Cycle West: Radwege zur Völkerverständigung
Radfahren kennt keine Grenzen: Das Projekt "Cycle West" verbindet Frankreich und England über den Ärmelkanal hinweg.
Mit der Fertigstellung im Sommer 2013 werden drei neue Fahrradrouten Südwestengland (im Bild: Devon), die Bretagne und die Normandie verbinden.
Die erste der drei Routen wird bereits Ende Juni eröffnet: Die "Velodyssey" führt durch Devon bis Plymouth, von wo man mit der Fähre nach Roscoff übersetzt. Auf der englischen Seite können Radler auch entlang des „Camel Trails“ einen Abstecher nach Cornwall machen.
Die zweite, 700 Kilometer lange Route, die "Tour de Manche", führt ebenfalls durch Devon zur Fähre nach Roscoff, von wo aus die Bretagne und die Normandie - hier im Bild - radfahrend in Angriff genommen werden können.
Die letzte im Bunde ist eine kleine Version der Tour de Manche, folgerichtig "Petit Tour de Manche" benannt. Mit 428 Kilometern ist sie die kürzeste Route und führt bereits in Weymouth (im Bild) über den Ärmelkanal nach Saint-Malo.
Saint-Malo ist aufgrund des historischen Stadtkerns und der Festungsanlagen einer der meistbesuchten Touristenorte Frankreichs - lockt aber auch mit schönen Buchten und vorgelagerten Inseln.
Drei der vorgelagerten Inseln, Grand Bé, Petit Bé sowie das Fort National, sind aufgrund des großen Gezeitenunterschieds (bis zwölf Meter Differenz zwischen Niedrig- und Hochwasser) bei Ebbe zu Fuß erreichbar.
Eine weitere Insel im Ärmelkanal in der Bucht von Saint-Malo ist Jersey - die größte und zugleich bevölkerungsreichste der Kanalinseln.
Die Velodyssey führt auf der französischen Seite von Roscoff bis Nantes durch die Bretagne, die größte Halbinsel Frankreichs. Kein Wunder, das Ausblicke aufs Meer und Surfstrände winken.
Im bretonischen Roscoff landet die Fähre von Plymouth: Sowohl die Velodyssey als auch die Tour de Manche nutzen diese Verbindung über den Ärmelkanal.
Gerade die Strecke durchs Landesinnere der französischen Bretagne, die zum größten Teil verkehrsfrei ist, eignet sich für gemütliche Stunden auf dem Rad.
Cherbourg-Octeville ist die Hafenstadt im französischen Departement Manche (Normandie), dem die beiden noch nicht fertiggestellten Routen ihren Namen verdanken.
Die längere der beiden, die Tour de Manche, startet vom englischen Poole aus.
Auch der Endpunkt liegt hier, verteilen sich die 700 Kilometer doch auf eine Rundtour durch Devon über den Ärmelkanal in die Bretagne und Normandie bis Cherbourg und wieder zurück nach Poole.
Auch Dorset wird auf der Runde durchquert und lockt mit herrlich zerklüfteter Küste - ein Großteil gehört wegen seiner außergewöhnlichen geologischen Formationen zum UNESCO-Weltnaturerbe.
Daneben locken aber auch typisch-englische Land- und Ortschaften.
Südwestengland, hier Cornwall, besticht durch atemberaubende Küstenfelsen und lange Sandstrände.
Plymouth - von wo die Fähren nach Roscoff übersetzen - ist die größte Stadt am englischen Ärmelkanalufer und besitzt mit dem Marinestützpunkt Devonport den größten Marinehafen Westeuropas.