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Lewis Hamilton bei Ferrari: So wird der Wechsel die Formel 1 beeinflussen


Hamilton und Ferrari
"Nächstes Kapitel einer unglaublichen Sportlergeschichte"


Aktualisiert am 01.03.2024Lesedauer: 4 Min.
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Lewis Hamilton: Er fährt ab 2025 für Ferrari.Vergrößern des Bildes
Lewis Hamilton: Er fährt ab 2025 für Ferrari. (Quelle: IMAGO/Xavi Bonilla/imago-images-bilder)

Die kommende Saison fährt Lewis Hamilton noch im Silberpfeil – danach für Ferrari. Eine Partnerschaft, von der nicht nur die Königsklasse des Motorsports profitiert.

Lewis Hamilton ist gemeinsam mit Michael Schumacher der erfolgreichste Fahrer der Formel-1-Geschichte. Der Brite hat ebenso wie "Schumi" sieben Weltmeistertitel. Doch damit will er sich nicht zufriedengeben. Denn anstatt mit Mercedes weiterzumachen und dort in den Ruhestand zu gehen, entschied sich der 39-Jährige für ein neues Abenteuer ab 2025. Eines in Rot bei Ferrari.

Hamilton wechselt zur Scuderia – dem Rennstall, bei dem Schumi großen Ruhm erlangte. Dem Rennstall, bei dem Sebastian Vettel fünf Jahre lang sein Glück suchte (2015 bis 2020). Und dem Rennstall, der nun wieder in einem ganz anderen Fokus steht. Denn mit Ferrari und Hamilton vereinen sich gleich zwei Marken mit internationaler Strahlkraft. Das sieht auch Robert Zitzmann, einer der Geschäftsführer der Werbeagentur von Jung von Matt/Sports, so.

"Das nächste Kapitel einer unglaublichen Sportlergeschichte"

Der Sportmarketing-Experte und Agenturchef sagt zu t-online in Bezug auf Hamilton: "Es ist das nächste Kapitel einer unglaublichen Lebens- und Sportlergeschichte. Das ist die nächste große Herausforderung und viel mehr als nur die Jagd nach dem achten WM-Titel und einem Rekord für die Ewigkeit. Es ist die Chance, nicht nur eine sportliche Karriere zu krönen, sondern den Status als ewigliche Ikone eines gesamten Sports zu zementieren."

Eine Ikone ist Hamilton bereits. Er hat sich nicht nur durch seine sieben Weltmeistertitel und den sportlichen Ehrgeiz einen Namen gemacht, sondern auch durch sein Engagement auf vielen Ebenen. Hamilton setzt sich gegen Rassismus und für Diversität ein. Er ernährt sich der Umwelt zuliebe vegan und setzt sich für Tierschutz ein. Mit Hamilton und Ferrari verschmelzen zwei Motorsportgrößen miteinander.

"Mythos Ferrari mit neuem Leben füllen"

Zitzmann erklärt zum aktuellen Mercedes-Fahrer: "Es geht nicht darum, mehr Titel als Michael Schumacher zu haben, sondern darum, den Mythos Ferrari über seine Fußstapfen hinaus mit neuem Leben zu füllen." Denn: Für Titelgewinne ist Ferrari zuletzt nicht der richtige Rennstall gewesen. Seit 1980 durfte die Scuderia nur fünfmal am Saisonende jubeln. Vier Triumphe holte sich Schumacher (2000 bis 2004). Einer gelang Kimi Räikkönen im Jahr 2007. Seitdem wartet Ferrari auf den nächsten Coup.

"Der Mythos Ferrari verkörpert beinahe Zeitlosigkeit und Unsterblichkeit", so Zitzmann: "Ein neues bekanntes Gesicht und eine Marke wie Hamilton trägt aber auch dazu bei, diesen Mythos neu aufzuladen. Es ist auch eine Würdigung der Marke Ferrari und des gesamten Rennstalls."

