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Formel 1 in Baku: Irre Aufholjagd von Vettel – Drama um Verstappen und Hamilton


Formel 1 in Baku
Irre Vettel-Aufholjagd – Drama um Verstappen und Hamilton

Von sid, dd

Aktualisiert am 06.06.2021Lesedauer: 4 Min.
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Enge Kurven, Vollgas auf der Geraden: So fährt sich der anspruchsvolle Stadtkurs in Baku beim Großen Preis von Aserbaidschan. (Quelle: t-online)
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Auf dem Stadtkurs der Hauptstadt von Aserbaidschan liefert der viermalige Weltmeister im Aston Martin erneut eine bärenstarke Vorstellung ab und fährt weit nach vorne. Max Verstappen erlebt dagegen ein bitteres Rennen.

Sebastian Vettel und Aston Martin – es scheint immer besser zu passen! Denn beim Großen Preis von Aserbaidschan in Baku lieferte der viermalige Weltmeister erneut eine bärenstarke Vorstellung ab. Im sechsten Rennen der Saison der Formel 1 fuhr Vettel am Ende auf Platz zwei – nach Rang fünf vergangene Woche in Monaco das mit Abstand beste Ergebnis des Jahres für den 33-Jährigen.

Ganz vorne erlebte Max Verstappen ein ganz bitteres Rennen: Der Niederländer fuhr ein fast perfektes Rennen, lag sicher in Führung – bis fünf Runden vor Schluss ein Reifenschaden alle Hoffnungen auf den nächsten Saisonsieg zunichte machte. Nach langer Unterbrechung wegen der Aufräumarbeiten auf der Strecke wurden die letzten beiden Runden noch zuendegefahren. Vom Ausfall des Red Bull-Piloten profitierte sein Teamkollege Sergio Perez, der das Rennen gewann. "Es ist natürlich frustrierend, weil ich das Rennen bis dahin unter Kontrolle hatte", sagte Verstappen nach dem Rennen. "Es gab keinen Druck hinter mir, die Rundenzeiten waren okay und wir hatten eine gute Strategie für beide Autos. Es ist schade."

Hamilton schwer enttäuscht

Bei Teamkollege Perez dagegen eine ganz andere Gefühlslage: "Ich bin so glücklich. Es fühlt sich unglaublich an. Das Rennen war total verrückt und intensiv. Von Runde eins an hatte ich den Druck von Lewis Hamilton auf mir, er hat die ganze Zeit gepusht. Das war eine richtige Herausforderung. Es war ein tolles Rennen für das Team und ein guter Moment für uns alle."

Weltmeister Lewis Hamilton verpatzte nach dem Re-Start den Beginn dagegen völlig, verbremste sich und vergab damit die Chance auf Platz zwei. "Heute gab es einfach eine Riesenportion Pech. Wir versuchen, uns zu sammeln und beim nächsten Rennen stärker zurückzukommen", sagte ein sichtlich enttäuschter Hamilton nach dem Rennen.

So kam Vettel noch auf Platz zwei vor – sein erstes Podium seit dem Großen Preis der Türkei 2020. Rang drei belegte Pierre Gasly (Alpha Tauri). Verstappen führt in der WM-Wertung weiterhin mit vier Punkten Vorsprung auf Hamilton, der dann am Ende des Feldes ins Ziel rollte.

Rookie Mick Schumacher hatte Pech, als ein Vorderreifen beim Stopp nicht richtig verschraubt wurde, er landete im unterlegenen Haas aber mit Platz 13. erneut vor seinem Teamkollegen Nikita Masepin.

Spannung gleich beim Start

Zwei Themen hatten die Tage vor dem Rennen bestimmt. Zum einen die vermeintliche Schwäche von Mercedes, das nach der Enttäuschung in Monaco auch auf dem nächsten Stadtkurs ein schwieriges Wochenende erwartete. In den ersten Trainings schien sich dies zu bestätigen, nach einem chaotischen Qualifying mit vier Roten Flaggen stand der Weltmeister dann aber doch (fast) da, wo er meistens steht: Startplatz zwei hinter Leclerc, vor Verstappen also. Von der Überlegenheit der Red Bulls war im Kampf um die Pole wenig übrig geblieben – und damit verlor das zweite große Thema in Baku vorerst an Brisanz: die flexiblen Heckflügel am Red Bull.

Diese biegsamen und damit eigentlich irregulären Teile hatten Mercedes und Co. auf den Plan gerufen, weil der Vorteil auf der 2,2 km langen Geraden so groß erschien. Ein Protest bei den Regelhütern stand daher im Raum, Red Bull nutzte in Baku dann aber ein anderes Heckflügel-Model als noch zuletzt. Vielleicht äußerte sich Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff im Vorfeld des Rennens auch deshalb weniger energisch: Das Thema langweile ihn allmählich.

Durchaus spannend ging es dann am Start zu. In der zweiten Runde schon ging Hamilton an Leclerc vorbei, und der Ferrari konnte wie so oft die gute Qualifying-Geschwindigkeit nicht ins Rennen überführen: Wenig später überholten auch Verstappen und Perez, das Red-Bull-Duo jagte damit nun Hamilton, der sich nicht absetzen konnte.

Vettel machte schnell Plätze gut

Nach zahlreichen Unfällen in den Trainings und im Qualifying ging das Feld im Rennen offenbar besonders vorsichtig zu Werke, das in Baku fest eingeplante Safety Car ließ auf sich warten. Stattdessen brachten die Stopps den ersten Einschnitt: Hamilton verlor gut zwei Sekunden beim Reifenwechsel, das war genug für eine Red-Bull-Doppelführung, Verstappen vor Perez.

Vettel indes hatte lange auf seinen Stopp gewartet und führte plötzlich für einige Runden das Rennen an – nicht bloß erstmals im Aston Martin, sondern erstmals seit November 2019, damals war Vettel noch Ferrari-Pilot. Auf Rang elf gestartet, hatte Vettel früh zwei Plätze gut gemacht, nach seinem späten Stopp lag er dann schon auf Platz sieben. Und anders als zu Saisonbeginn konnte der AMR21 problemlos das Tempo der Rivalen im Mittelfeld mitgehen.

An der Spitze begann Verstappen nun davonzuziehen, auch Hamilton konnte Perez nicht folgen. Kurz nach der Rennhalbzeit kam dann aber doch noch das Safety Car zum Einsatz, es war allerdings kein gewöhnlicher Unfall: Bei Vettels Teamkollegen Lance Stroll, als einziger noch ohne Boxenstopp, versagte auf der rasend schnellen Start-Ziel-Geraden ein Hinterreifen, ein heftiger Einschlag war die Folge.

Stroll blieb offenbar unverletzt, die Aufräumarbeiten dauerten eine Weile – und hinter dem Safety Car rückte das Feld wieder zusammen. Beim Neustart ergriff Vettel dann seine Chance. Sofort ging er an seinem früheren Ferrari-Kollegen Charles Leclerc vorbei, wenig später überholte er auch Pierre Gasly im AlphaTauri.

Alles deutete nun auf einen sehr guten vierten Platz hin - Verstappens Pech und Hamiltons Missgeschick spülten ihn aber noch nach vorne. Das Rennen musste wegen der Aufräumarbeiten unterbrochen werden, nach dem Neustart wollte Hamilton an Perez vorbei und zahlte dafür.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur SID
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