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Karneval in Rio de Janeiro: Heiße Rhythmen und viel nackte Haut


Zweiter Tag des "Carnaval"
Rio de Janeiro tanzte und feierte weiter

Von afp, t-online, dpa
Aktualisiert am 17.02.2015Lesedauer: 3 Min.
In der Nacht zum Faschingsdienstag gingen die Paraden in Rio de Janeiro weiter.Vergrößern des BildesIn der Nacht zum Faschingsdienstag gingen die Paraden in Rio de Janeiro weiter. (Quelle: Leo Correa/ap-bilder)
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Rio de Janeiro

Zehntausende Tänzerinnen, Trommler und halbnackte Samba-Queens zogen zum Abschluss der diesjährigen Karnevalsumzüge durch Rios weltbekanntes Sambódromo. Wilde Hexen, finstere Sensenmänner, tanzende Bäume, Märchenfiguren und Feen tanzten in der Nacht zum Karnevalsdienstag im Samba-Schritt über die rund 750 Meter lange Karnevalspiste. Etwa 70.000 Narren verfolgten live die Auftritte der sechs Samba-Schulen am Montagabend. Im Gegensatz zum Vortag störten diesmal keine heftigen Regenfälle die Feier.

Als erster Wagen präsentierte sich die Samba-Schule São Clemente mit einem Auftritt, der den Bildhauer Fernando Pamplona für dessen Einfluss auf den Karneval von Rio ehrte. Es folgte die Samba-Schule Portela mit einer Hommage an Rio de Janeiro. Die Tänzer präsentierten einen von Salvador Dalí inspirierten surrealistischen Blick auf die Touristenattraktionen der Stadt, die am 1. März ihren 450. Geburtstag feiert.

Auch die Schönheit im Allgemeinen wurde bei der Parade gefeiert - die Samba-Schule Unaio da Ilha kritisierte bei ihrem Auftritt aber Schönheitswahn und übertriebenen Körperkult. Die Schule Imperatriz Leopoldinense trat mit einer Hommage an die afrobrasilianische Kultur auf. Auf einem Wagen prangte ein riesiges Bildnis des verstorbenen südafrikanischen Ex-Präsidenten Nelson Mandela. Zuletzt zog der Vorjahressieger Unidos Tijuca durch das Sambodrom und beendete das Spektakel mit einer Aufwartung an den berühmten Karnevalisten Clovis Bornay.

Skandal bei Samba-Schule Beija-Flor

Die Samba-Schule Beija-Flor feierte ein "starkes, fröhliches und buntes" Afrika. Allerdings sorgte der Auftritt für einen kleinen Skandal: Nach einem Bericht der Zeitung "O Globo" soll der autokratische Präsident von Äquatorial-Guinea, Teodoro Obiang, den diesjährigen Auftritt von Beija-Flor mit umgerechnet knapp 4,4 Millionen Euro unterstützt haben - ein Vorwurf, den Beija-Flor entschieden zurückwies. Ein Sprecher sagte der Nachrichtenagentur AFP, Beija-Flor habe von Äquatorial-Guinea lediglich "kulturelle Unterstützung" erhalten und Stoffe importiert.

Frankreich ermittelt gegen Obiang und seinen Sohn Teodorin wegen des Verdachts der Geldwäsche und Korruption. Der Sohn soll nach einem Bericht des Fernsehsenders Globo für die Karnevalstage sieben Luxussuiten im berühmten "Copacabana Palace"-Hotel reserviert haben.

Erste Paraden schon am Sonntagabend

Bereits in der Nacht zum Rosenmontag machte der Club Unidos de Viradouro den Auftakt der Parade. Mit rund 3600 fantasievoll kostümierten Teilnehmern und sieben riesigen Motivwagen thematisierte die Samba-Schule die Einflüsse der schwarzen Bevölkerung auf die Kultur, die Musik und die Küche Brasiliens. Es folgten die grün und rosa gekleideten Tänzer der Samba-Schule Mangueira mit einer Hommage an die brasilianische Frau. Als letzte Samba-Schule fuhr im Morgengrauen Grande Rio mit einem Beitrag zu Astrologie und Tarot auf.

Mit besonderer Spannung warteten die Zuschauer aber auf die Samba-Schule Mocidade Independente und die Umsetzung ihres Mottos - was zu tun ist, wenn man weiß, dass man nur noch einen Tag zu Leben hat: Auf einem Wagen verbrachten die weitgehend nackten Tänzer ihre letzten Stunden mit simuliertem Sex - als hetero- oder homosexuelle Paare oder in Gruppen.

Regen störte die Feier nicht

Dass Sex nicht nur ein Thema der Umzüge sein würde, weiß auch die brasilianische Regierung: 120 Millionen Kondome stellte sie den 27 Bundesstaaten zu Jahresbeginn zur Verfügung, der Großteil von ihnen sollte während der Karnevalstage verteilt werden. 15.000 Polizisten wachten derweil allein in Rio über die Sicherheit der Karnevalsteilnehmer.

Das Spektakel verfolgten am Sonntagabend auf den Stadionrängen schätzungsweise 80.000 Zuschauer, die sich auch durch heftigen Sommerregen die Karnevalsfreude nicht verderben ließen. Ein Trommler brachte es auf den Punkt: "Der Regen stört uns nicht, im Gegenteil, er bringt uns erst richtig in Schwung. Außerdem war es die Tage eh zu heiß." Auch der spanische Tennis-Star Rafael Nadal tanzte durch das Sambódromo.

Brasiliens Karneval noch bis nächsten Samstag

Am Aschermittwoch entscheidet eine Jury, welche der insgesamt zwölf Samba-Schulen Rios "Karnevalskrone 2015" erhält. Anders als in Deutschland ist am Aschermittwoch in Rio allerdings noch lange nicht alles vorbei: Am Samstag ziehen die sechs bestplatzierten Samba-Schulen erneut durchs Sambódromo. Und bis dahin geht auch in vielen Stadtvierteln der Straßenkarneval noch weiter.

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