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Störenfried Manuel Charr poltert nach Wladimir Klitschkos WM-Sieg


Diesmal provoziert Charr
Klitschko interessiert nur der letzte Gürtel

t-online, Jens Bistritschan

27.04.2014Lesedauer: 3 Min.
Manuel Charr (li.) stürmt nach Wladimir Klitschkos WM-Sieg an den Ring.Vergrößern des BildesManuel Charr (li.) stürmt nach Wladimir Klitschkos WM-Sieg an den Ring. (Quelle: Imago/Moritz Müller, Reuters)
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Der Störenfried kam von irgendwoher aus den Zuschauerrängen und schaffte es bis auf die Stufen zum Ring. Doch diesen nach Wladimir Klitschkos ungefährdetem K.-o.-Sieg gegen Alex Leapai auch zu entern, wagte er angesichts der eilig sich positionierenden Security dann doch nicht – trotz der rund 30 Personen in seiner Entourage hinter ihm. Die Person, die da Klitschkos Aufmerksamkeit zu erhaschen versuchte, war allerdings nicht wie vielleicht zu erwarten Shannon Briggs. Dieser hatte mit seinen Auftritten die Pressekonferenz und das Wiegen vor dem Kampf gestört.

Stattdessen meldete sich ein anderes "Opfer" von Wladimirs Bruder Vitali lautstark zu Wort. Manuel Charr hatte vor eineinhalb Jahren in Moskau gegen den älteren Klitschko verloren, der Ringarzt hatte damals den Kampf nach vier Runden abgebrochen - sehr zum Ärger des Herausforderers, der weiterboxen wollte. Allerdings war er bis dahin klar unterlegen und bereits einmal zu Boden gegangen.

"Ich will einfach meinen Rückkampf haben, ich möchte hier in Deutschland boxen", forderte Charr am Mikrofon von RTL – sehr zum Ärger von Klitschko-Manager Bernd Bönte, dem es lieber gewesen wäre, der Fernsehsender hätte dem Störenfried keine Plattform gegeben.

"Als nächstes tauche ich vor Wladimirs Haus auf"

Denn weder Charr noch Briggs spielen in den Plänen von Klitschko und Bönte eine Rolle. Da mag Briggs sogar seine Stalkingversuche noch ausweiten. "Als nächstes tauche ich vor Wladimirs Haus auf", kündigte er gegenüber T-Online.de an.

Dass andere Athleten mit Effekthascherei bei seinen Kämpfen sich ins Rampenlicht bringen wollen, empfindet Klitschko zwar als Ehre. "Ich bin nun einmal jetzt der 'King of the Hill'" - derjenige also, den es zu schlagen gilt. Und außerdem sei die Sache "für die Fans und die Journalisten ja ganz unterhaltsam".

Charr und Briggs nicht in den Top 15 gelistet

Doch selbst wenn er es wollte, könnte Klitschko derzeit überhaupt nicht gegen Charr oder Briggs boxen, da beide nicht in den Top 15 gelistet werden - eine Grundvoraussetzung dafür, dass ein Verband einen Gegner für eine freiwillige Titelverteidigung seines Weltmeisters akzeptiert.

In diesem Zusammenhang brach Klitschko dann auch eine Lanze für Leapai. Auch wenn dieser völlig überfordert war, so hatte er nach Ansicht des Weltmeisters "mit dem Sieg über den ungeschlagenen Denis Boytsov den Kampf verdient gehabt" – schließlich war der vorher auch Herausforderer-Nummer-Eins der WBO gewesen.

Wladimir Klitschko will den letzten Gürtel

Diese Pflichtverteidigung ist nun aus dem Weg und Klitschko kann sich seinem großen Ziel widmen: der Eroberung des Weltmeistergürtels der WBC und damit die Vereinigung der Titel der vier großen Boxverbände. Die Gürtel der IBF, der WBA und der WBO hat er schon, den der WBC hatte sein Bruder Vitali im Dezember des letzten Jahres niedergelegt, um sich ganz der Politik in seiner Heimat Ukraine zu widmen.

In zwei Wochen kämpfen in Los Angeles der US-Amerikaner Chris Arreola und der Kanadier Bermane Stiverne um den vakanten Titel. Ob er dort am Ring sitzen wird, ließ Klitschko offen. Ansonsten werde er sich das Duell "interessiert im Fernsehen anschauen".

Lukrativer Vereinigungskampf

Wer auch immer den Titel holt, wird unmittelbar danach von Bönte kontaktiert werden. "Der Sieger dieses Kampfes wird sich glücklich schätzen dürfen, eine Titelvereinigung gegen Wladimir bestreiten zu dürfen", ist sich der Manager sicher und begründet das mit dem Geld, das es für den neuen WBC-Champion zu verdienen gibt.

Bei dem Kampf jetzt, so rechnete Bönte vor, bekäme jeder Boxer "wenn es hoch kommt 350.000 Dollar" – das sind rund 250.000 Euro. Über mögliche Zahlen für einen Vereinigungskampf wollte der Klitschko-Manager nicht spekulieren, sprach von "einem Vielfachen dessen". Doch hatte die BBC vor dem Vereinigungskampf zwischen Klitschko und David Haye im Juli 2011 eine Gesamtbörse für beide Boxer von über 20 Millionen Euro errechnet.

Allerdings sollte der Sieger aus dem Kampf zwischen Arreola und Stiverne nicht damit rechnen, beim Ringduell mit Klitschko genau so viel Geld zu erlangen, wie der Weltmeister der Verbände IBF, WBO und WBA – sowie der eher unbedeutenden IBO. "Wenn ich richtig zähle, hat Wladimir da ein paar mehr Gürtel liegen", erklärte Bönte. Seiner Meinung nach hängt alles nur an der Erlaubnis der WBC für das große Duell: "Ich bin fest davon überzeugt, dass wir uns mit dem Promoter des Siegers einigen."

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