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Norwegens Vega-Archipel - unbekanntes Naturparadies


Unbekanntes Naturparadies
Kennen Sie die norwegische Insel Vega?

srt, Sybille Boolakee

26.06.2014Lesedauer: 4 Min.
Das Vega-Archipel gilt noch als Geheimtipp unter Norwegen-Reisenden.Vergrößern des BildesDas Vega-Archipel gilt noch als Geheimtipp unter Norwegen-Reisenden. (Quelle: Sybille Boolakee/SRT-bilder)
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Wie ein mächtiger Klotz aus Fels und Stein thront die Insel Vega vor der Küste Nordnorwegens im Meer, nur wenige Kilometer südlich des Polarkreises. Mit etwa 163 Quadratkilometern ist die Insel so groß wie das Fürstentum Liechtenstein, hat aber knapp über 1200 Einwohner. Im Sommer kommen zwar noch einige tausend Feriengäste hinzu, aber noch ist das Vega-Archipel ein Geheimtipp unter Norwegen-Reisenden, die die überwältigende Inselwelt bei einer Bergwanderung erschließen. Ein paar faszinierende Eindrücke präsentieren wir Ihnen in unserer Foto-Show.

Vor allem sportlich ambitionierten Gästen bietet die Insel unzählige Möglichkeiten sich auszutoben. Beispielsweise bei Touren mit Seekajaks oder beim Hochseeangeln. Immer häufiger kommen Urlauber aber auch zum Wandern und sogar zum Bergsteigen auf die Insel. Denn neben familienfreundlichen Wanderwegen und einem guten Dutzend bestens markierten Tagestouren reizen zwei karge Gipfel mit alpinen Charakter. Die etwa vier- bis fünfstündige Tour auf den 800 Meter hohen Trollvasstinden, den höchsten Berg auf Vega, überrascht mit anspruchsvollen Anstiegen.

Freier Blick über 6500 karge Inseln und Schären

Der Weg führt zunächst durch Kiefernwäldchen, vorbei an Hochmooren und über glatt geschmirgelte Felsen - Relikte der Eiszeit. Mit einem weithin sichtbaren roten "T" bemalte Steinpyramiden, der Wegmarkierung des norwegischen Wandervereins, weisen den Pfad. Der schweißtreibende Aufstieg auf den Gipfel führt dann über mächtige Felsen und Geröll. Kurz unterhalb des Gipfels balanciert man über einen schmalen Felsenkamm, und es wird sogar so steil, dass man die Hände zu Hilfe nehmen muss.

Doch der Lohn für die Mühe ist der Fernblick über die mehr als 6500 kargen Inseln und Schären des Archipels. Eindrucksvoll erhebt sich in unmittelbarer Nachbarschaft die kleine, fast kreisrunde Insel Søla mit seinem gleichnamigen Berg. Für Unerschrockene lohnt sich auf dem Rückweg der Abstecher zum Trollsee für ein eisiges, aber erfrischendes Bad, denn bis in den Juni kann hier oben sogar noch Schnee liegen.

Per Rad durch die Moorlandschaft im Norden

Während der Süden der Insel von Bergen dominiert wird, lädt die Moorlandschaft im Norden auf leicht befahrbaren Wegen und Straßen ohne allzu große Steigungen zu ausgiebigen Radtouren ein. Großer Vorteil: Es sind nur wenige Autos unterwegs. In der wilden und kargen Landschaft strampeln die Radfahrer höchstens gegen den kräftigen Wind an.

Lohnenswert ist auch ein Abstecher in das Fischerdorf Nes. Dort im Eiderentenhaus, dem E-Huset, zeigen die Bediensteten den Besuchern, wie die seltenen Wildenten auf den weit verstreut im Archipel liegenden Inseln in den Sommermonaten geschützt werden. Den scheuen Tieren bauen die Frauen des Dorfes besondere geschützte Nistplätze. Als Dank erhalten sie zarte, weiche Daunen, aus denen sie die wärmsten und leichtesten Decken herstellen. Rund 40.000 Norwegische Kronen kostet eine Bettdecke gefüllt mit Eiderentendaunen - etwa 4800 Euro. Diese einzigartige, hingebungsvolle Entenpflege brachte dem Vega-Archipel sogar einen Eintrag in der Unesco-Liste des Weltkulturerbes ein.

Bergtouren zu den "Sieben Schwestern"

Fast so berühmt wie Vegas Enten sind auch die "Sieben Schwestern". Nur eine kurze Fährstrecke vom Vega-Archipel entfernt lädt das markante Bergmassiv auf der Insel Alsten zu weiteren Bergtouren ein. Entstanden sind die sieben Berggipfel während der Eiszeit vor rund 20000 Jahren. Oder durch eine wilde Verfolgungsjagd, wie eine alte Volkssage berichtet. Demnach sollen sich die sieben Königstöchter, nach denen die Berge benannt sind, nach der Jagd durch König Hestmannen auf Alsten niedergelassen haben und bei Sonnenaufgang zu Stein erstarrt sein.

Alle sieben Gipfel zu besteigen erfordert allerdings gute Kondition. Ein durchschnittlicher Wanderer benötigt für die gesamte Tour mindestens zwölf Stunden. Aber auch die Wanderung zu nur einer der schönen Schwestern kann reizvoll sein. Wanderer haben die Wahl zwischen dem kleinsten Gipfel Breitinden (910 Meter), Kvasstinden (1010 Meter), den Zwillingen Tvillingene (945 und 980 Meter), Skjæringen (1037 Meter), Grytfoten (1019 Meter) und dem höchsten Gipfel im Norden der Insel, dem Botnkrona (1082 Meter). Egal, welche der schönen Schwestern man für seine Wanderung auswählt: Der Blick über das weite, stille Inselreich Nordnorwegens ist einfach atemberaubend.

Weitere Informationen

Anreise: Direktflüge von Frankfurt nach Oslo, weiter mit Widerøe ab Oslo nach Brønnøysund. Vor dort aus geht es mit dem Schnellboot nach Rørøy auf Vega bzw. Sandnessjøen auf Alsten.
Fortbewegung: Fremdenverkehrsbüro Vega mit Fahrradverleih: Vega Turistinformasjon, Gladstad, NO-8980 Vega, Tel. 0047/75035388, www.visitvega.no. Fahrradmiete mit Helm, Taschen und Kindersitzen sowie Kinderrädern ab 150 NOK pro Tag (etwa 18 Euro) bzw. 750 NOK pro Woche (etwa 90 Euro).
Unterkunft: Ein ruhig gelegenes Hotel an der Nordwestküste der Insel mit persönlichem Service und sehr guter Küche ist das Vega Havhotell in Viksås, Tel. 0047/75036400, www.havhotellene.no. Übernachtung im Doppelzimmer mit Frühstück ab 80 Euro pro Person. Weitere Unterkünfte und Informationen über den norwegischen Reiseveranstalter DinTur, Tel. 0047/74073000, www.dintur.no.
Essen und Trinken: Feine Küche bietet das etwa fünf Kilometer nördlich von Brønnøysund gelegene Hildurs Urterarium, Tel. 0047/750/25212, www.hildurs.no.
Weitere Auskünfte: Innovation Norway, Norwegisches Fremdenverkehrsamt, Caffamacherreihe 5, 20355 Hamburg, Tel. 040/2294150, www.visitnorway.de.

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