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Strategiespiel: "Overlord" - Böse sein macht Spaß


Test Overlord
Böse sein macht Spaß

t-online, Medienagentur plassma / jr

Aktualisiert am 06.09.2021Lesedauer: 3 Min.
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So ein witziges Strategiespiel hat die Welt selten gesehen. Held des Action-Games ist der so genannte Overlord. Nach langem Schlaf erwacht er als Verkörperung des Bösen - ein düsterer Krieger mit Kutte, Dornenhelm und Augenschlitzen, dem dunklen Herrscher Sauron aus Der Herr der Ringe ähnlich wie ein Zwillingsbruder. Sein Auftrag: die Welt unterjochen, oder zumindest die nähere Umgebung. Anders als Sauron ist der Overlord zu Spielbeginn macht- und kraftlos. Er muss erst noch eine Armee der Finsternis bilden, um die Ländereien unterdrücken zu können, die sein Türmchen des Bösen umgeben. Dabei ist Verlass auf das Zutun grimmiger Helfer, der so genannten Schergen: unterwürfigste Gnome, die auf Befehl allerlei Unheil in der Umgebung anrichten. Sie knüppeln Hobbits zu Boden, fackeln Sonnenblumenfelder ab, metzeln Schafsherden nieder. Allzu ernst darf man das alles nicht nehmen, im Gegenteil. Die Produktion des holländischen Age of Wonders-Entwicklers Triumph nimmt mit rabenschwarzem Humor alles aufs Korn, was das Fantasy-Genre an Klischees so hergibt.

Artikel-ShowOverlord
Foto-ShowOverlord

Langsam wächst ein Reich

In zwei Einstiegsmissionen werden einem die Grundzüge der Steuerung eingepeitscht. Also raus ins Hügelland, Schafe meucheln - und zwar zur Musik von Beethovens Klavier-Klassiker "Für Elise". Der Overlord kann selbst aktiv eingreifen, in aller Regel wird man aber die Schergen vorschicken. Die machen sich dann automatisch an die Arbeit, ziehen Gegner aus dem Verkehr oder schieben gemeinsam Hindernisse beiseite, je nachdem was am markierten Wegpunkt eben so anliegt. Die aus Orks und anderen Unwesen gewonnenen Säfte verschaffen dem Overlord die Möglichkeit, anstelle von fünf vielleicht 15 oder 20 Schergen zu erschaffen. Später ergibt sich durch Differenzierung in verschiedene Rassen ein zusätzliches taktisches Element. In den folgenden Missionen wüten und marodieren also immer mehr der Wesen innerhalb eines immer größer werdenden Gebiets. Mehr und mehr Aufgaben erzwingen den wohlüberlegten Einsatz der richtigen Schergen zur richtigen Zeit. Jetzt greift der Overlord auch ein und verteilt Streicheleinheiten mit der Streitaxt, was für reichlich Blut und Splatter-Effekte sorgt. Mit der Zeit tragen die Schergen Reichtümer zusammen, und das anfangs mickrige Türmchen des Overlord wächst zu einer stattlichen Festung heran.

Von einfach zu schwer

In den ersten Stunden spielt sich das alles richtig angenehm. Man kann sich voll auf die feine Mischung aus taktischen Finessen und flotter Action einlassen und nebenbei die Hirnzellen bei einigen Puzzle-Übungen aufwärmen. Irgendwann müssen dann aber die braunen, roten und blauen Schergen abwechselnd gemanagt werden. Das führt dann zu einer Steuerung, die einem auf der Xbox 360 den Umgang mit mehrfach belegten Schulter- und Aktionstasten aufzwingt. Auf dem PC fällt die Bedienung per Maus und Tastatur einen Tick leichter. Dadurch behält das fröhliche Treiben mehr von seiner anfänglichen Leichtfüßigkeit. Man bleibt gern am Ball, schon weil die rabenschwarzen Sprüche das Geschehen immer wieder auflockern. Außerdem sorgen anspruchsvolle Kämpfe mit dicken Bossgegnern zu genau den richtigen Zeitpunkten für Höhepunkte. Wilfried Wanst zum Beispiel ist ein Zehn-Zentner-Schwergewicht von einem Metzger, der erst ein Dutzend Schergen mit einem Bauchplatscher zu Tode walzt, dann den Rest per Rollkugel-Attacke plättet und schließlich den Overlord mit seiner Axt malträtiert. Die Schergen im richtigen Augenblick zurück rufen und gleich wieder auf Angriff umschalten, so klappt es mit dem Sieg.

Fazit

Man müsste schon sehr schlechte Laune haben, um diesem enorm witzigen Action-Strategiespiel seine kleinen Schwächen wirklich Übel zu nehmen. Zumal Overlord in aller Regel doch mit Fairness und dem Willen punktet, dem Spieler keine allzu großen Hindernisse in den Weg zu legen. Die Ladezeiten sind kaum der Rede wert, und die Grafik ist sehenswert. Etwa, wenn der Teich zwischen Sonnenblumen und Seerosen so herrlich schimmert. Das sind Details, die jede mit Liebe gemachte Produktion kennzeichnen.

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