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"Krieg der Sterne" eskaliert auf der "Ardennen-Achterbahn"


Rosberg ausgebuht
"Krieg der Sterne" eskaliert auf der "Ardennen-Achterbahn"

Von dpa, sid, t-online
Aktualisiert am 24.08.2014Lesedauer: 3 Min.
Die Szene des Rennens: Nico Rosberg (re.) fährt in Lewis Hamilton hinein.Vergrößern des BildesDie Szene des Rennens: Nico Rosberg (re.) fährt in Lewis Hamilton hinein. (Quelle: dpa-bilder)
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Der "Krieg der Sterne" ist in Spa endgültig eskaliert: WM-Spitzenreiter Nico Rosberg schlitzte bei einem unnötigen Überholmanöver Lewis Hamilton den Hinterreifen auf und zerstörte damit das Rennen seines größten Titel-Konkurrenten. Der Deutsche wurde dagegen hinter Daniel Ricciardo noch Zweiter () und baute seinen Vorsprung in der WM auf 29 Zähler aus. Was die Zuschauer davon hielten, bekam Rosberg auf dem Podium zu spüren: Der 29-Jährige wurde heftig ausgebuht.

Hamilton fuhr nach einer frustrierenden und wenig erfolgreichen Aufholjagd seinen Silberpfeil fünf Runden vor Schluss freiwillig in die Box . "Ich bin sauer und enttäuscht", sagte der Brite. "Ich war auf der richtigen Linie. Ich weiß nicht, was er da gemacht hat." Zynisch fügte Hamilton hinzu: "Ich bin sicher, dass er glücklich von hier weggeht." Wenig später legte der Weltmeister von 2008 nach. In einer Presserunde behauptete er, dass Rosberg in einem Meeting "grundsätzlich zugegeben hat, es mit Absicht getan zu haben. Er hat gesagt, dass er den Unfall hätte vermeiden können. Er hat gesagt, er hat es getan, um etwas zu beweisen". "Ich weiß nicht, was er beweisen wollte. Er ist da gerade reingekommen und hat gesagt, es sei alles meine Schuld", sagte Hamilton.

Wenn man ihm keinen Glauben schenke, könne man ruhig die Mercedes-Bosse Toto Wolff und Paddy Lowe fragen, "die sind auch nicht sehr glücklich über ihn". "Für mich war es ein Rennunfall", hatte Rosberg gesagt.

Red-Bull-Hoffnungen erfüllen sich

"Bleibt das Wetter gleich, fahren beide die gleiche Strategie. Es wird jetzt nichts mehr gesagt", hatte Mercedes-Aufsichtsratsvorsitzender Niki Lauda vor dem Rennen bei Sky jegliche Stallorder ausgeschlossen - mit dem Ergebnis, dass es zum ersten Mal zwischen den beiden Teamkollegen krachte. Keine 24 Stunden zuvor hatte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff ausführlich erläutert, wie die Silberpfeile genau so eine Situation unter allen Umständen verhindern wollten.

Helmut Marko, Motorsportberater von Red Bull, hatte dagegen orakelt, wie es möglich wäre, Mercedes zu schlagen: "Die müssen sich gegenseitig wie wild bekämpfen und nach Möglichkeit ins Auto fahren."

Rosberg verliert die Führung wegen des lädierten Frontflügels

Rosberg erwischte einen denkbar schlechten Start und musste nicht nur Hamilton, sondern auch Vettel passieren lassen. Bei Rosbergs Versuch, die Spitzenposition wieder zurückzuerobern, nahm das Drama seinen Lauf. Bei einem halbherzigen Überholversuch schlitzte sich der auf der Ideallinie fahrende Hamilton seinen Hinterreifen an Rosbergs Frontflügel auf, der ebenfalls beschädigt wurde. "Nico hat mich getroffen", schimpfte Hamilton über Funk und schlich auf drei intakten Reifen Richtung Box.

Rosberg verteidigte seine Führung bis zum ersten Boxenstopp. Dieser dauerte wegen des Wechsels des Frontflügels entsprechend länger dauerte als bei der Konkurrenz und ließ ihn hinter die Red Bulls zurückfallen.

Rosberg kämpft mit vielen Problemen

Bei Rosberg setzte sich die Pannenserie derweil munter fort. Erst verhedderte sich ein Seil in seiner Antenne und behinderte die Sicht des 29-Jährigen, dann verbremste er sich bei einem Überholmanöver gegen Vettel und musste frühzeitig zum zweiten Reifenwechsel.

Bei seiner wilden Aufholjagd zog Rosberg zunächst neben der Strecke an Ex-Weltmeister Jenson Button vorbei, ließ sich anschließend wieder hinter diesen zurückfallen und überholte dann erneut - diesmal regelkonform. Ironischer Kommentar über Funk: "Fragt Charlie (Whiting, Renndirektor, d. Red.), ob dieses Manöver jetzt okay war..."

Wolff: "Eindeutig Nicos Schuld"

Weitere Probleme gab es anschließend aber keine mehr bei Rosbergs Jagd auf Ricciardo, nach seinem dritten Boxenstopp holte er mit großen Schritten auf - letztlich reichte es nicht ganz. Hamilton dagegen bat über Funk, den Wagen abstellen zu dürfen, um den Motor zu schonen. Wenig später erfüllte ihm der Kommandostand diesen Wunsch. "Es ist wie in der Schule. Die Lehrer reden, aber sie machen nichts", kritisierte Hamilton die Teamführung. "Das schlimmste Szenario ist passiert", sagte Wolff. "Es ist eindeutig Nicos Schuld. Er war irgendwie von der Rolle." Noch ein bisschen deutlicher wurde Niki Lauda. "Das ist ganz einfach: Es ist für mich inakzeptabel, dass Nico Lewis in der zweiten Runde trifft", sagte der Aufsichtsratsvorsitzende.

Nun ist der "Krieg der Sterne" wohl endgültig ausgebrochen. Hamilton wird vor Wut kochen. Rosberg liegt zwar souverän vorne, hat aber viele Sympathien verloren. Auf dem Podium stand er ganz bedröppelt da, als die Zuschauer ihn ausbuhten. Er erklärte, dass auch er Nachteile durch den Crash hatte, was das Publikum jedoch nicht beruhigte. Auch die Beschwichtigungsversuche von Interviewer Eddie Jordan halfen nicht.

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