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P&O Cruises: Animateur-Witze bringen Reederei in Bedrängnis


Kreuzfahrten
Animateur-Witze bringen Reederei in Bedrängnis

Markus Roman

23.08.2012Lesedauer: 2 Min.
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Shows und Events gehören auf einem Kreuzfahrtschiff zum normalen Programm, Animateure und Moderatoren sorgen dabei für gute Stimmung, doch offenbar wird die manchmal zu gut. Das musste jetzt die Reederei P&O Cruises erfahren. Der Veranstalter musste in kurzer Zeit zwei Mal vor Gericht, weil Crew-Mitglieder ausländerfeindliche oder anzügliche Witze auf Kosten von Passagieren gemacht haben sollen. In einem Fall konnte man sich außergerichtlich einigen, ein anderes Verfahren läuft noch - mit einem Streitwert von umgerechnet mehr als 800.000 Euro. Das berichten australische und britische Medien.

Ire fühlt sich veralbert

Im ersten Fall geht es um einen 74-jährigen irischen Rentner, der gleich seine ganze Nation durch Unterhaltungskünstler der Reederei beleidigt sah. 2007 nahm der Dubliner John W. zusammen mit seiner Frau Joan an einer Weltreise auf der "Oriana" teil. Während eines Comedy-Programms sollen dann von zweien der Komiker stereotype und klischeebehaftete Witze über Iren gemacht worden sein. John W. beschwerte sich bei P&O, er sei durch die Witze tief verletzt worden und fühle sich herabgesetzt. Die Reederei entschuldigte sich, bot dem Ehepaar Gutscheine im Wert von etwa 1000 britischen Pfund an und versprach, in Zukunft auf dieser Art zu verzichten. Umso verwunderter war W., als er 2008 auf einer Karibikkreuzfahrt auf der "Artemis" die gleichen Witze wie ein Jahr zuvor hörte. Darauf ergriff W. zivilrechtliche Maßnahmen und ging vor ein Gericht in Manchester. Der Fall wurde außergerichtlich beigelegt, der "Guardian" spricht von einer fünfstelligen Summe als Entschädigung.

Passagierin klagt über sexuelle Belästigung

Ein zweiter Fall wird gerade vor einem australischen Gericht verhandelt, der Streitwert liegt bei umgerechnet 837.000 Euro. In diesem Fall fühlte sich die Klägerin durch die Sprüche der Crew-Mitglieder sexuell belästigt. Die 50-jährige Australierin nahm an einer Art Castingshow an Bord der "Pacific Jewel" teil und sang in einem Leoparden-Kleid einen Tina-Turner-Titel. Bei der anschließenden Bewertung durch eine Jury aus Crew-Mitgliedern bemerkte einer der Richter flapsig, er hätte ihre Unterwäsche sehen können. Außerdem bezeichnete er sie als "Cougar", eine umgangssprachliche Bezeichnung für eine ältere Frau, die auf der Suche nach jüngeren Männern ist. Die Bemerkungen des Jurors sind in einem Video auf der Website des "Sydney Morning Herald" zu sehen. Ein Sprecher der Reederei räumte ein, dass die Bemerkungen geschmacklos waren. "Obwohl wir in der Einschätzung der Umstände der Anklage unterschiedlicher Meinung sind, ist ein solcher Vorfall immer ungelegen und spiegelt nicht den hohen Standard des Personalverhaltens auf unseren Schiffen wieder", sagte er. Der Vertrag des entsprechenden Jurors sei nicht verlängert worden, die Reederei behalte sich aber weiterhin - auch aufgrund der hohen Klagesumme - alle rechtlichen Schritte vor.

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