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Null-Stern-Hotel in der Schweiz: Ein Doppelbett in freier Natur


Wo ein "Doppelzimmer" ohne Toilette 337 Euro kostet

  • Manfred Schäfer
Von Manfred Schäfer

Aktualisiert am 15.11.2023Lesedauer: 2 Min.
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Ein Doppelbett, umgeben von der Schweizer Bergwelt – so sieht das Null-Stern-Hotel im Safiental aus.Vergrößern des Bildes
Ein Doppelbett, umgeben von der Schweizer Bergwelt – so sieht das Null-Stern-Hotel im Safiental aus. (Quelle: Atelier für Sonderaufgaben/Null Stern)

Wände und Dach? Überflüssig! Das 2016 gestartete Null-Sterne-Zimmer in den Schweizer Bergen besteht nur aus einem Doppelbett. Und viel Natur.

Der ideale Rückzugsort für Naturverbundene. Nicht vom Zelten oder wild Campen ist die Rede, sondern vom Schlafen im richtigen Hotelbett – jedoch ohne Wände und Dach über dem Kopf. Dafür mit einem privaten Butler. Das "Null-Stern-Hotel“ der Brüder Frank und Patrik Riklin hatte im Sommer 2016 im Graubündner Safiental Premiere und war stets ausgebucht. 2017 konnten Naturliebhaber das Open-Air-Schlafzimmer dann als erweiterte "Null-Stern-Suite" mit Tresorfach und analogem Fernseher auf dem Gipfel Göbsi (1.200 m) bei Gonten buchen. Eine Dusche oder Toilette bekamen Sie dazu aber immer noch nicht.

Eine Nacht unter freiem Himmel

Damals kostete die skurrilste Übernachtungsmöglichkeit der Schweiz 250 Franken bzw. 295 Franken pro Nacht, das sind immerhin rund 326 Euro. Das Bett war trotzdem so gut wie ausgebucht. Das "Null-Stern"-Bett ist nur bei trockener Witterung aktiv. Bei Regen steht das Doppelbett im Standby-Modus, überdeckt mit einer Schutzplane. Weil das Bett so ein Erfolg war, wurde das Bett bis heute temporär immer wieder aufgestellt, stets an neuen spektakulären Plätzen in der Schweiz.

Idee stammt von Schweizer Künstlern

Hinter dieser verrückten Idee stecken die Ostschweizer Konzeptkünstler Frank und Patrik Riklin, in Kooperation mit dem Tourismusverband Safiental. Geeignet ist die etwas andere Form des Landurlaubs für all diejenigen, die gerne in der freien Natur übernachten möchten. Und das nötige Kleingeld besitzen. Während anderswo möglichst viele Hotel-Sterne angestrebt werden, tritt das "Null-Stern-Hotel" den Weg in genau die andere Richtung an. Die Zahl Null soll die Freiheit und die Unabhängigkeit, den Luxus neu zu definieren, symbolisieren. Sollte das Wetter nicht mitspielen, gab es in der Nähe immer einen Unterschlupf. Dieser konnte als Rückzugsort und Umkleide genutzt werden. Zusätzlich stand eine Taschenlampe zur Verfügung und ein mit Wasser gefüllter Krug für die Morgentoilette.

Wo das Bett 2024 Gäste beherbergen soll, steht noch nicht fest. An ungewöhnlichen Ideen mangelt es dem Künstlerduo nicht: Im vergangenen Jahr stand es direkt an einer Tankstelle der Gemeinde Saillon. Für rund 337 Euro.

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Übernachten mit politischer Botschaft

Das Hotelzimmer an der Tankstelle soll bewusst verstören. Es geht den Zwillingsbrüdern laut ihrer Aussage um die Fragen: Was ist Sicherheit? Was ist Luxus? Wie können wir Ressourcen schonen? In einer Welt, die aus den Fugen geraten ist, wollen sie nicht nur die bloße Idylle der Schweizer Alpen zeigen. Schlafen sei nicht der Punkt. Die Menschen müssten wachsam sein.

Die beiden sind keine Unbekannten. Von 2008 bis 2010 boten sie bereits Übernachtungen in einer Luftschutzanlage der St. Gallener Gemeinde Sevelen an und sorgten damit weltweit für Aufsehen. Sie sind somit die Begründer des Null-Stern-Hotelkonzeptes, das sie "Null Stern – the only star is you" nennen. Inzwischen gibt es viele Nachahmer, die unkonventionelle "Hotelzimmer" in der Natur oder zumindest halb im Freien anbieten.

Die beiden Schweizer nahmen dann den Sprung vom Bunker aufs Land: Ohne Immobilie, ohne Wände und ohne Dach. Eine Verbindung gibt es dennoch – das Bett stammt aus dem ehemaligen Null-Stern-Hotelbetrieb.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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