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Die schönsten Märkte in Rom


Erlebnisse für alle Sinne
Die schönsten Märkte in Rom

srt, Sandra Ehegartner

01.10.2014Lesedauer: 4 Min.
Frische Lebensmittel, Blumen, Kunsthandwerk und vieles mehr gibt es auf Roms Märkten zu kaufen.Vergrößern des BildesFrische Lebensmittel, Blumen, Kunsthandwerk und vieles mehr gibt es auf Roms Märkten zu kaufen. (Quelle: S. Ehegartner/SRT-bilder)
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Italien

Natürlich kann man Lebensmittel auch im Supermarkt kaufen. Und natürlich fährt kein Besucher nur deshalb nach Rom, um Meeresfrüchte oder Artischocken anzuschauen. Aber wenn man schon häufiger dort war und mehr über das Alltagsleben der Römer erfahren möchte, lohnt sich der Besuch auf jeden Fall.

Verhalten, das beim Marktbesuch obligatorisch ist

In der Tiber-Metropole erlebt man die Stadt und ihre Bewohner intensiv und hautnah. Und nicht nur Hobbyköche können von römischen Hausfrauen noch etwas lernen. Zum Beispiel, dass kritisches Schauen und abwägendes Schnalzen zum Marktbesuch gehören und dass es nicht auf die Schönheit des Standes ankommt. Jeder Stadtteil verfügt über mindestens einen großen Markt, die Kernöffnungszeiten sind von 7 bis 14 Uhr.

Multikultimarkt: Nuovo Mercato Esquilinio

Vor fünfzehn Jahren ging ein Stöhnen durch Rom. Der traditionsreiche und charakteristische Freiluft-Lebensmittelmarkt auf der Piazza Vittorio in der Nähe des Bahnhofs musste umziehen. In ein aufwändig renoviertes Gebäude hinter der Piazza. Schöner sollte es werden, wettersicherer und hygienischer. Zeitgleich fanden auch in dem Stadtteil Veränderungen statt. Die Gegend wurde immer multikultureller und damit auch die kulinarischen Bedürfnisse vielseitiger. Heute stehen in der großen Markthalle viele indisch- und chinesischstämmige Händler mit ihren Produkten.

Currymischungen, Zitronengras und Okras liegen in trauter Harmonie neben typisch römischem Gemüse. Auch die vielfältige Fischauswahl ist beachtlich. Um die lebenden Seespinnen und Riesenkrabben, die in Styroporkisten vor den Ständen stehen, macht man instinktiv einen Bogen. Ohnehin gilt: Zart besaitet sollte man nicht sein, wenn man durch die Reihen zieht. Die chinesischen Händler blicken streng, die Sprache klingt rau und die vereinzelten Blumenstände können die anderen Gerüche nicht immer überdecken. Wer vorwiegend exotische Spezialitäten in multikultureller Umgebung sucht, ist hier bestens aufgehoben. Die Preise sind für römische Verhältnisse ausgesprochen moderat.

Romantischer Blumenmarkt im Zentrum: Campo de' Fiori

So muss das römische Leben sein. Auf einer Piazza, eingerahmt von verwitterten alten Häusern und fröhlichen Straßencafés von Stand zu Stand ziehen, hier eine Tomate befühlen, dort eine Weintraube kosten, dazwischen einen Cappuccino oder ein Glas Wein trinken - was kann es Schöneres geben? Wäre da nicht die mahnende und düstere Gestalt des auf dem Scheiterhaufen hingerichteten Mönches Giordano Bruno und die gesalzenen Preise, man könnte sich auf dem ehemaligen Blumenmarkt wie im Paradies fühlen.

Obwohl immer noch viele Bewohner des "centro storico" hier einkaufen, ist der Wandel hin zur Touristenattraktion spürbar. Neben Blumen, Obst und Gemüse haben sich inzwischen auch die unvermeidlichen Souvenirstände breit gemacht. Hobbyköche finden ein breites Angebot an Gewürzmischungen für die gängigsten italienischen Gerichte vor, dazu gut gereiften Parmiggiano und Pecorino. Ein frisch am Stand zubereitetes Panino con Porchetta, Brötchen mit Schweinebraten, ist die ideale Stärkung für weitere Erkundungen.

Moderner Markt: Mercato del Testaccio

Nach dem Um- und Neubau ist aus dem einst etwas wilden Markt ein hochmoderner Komplex geworden. Beinahe klinisch sauber wirkt er. Der Markt verfügt über das klassische Sortiment, Obst, Gemüse, Fisch, Fleisch, frische Pasta und Wurst und Käse. Außerdem werden noch Comics, Bücher und allerlei Kunsthandwerk angeboten.