"Ferrari lebt und Hamilton wirkt – vor dem ersten Rennen"

Daher glaubt Zitzmann, dass "beide Marken sehr voneinander profitieren können, wenn sie gut miteinander umgehen und bestenfalls auch sportlich erfolgreich sind". Das belegen auch schon die ersten Zahlen. Nachdem der Wechsel von Hamilton 2025 bekannt wurde, schnellte der Aktienkurs von Ferrari auf ein Rekordhoch. Zitzmann meint: "Ferrari lebt und Hamilton wirkt – schon vor dem ersten Rennen."

Genau das sieht auch der frühere Ferrari-Chef Luca di Montezemolo (1991 bis 2014) so. Der 76-Jährige sagte der italienischen Nachrichtenagentur Ansa, dass er glaube, dass der Wechsel eine "Möglichkeit ist, das Team ins Rampenlicht zu rücken, das es nötig hat". Die Verpflichtung des Briten sei "beeindruckend".

"Der glamouröseste Popstar trifft auf die ikonischste Marke"

Auch, weil Hamilton es viel einfacher hätte haben können. Er hätte weiter für Mercedes fahren und später Markenbotschafter für die Silberpfeile sein können. So sucht er ein neues Abenteuer mit dann 40 Jahren.

Robert Zitzmann glaubt, dass Hamilton das "neuen Respekt" einbringt, weil "keiner so richtig mit diesem Schritt gerechnet hat". Den Geschäftsführer von Jung von Matt/Sports begeistert die Vorstellung der Formel 1 in der nächsten Saison: "Hamilton ist bis heute der unumstrittene und glamouröseste Popstar der Formel 1 und trifft nun mit Ferrari auf die ikonischste und traditionsreichste Formel-1-Marke. Mehr Storytelling geht nicht – für Sport, Fans und Medien."

Auch, weil automatisch Vergleiche zu Michael Schumacher gezogen werden. Die Rennfahrerlegende optimierte mit seinem Team das Auto vier Rennzeiten lang so, dass fünfmal in Folge der Titelgewinn möglich war. In der Netflix-Dokumentation "Schumacher" spricht Michaels Ehefrau Corinna davon, wie lange er zusammen mit der Mannschaft am Auto tüftelte, um es besser und besser zu machen. Hamilton kommt bereits mit sieben Titeln zu Ferrari. Die Ausgangssituation ist eine andere als bei Schumacher früher.

Hamilton und Ferarri: "Treibstoff für neue Geschichten"

Zitzmann erklärt dazu: "Ferrari und Schumacher haben sich gegenseitig so intensiv geprägt, wie es bei Hamilton wohl nicht mehr möglich sein wird. Zudem hat es Schumacher auch geschafft, den italienischen Rennstall funktional und kulturell ein Stück weit zu transformieren. Ob das Hamilton auch gelingt, bleibt abzuwarten."

So wie Ferrari einen großen Teil von Schumachers Karriere ausgemacht hat, ist dies der Fall bei Hamilton mit Mercedes. Silberpfeil-Teamchef Toto Wolff erklärte nach Bekanntgabe des Wechsels: "Lewis wird immer eine wichtige Rolle in der Motorsport-Geschichte von Mercedes einnehmen, aber uns war allen klar, dass diese Partnerschaft eines Tages enden würde – und dieser Tag ist nun gekommen."

Ab dem 1. Januar 2025 könnte die Königsklasse des Motorsports dann ganz neue Fans dazugewinnen. Durch Serien wie "Drive to Survive" hat die Formel 1 bereits ein neues Publikum generiert. Hamilton und Ferrari sorgen nun für die nächste Welle an Interesse. Zitzmann betont: "Die neue Liebesbeziehung von Hamilton und Ferrari ist auch Treibstoff für neue Geschichten und wird dazu beitragen, dass sich die mediale Attraktivität der Rennserie weiter von innen heraus bestätigt und verstärkt. Das Drehbuch der Formel 1 fährt bald in eine neue, superspannende nächste Staffel."

Verwendete Quellen
  • Eigenes Gespräch mit Robert Zitzmann
  • Eigene Recherche
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