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Susie Wolff in Silverstone von Motorschaden gestoppt


Frau schreibt F1-Geschichte
Susie Wolffs historischer Auftritt endet frühzeitig

Von sid, t-online
Aktualisiert am 04.07.2014Lesedauer: 3 Min.
Susie Wolffs viel beachteter Auftritt hätte glücklicher verlaufen können.Vergrößern des BildesSusie Wolffs viel beachteter Auftritt hätte glücklicher verlaufen können. (Quelle: xpb-bilder)
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22 Jahre ist es her, seit die letzte Frau an einer offiziellen Session der Formel 1 teilgenommen hat. Mit dem ersten freien Training zum Großen Preis von Großbritannien hat Susie Wolff diese Durststrecke beendet. Die 31-Jährige durfte im Vormittags-Training in Silverstone für das Williams-Team ans Steuer. Allerdings war der historische Auftritt bereits nach vier Runden beendet. Ein Motorschaden stoppte Wolff. "Das war heute nicht mein Tag, aber ich behalte den Kopf oben, werde weiter hart arbeiten und sicherstellen, dass in Hockenheim mein Tag sein wird", sagte sie.

Immerhin war um 10.18 Uhr Ortszeit die "1" neben dem Namen der Schottin aufgeleuchtet, als sie auf der 5,891 Kilometer langen Strecke die erste Bestzeit des Tages gesetzt hatte. Zwei Minuten später war der Start in das Abenteuer Formel 1 für die Frau von Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff (42) dann aber beendet. "Ich bin untröstlich", bedauerte Co-Teamchefin Claire Williams. "Aber Susie hat großartige Nehmerqualitäten."

Rosberg fährt Bestzeit

Den Williams-Fehlstart machte Felipe Massa perfekt. Der Polesetter des letzten Rennens in Österreich krachte heftig in einen Reifenstapel, blieb aber unverletzt. Massa steht in Silverstone vor dem 200. Rennen seiner Karriere.

Formel-1-Gezwitscher zum Silverstone-Grand-Prix<<<

Die schnellste Runde fuhr Nico Rosberg vor seinem Mercedes-Kollegen Lewis Hamilton. Fernando Alonso wurde Dritter. Red Bull belegte die Positionen vier (Daniel Ricciardo) und sechs (Sebastian Vettel). Nico Hülkenberg und Adrian Sutil nahmen nicht am ersten Training teil.

"Ich möchte die beste Susie Wolff sein, die ich sein kann"

Nicht nur für Wolff ist dieser Tag ein Meilenstein. Fast ein Vierteljahrhundert nach Giovanna Amati, die sich 1992 in Brasilien im Brabham nicht für das Rennen qualifizieren konnte, betreibt Wolff auch ein Stück weit Emanzipation in der Königsklasse. Die letzte Frau, die in der Formel 1 für Schlagzeilen sorgte, war Maria de Villota. Die Spanierin war am 3. Juli 2012 in einem Rennwagen des Marussia-Teams verunglückt. Dabei hatte sie das rechte Auge verloren und weitere schwere Verletzungen am Kopf davongetragen. Es war ihr erster Einsatz als Testfahrerin für den Rennstall gewesen. De Villota war auf dem Weg in die Box mit dem Rennwagen in die Laderampe eines Teamlasters gekracht.

Zwar betonte Wolff im Vorfeld des Rennes, dass sie nicht hier sei, "um die Geschichtsbücher umzuschreiben". Und schließlich sei ihr Boss, Claire Williams, ja auch eine Frau. Aber: "Ich möchte die beste Susie Wolff sein, die ich sein kann. Wenn das andere Frauen inspiriert, dann ist das natürlich eine tolle Sache.

Schwerer Weg in die Macho-Branche

Wolff selbst war von frühester Kindheit an mit dem Virus Motorsport infiziert. "Meine Eltern hatten eine Motorrad-Werkstatt in Schottland. Ich bekam mein erstes Motorrad, als ich zwei Jahre alt war, mit sechs saß ich im Kart, mit acht stand ich bei meinem ersten Rennen am Start. Es war einfach meine Leidenschaft", erzählte sie im Interview mit der "FAZ".

Der Weg in die Königsklasse war steinig, für den Respekt in der Macho-Branche musste Wolff "manchmal vielleicht doppelt so viel kämpfen, wie es ein Mann hätte machen müssen". Aber weil der Sport so abhängig von der Leistung sei, habe man es "sowieso schwer genug, dort hineinzukommen, ganz egal, ob man Mann oder Frau ist".

Wolff schlägt Vettel in Barcelona

Bis zum ersten Test wusste Wolff selbst nicht, ob sie aus dem Holz für die Königsklasse geschnitzt ist. "Es gab so viele Unbekannte. Aber nach meinem ersten Test war für mich klar, dass eine Frau dies schaffen kann. Das habe ich gespürt - auch wenn es anstrengend ist in so einem Cockpit", so Wolff: "Das hier ist noch immer eine Männerwelt. Aber ich möchte einfach sehen, wie eine der letzten Bastionen von Männlichkeit verschwindet".

Den Weltmeister hat sie in diesem Jahr bereits geschlagen. Bei den Testfahrten nach dem Rennen in Barcelona landete Sebastian Vettel hinter Susie Wolff. Ein kleiner Triumph, den Wolff am Freitag gegen die versammelte Formel-1-Elite nur zu gerne wiederholt hätte.

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