratten und Tauben hinweist. Die Plakate sollen bei den Nürnbergern ein Problembewusstsein schaffen. Mögel sagt: "Die Verantwortung liegt bei allen Bürgerinnen und Bürgern." Zudem seien an 28 Plätzen – wie etwa Parks und Spielplätzen – regelmäßig Schädlingsbekämpfer im Einsatz. Wer Ratten in der Stadt sieht, kann dies zudem per E-Mail melden. Die Stadt kümmere sich laut Mögel dann um deren Bekämpfung.

Auch gegen die zunehmende Taubenpopulation geht Nürnberg vor. An Plätzen, an denen die Vögel besonders oft gefüttert werden, weisen – neben den großen Plakaten – auch Schilder auf das strikte Fütterungsverbot hin. Über einen QR-Code auf den Schildern gelangen Interessierte zudem auf weitere Informationen der Stadt zu den Hintergründen. Darüber hinaus entferne die Stadt ungünstig gelegene Nistplätze oder riegele diese mit Netzen ab.

Verwendete Quellen
  • Anfrage bei dem Referat für Umwelt und Gesundheit der Stadt Nürnberg
  • nuernerg.de: "Fütterungsverbot von Stadttauben und Wasservögeln"
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