Gegenüber den Markthallen liegt der alte Schlachthof, in dem heute moderne Kunst und Räume für Theateraufführungen zu finden sind. Wer nach dem Einkaufen eine Pause braucht, setzt sich in eines der Marktcafés und beobachtet das Treiben im römischsten aller römischen Viertel. Immerhin hat der urrömische Fußballverein AS Rom hier seinen Ursprung und das Auge der "Lupa", der Wölfin und Symbolfigur des Vereins, wacht riesengroß von einer Hauswand über Markt und Viertel.

Traditioneller Open-Air-Markt: Mercato Gianicolense in Monteverde

Seit vielen Jahren wird leidenschaftlich über die Renovierung eines der größten römischen Märkte diskutiert. Die Parkplatzsituation bei San Giovanni di Dio ist katastrophal, die Hygieneverhältnisse würden deutschen Kontrolleuren vermutlich den Angstschweiß auf die Stirn treiben, nur die Lichtverhältnisse sind ausgesprochen schmeichelhaft. Sie sorgen dafür, dass auch streng blickende Rentnerinnen noch als "bellissime bionde", als wunderschöne Blondinen, tituliert werden.

Während auf dem ehemaligen Vittorio-Markt kaum mehr römische Händler zu finden sind, so sieht und spürt man hier, dass Händler und Kunden einander seit Generationen kennen und schätzen. Der Fischhändler Michele wird wegen seines sehr durchdringenden Organs vom gegenüberliegenden Metzger Gianni auf die Schippe genommen und wenn man Gnocchi am richtigen Tag (Donnerstag) ordert, wird man beifällig gefragt, "con quale sugo", mit welcher Soße, man sie zu servieren gedenkt. Alles in allem ist der Gianicolense Markt ein absolut authentischer Markt, freundlich, professionell und Vertrauen einflößend. Hier wird eingekauft, was Stunden später gekocht und verzehrt wird.

Einkaufsstraßenmarkt: Mercato dell'Unità in Prati

Näher am Vatikan geht fast nicht. Diese Nachbarschaft und seine Lage auf der lebhaften Via Cola di Rienzo sind auch die Gründe, warum die Verkäufer in der neoklassizistischen Markthalle heute noch existieren können. Jedoch hat die Anzahl der Marktstände im Laufe der Jahre drastisch abgenommen. Schade, denn die Markthalle ist wunderschön und bietet nicht nur Vatikanbesuchern und Schaufensterbummlern eine bodenständige Oase zum Staunen und Verweilen.

Konnte man früher noch das ganze Marktsortiment vorfinden, so muss auch hier der Supermarktkonkurrenz Tribut gezollt werden. Obst, Gemüse und Snacks werden in der Hauptsache angeboten, und auch die Öffnungszeiten haben sich der schicken Umgebung angepasst. Bis halb acht abends kann eingekauft werden. Im Eingang, direkt neben dem Blumenhändler, ist ein kleines Café, in dem der Espresso besonders gut schmeckt.

Weitere Informationen:

Nuovo Mercato Esquilinio, ehemals Mercato Vittorio, Via Principe Amedeo 184, Öffnungszeiten: Montag bis Samstag, 5 bis 15 Uhr, Parken: Parkgarage oder Parkplätze in der Umgebung, Metro: Linie A und B (Termini Station)
Campo de' Fiori, Öffnungszeiten: Montag bis Samstag, 5 bis 15 Uhr, Bus: Vom Hauptbahnhof Termini mit der Linie 64, von Piazza del Colosseo mit der Linie 87 oder 186
Mercato di Testaccio, Eingänge sind in der via Franklin, via Zabaglia, via Galvani und via Volta, Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 6 bis 15 Uhr, Parkgarage oder Parkplätze in der Umgebung, Metro: Linie B Piramide, Bus: Vom Hauptbahnhof Termini Linie 75, von Piazza Venezia Linie 83
Mercato Gianicolense in Monteverde, Piazza San Giovanni di Dio Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 6 bis 14 Uhr, am einfachsten mit der Straßenbahn Linie 8 vom Largo d'Argentina
Mercato dell'Unità in Prati, Piazza Unità 53 / via Cola di Rienzo, Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 6.30 bis 19.30 Uhr, Metro: Linie A (Haltestelle Ottaviano)?Bus: Linien 70, 81, 186, 280, 193, Parkgarage unter dem Markt

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