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Nürnberg will Frankenschnellweg schnell ausbauen – Kritik reißt nicht ab


Kritik reißt nicht ab
Nürnberg will Frankenschnellweg zügig ausbauen


10.04.2024Lesedauer: 3 Min.
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Frankenschnellweg in NürnbergVergrößern des Bildes
Der Frankenschnellweg in Nürnberg (Archivbild): Heute dominieren an den Kreuzungen graue Tristesse und oft auch Staus, viele sehen deshalb im Ausbau eine Chance. (Quelle: Daniel Karmann/dpa/dpa-bilder)

Die Stadt macht Tempo beim Ausbau des Frankenschnellwegs und will schon bald loslegen. Andere halten das Projekt längst für veraltet.

Nürnberg will den Ausbau des Frankenschnellwegs zügig vorantreiben. Am Mittwoch haben sich nach dem Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichtshof die Stadtspitze, der Oberbürgermeister sowie die drei größten Stadtratsfraktionen (CSU, SPD, Grüne) zusammengesetzt. Ein Großteil der Anwesenden sprach sich für den kreuzungsfreien Ausbau des Nürnberger Teilstücks der A73 aus.

Werden die Pläne umgesetzt, soll die Verkehrsachse zwischen Rothenburger Straße und Otto-Brenner-Brücke in einem Tunnel verschwinden. Noch immer stößt das Projekt, das als das bedeutendste Verkehrs- und Stadtplanungsprojekt in der jüngeren Geschichte gilt, nicht überall auf Zustimmung. Eine Stadtratsfraktion übt weiter scharfe Kritik.

Oberbürgermeister Marcus König (CSU) betonte hingegen die Vorteile des Projekts: "Nachdem wir nun ein klares Urteil für die zukunftssichere Verbesserung des Frankenschnellwegs haben, gehen wir das Projekt zügig und offensiv an." Ziele seien, die Anwohner von Verkehrs-, Lärm- und Luftbelastung zu entlasten, den Verkehrsfluss zu verbessern sowie eine neue Stadtgestaltung mit mehr Grün auf der Achse zu schaffen.

Vogel: "Froh, dass wir die Ärmel hochkrempeln können"

Bürgermeister Christian Vogel (SPD) äußerte sich ebenfalls positiv: "Ich bin sehr froh, dass wir jetzt die Ärmel hochkrempeln können und endlich, endlich weiterkommen. Die Mehrheit der Bürgerschaft wartet auf eine Verbesserung der Lebensqualität. Und die wird der kreuzungsfreie Frankenschnellweg bieten – davon sind wir überzeugt."

Um den Ausbau der A73 in Nürnberg wird seit Jahren zwischen Stadt, Naturschutzverbänden und Anwohnern gestritten. Zuletzt lehnte der Bayerische Verwaltungsgerichtshof zwei Klagen gegen das Projekt ab und bestätigte somit die Pläne der Stadt als rechtens. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sicherte der Stadt daraufhin zu, dass der Freistaat 80 Prozent der Ausbaukosten übernehmen werde.

"Dann gute Nacht, Nürnberg"

Die Kritik am Projekt fällt dennoch weiter deutlich aus. Der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Achim Mletzko sagt etwa: "Es handelt sich um ein Projekt des vergangenen Jahrhunderts, das in keiner Weise für eine ernst zu nehmende Verkehrswende steht und zu allem Übel zudem erhebliche Mittel bindet." Die Baukosten für das Gesamtprojekt würden sich auf etwa eine Milliarde Euro belaufen, das Geld könnte an anderer Stelle sinnvoller investiert werden, meint Mletzko.

Der Kommunalpolitiker sagt weiter, die Verkehrswende sei nur mit weniger Autos und der Neuverteilung des öffentlichen Verkehrsraums zu schaffen – "und nicht mit dem Bau einer Stadtautobahn." Zudem fragt er, ob die Stadt überhaupt noch die Verantwortung für das "umstrittene Projekt" trage, wenn der Großteil der Kosten ohnehin von der Staatsregierung getragen werde. "Sollte das Schule machen und wir unsere Stadtratsarbeit danach ausrichten, in welche Projekte der Ministerpräsident sein Füllhorn ausschüttet – dann gute Nacht, Nürnberg."

CSU und SPD stehen hinter dem Projekt

Die Fraktionen von CSU und SPD stehen hingegen geschlossen hinter dem Projekt. Sie sind überzeugt, dass durch den kreuzungsfreien Ausbau der Verkehrsachse Lärm und Schadstoffbelastung in den betroffenen Stadtteilen reduziert werden können. Der Fraktionsvorsitzende der CSU, Andreas Krieglstein, sagt: "Die Menschen erwarten seit Jahren von uns, dass wir die Probleme durch den Stau und die damit verbundenen Belastungen lösen." Dank des Gerichtsurteils könne man die Probleme nun angehen.

Christine Kayser von der SPD betont, der Frankenschnellweg sei dringend sanierungsbedürftig, mit dem Ausbau könnten die Anwohner deutlich entlastet werden. Weiter sagt Kayser: "Alternativlösungen würden ein neues Planungsverfahren und womöglich weitere Jahre juristischer Auseinandersetzungen bedeuten. Das können wir den Anwohnerinnen und Anwohnern nicht zumuten.“

Bereits in der nächsten Stadtratssitzung am 17. April will Oberbürgermeister König einen Bericht zum Ausbau vorlegen. Ein konkreter Zeit- und Kostenplan soll im Herbst präsentiert werden. Die Bauarbeiten könnten in der ersten Jahreshälfte 2026 beginnen.

Transparenzhinweis
  • Dieser Text wurde mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.
Verwendete Quellen
  • Pressemitteilung der Stadt Nürnberg vom 10. April 2024
  • Gemeinsame Pressemitteilung der CSU und der SPD vom 10. April 2024
  • Pressemitteilung der Grünen vom 10. April 2024
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