Stärke 3,1: Spürbares Erdbeben erschüttert Landkreis Konstanz am Bodensee

Die Erde rüttelte am Mittag im Kreis Konstanz am Bodensee. Die Messinstrumente schlugen so hoch aus wie schon lange nicht mehr.

Ein deutlich spürbares Erdbeben hat am Dienstagmittag Teile des Landkreises Konstanz getroffen. Das geht aus einer Mitteilung von "erdbebennews" hervor. Das Beben hatte Angaben des Schweizerischen Erdbebendienstes (SED) zufolge eine Stärke von 3.1. Der Erdbebendienst Südwest ermittelte Magnitude 2.9. Damit sei es das stärkste Erdbeben in der Region seit zwei Jahren und das im Jahr 2023 bisher deutschlandweit stärkste.

Die Erschütterungen seien noch bis in die Stadt Konstanz schwach zu spüren gewesen. In Singen und Radolfzell soll das Beben vereinzelt die Intensität III oder höher erreicht haben. Da es sich mittags ereignete und somit zu einer Zeit, zu der Menschen in der Regel ihrem Alltag nachgehen, dürften insgesamt weniger Menschen tatsächlich Erschütterungen gespürt haben als bei einem vergleichbaren Erdbeben am Abend oder in der Nacht. Erst ab der Intensität IV werde ein Erdbeben auch tagsüber von einer großen Mehrheit aller Anwohner wahrgenommen.

Beim SED meldeten offenbar dennoch einige Nutzer spürbare Erschütterungen, unter anderem aus Schaffhausen und Basadingen. Aufgrund der Stärke des Erdbebens sind in den kommenden Stunden und Tagen Nachbeben möglich.

Erdbeben auch in der Nacht und am Morgen

Zuvor hatten sich mehrere kleine Erdbeben in der Nacht in Singen (Hohentwiel) ereignet. Das Erdbeben um 1 Uhr am frühen Dienstagmorgen erreichte dort nach vorläufigen Auswertungen des Schweizerischen Erdbebendienstes eine Stärke von 1.5. Das Epizentrum lag demnach im Osten des Gemeindegebietes nahe der Grenze zu Radolfzell.

Aus den einzelnen Erdbeben in der Nacht habe sich ein Erdbebenschwarm entwickelt. Innerhalb von drei Minuten kam es am Morgen zwischen 9.10 Uhr und 9.13 Uhr zu sechs weiteren Erdbeben, deren stärkstes laut SED eine Magnitude von 1.2 erreichte. Kleinere Erdbebenschwärme im Hegau oder in der Region Konstanz allgemein seien nicht ungewöhnlich und in den vergangenen Jahren sogar recht häufig.